- Tohono o'odham
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Wohngebiet Systematik Kulturareal: Südwesten Sprachfamilie: Uto-Aztekisch Sprache: Pimic-Sprachen Stammesgruppe: O'Odham Stamm, Volk: Tohono O'Odham Synonyme Papago Die Tohono O’Odham (Eigenbezeichnung; Leute der Wüste), auch Papago (Bohnenleute), sind ein Indianer-Stamm der Uto-Aztekischen Sprachfamilie. Sie sind eng verwandt mit den Pima und werden oft auch mit ihnen als O’Odham zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerungszahl
Für 1680 wird die Bevölkerung der Tohono O’Odham auf 6.000 geschätzt. 1910 zählten die US-Behörden 3.798, 1923 5.672 und 1937 6.305 Tohono O’Odham. 2000 gab der US-Census eine Zahl von 20.087 Personen mit Tohono O’Odham-Blut an, darunter 17.466 Vollblut-Tohono O’Odham.
Siedlungsgebiet
Bei der Ankunft der Europäer in Amerika lebten die Tohono O’Odham in einem Gebiet südlich und südöstlich des Gila Rivers, hauptsächlich südlich von Tucson in den heutigen USA. Weiter erstreckte sich ihr Siedlungsgebiet ins Tal des Santa Cruz Rivers und westlich/südwestlich davon über die Sonora-Wüste nach Sonora, Mexiko.
Heute leben die meisten entweder in einem von vier Indianerreservaten im südlichen Arizona, westlich von Tucson, oder in den einer der nahegelegenen Städte.
Traditionelle Kultur
Vor der Unterwerfung durch die Weißen lebten die Wüsten-Tohono O’Odham vor allem von den Früchten der Kakteen, wildwachsenden Pflanzen und Beeren. Diejenigen, die in fruchtbareren Gebieten wohnten, pflanzten Bohnen, das einzige Gemüse, das in dieser trockenen Gegend wuchs. Die Jagd war nicht sehr ergiebig. Um zusätzliche Nahrung zu erhalten, arbeiteten Tohono O’Odham bei den Pima, mit denen sie eng verbündete waren.
Um der Nahrungsarmut zu begegnen, lebten die Tohono O’Odham in kleinen, weit verstreuten Dörfern. Sie trafen sich einzig bei den wichtigsten Zeremonien. Die Häuser waren aus Adobe erbaut.
Die Tohono O’Odham töpferten und flochten Körbe.
Geschichte
Pater Eusebio Kino war vermutlich der erste Weiße, der 1694 bei seiner ersten Expedition den Tohono O’Odham begegnete. Die Geschichte der Tohono O’Odham ist eng verknüpft mit derjenigen der Pima, abgesehen davon, dass sie weniger in Kontakt mit den Weißen traten als die Pima.
Katholische Missionare begannen die Tohono O’Odham Ende des 17. Jahrhunderts zum Christentum zu bekehren. Die Missionare waren recht erfolgreich, was große Kriege gegen die Mexikaner und US-Amerikaner verhinderte. 1865 unterstützten etwa 150 Krieger der Tohono O’Odham die US-Armee als Scouts und Söldner gegen die Apachen. Die Zusammenarbeit gestaltete sich für die US-Truppe jedoch mühsam, da die Tohono O’Odham sich nach jedem getöteten Feind einer 16-tägigen Reinigung unterzogen. Außerdem durften nur einige auserwählte Tohono O’Odham, die einer Kriegspartei angehörten, überhaupt töten.
In Mexiko kämpften die Tohono O’Odham vor allem gegen die Yaqui. Der mexikanische Staat Sonora bezahlte ihnen für jede abgehackte rechte Hand eines Yaqui 25 Silberpesos.
Erst sehr spät, 1917, wurden die Tohono O’Odham dem allgemeinen Reservatssystem unterstellt. So konnten sie sich einen großen Teil ihrer traditionellen Lebensweise bewahren.
Zeitgenössische Lebensweise
Die Tohono O’Odham leben heute hauptsächlich von Rinderzucht und Bodenbau, dank künstlich bewässerten Feldern. Das Ak-Chin-Reservat, das 21.000 acres (85 km²) umfasst, beinhaltet eine 10.000 acres (40 km²) große Farm, die vor allem Baumwolle anpflanzt.
Das Pagago-Reservat, das San-Xavier-Reservat und das Gila-Bend-Reservat haben eine gemeinsame Regierung mit der Verwaltung bei Sells, Arizona. Sie umfassen zusammen ein Gebiet von 2,8 Millionen acres (11.000 km²), das meiste davon ist Wüste.
Die Mission San Xavier del Bac, die "Weiße Taube der Wüste" wurde 1783 im Reservat errichtet und dient noch immer als Kirche. Sie ist eine von vielen spanischen Missionen, die im Südwesten der USA errichtet worden sind.
Im späten November findet jeweils das All-Indian Papago Tribal Fair and Rodeo, eine Großveranstaltung, die ein Powwow, Rodeo und eine Miss Pagago-Wahl beinhaltet. Die Tohono O’Odham verfügen weiter über eine Bingo-Halle.
Einige wenige archäologische Stätte sind erhalten geblieben, zum Beispiel die Hohokam-Ruinen. Die Hohokam gelten als Vorfahren der Tohono O’Odham. In Mexiko leben die Tohono O’Odham noch immer frei in den Bergen Sonoras.
Die Reservate der Tohono O’Odham haben sich in den letzten Jahren zum größten Korridor für illegale mexikanische Einwanderer entwickelt.
Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
Literatur
- William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians, Smithsonian Institution Press, Washington D.C.
- Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 9, 1979 ISBN 0-16004-577-0
- Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol.10, 1983 ISBN 0-16004-579-7
Weblinks
- http://www.primenet.com/%7eitca/Tribes/tohono.htm
- http://www.srbs.bia.edu (Santa Rosa Day School)
- http://www.toua.net
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