Tonfigur der Aphrodite (Antikensammlung Berlin, Inventarnummer 31272)

Tonfigur der Aphrodite (Antikensammlung Berlin, Inventarnummer 31272)

Die Tonfigur der Aphrodite aus der Antikensammlung Berlin (Inventarnummer 31272) ist eine besonders fein gearbeitete Terrakottafigur aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.

Die Figur in der derzeitigen Präsentation

Die Darstellung der aus Terrakotta hergestellten Aphrodite gilt als besonders sinnlich. Das Gewand aus einem dünnen Stoff ist über die rechte Brust gefallen, auch sonst zeigt es mehr als es bedeckt. Vor allem im Bereich des Unterleibs liegt es sehr eng an und gibt so die Körperkonturen recht genau wieder. Da die Arme und die Beine abgebrochen und nicht erhalten sind, somit erklärende Attribute nicht erkennbar sind, kann die genaue Haltung der Figur nicht endgültig befriedigend geklärt werden. Da der Kopf von den Gegenständen, die die Göttin in der Hand hielt, weg geht, ist es anzunehmen, dass eine weitere Figur zu ergänzen ist. Wahrscheinlich wäre ein kleiner Eros. Das hochgestellte linke Bein lässt eine Basis oder eine größere Konstruktion wie einen Pfeiler vermuten. Das Haar der Aphrodite ist am Hinterkopf zusammen gefasst und wird von einem Diadem gekrönt.

Rückseite

Die Vorderseite der 37,6 cm hohen Figur wurde in einer Matrize geformt und dann nachbearbeitet, der Rückseite wurde weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Am Hals sind die Hautfalten scharfkantig nach bearbeitet worden. Die Pupillen sind durch leichte Vertiefungen angedeutet. Auf Höhe der Hüfte befindet sich auf der Rückseite ein großes, ovales Brennloch, das von der Herstellung her rührt. Es wird angenommen, dass die Statuette im kleinasiatischen Myrina hergestellt wurde. Der Ort war wie auch Tanagra für seine Terrakottaprodukte berühmt. Da beide Orte zu unterschiedlichen Zeiten ihre Höhepunkte hatten, wird diese Aphroditefigur ins 2. Jahrhundert v. Chr. datiert. Ursprünglich war die Figur bemalt. Reste von Engobe findet sich in den Tälern der Gewandfalten, blaue Farbspuren am Diadem und rosarote am Mantel. 1930 wurde die Statue aus der Sammlung von Maximilian von Heyl für die Antikensammlung Berlin erworben. Sie wird derzeit im Rahmen der Dauerausstellung im Alten Museum gezeigt.

Literatur

  • Gerhard Zimmer: Tonfigur der Aphrodite, in: Andreas Scholl und Gertrud Platz-Horster (Hrsg.): Altes Museum. Pergamonmuseum. Die Antikensammlung., von Zabern, Mainz 2007, S. 113 ISBN 978-3-8053-2449-6

52.51944444444413.3983333333337Koordinaten: 52° 31′ 10″ N, 13° 23′ 54″ O


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