- Tontaube
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Wurfscheibenschießen, Tontaubenschießen oder Wurftaubenschießen ist der Sammelbegriff für das Schießen mit Flinten und Schrotmunition auf Wurftauben. Es ist ein Präzisionssport.
Inhaltsverzeichnis
Disziplinen
Jagdlich
Jagdparcours
Jagdparcours oder auch Sporting und Parcours de Chasse ist die hohe Kunst des Flintenschießens.[1]
Bei dieser Disziplin des Wurfscheibenschießens handelt es sich um die Simulation der Jagd auf Niederwild. Sie unterscheidet sich von Skeet und Trap vor allem dadurch, dass es keine vorgegebenen Standorte der Wurfscheibenmaschinen oder der Flugbahnen gibt.
Jeder Schütze schießt auf eine festgelegte Anzahl von einzelnen Wurfscheiben (Einzeltaube) sowie eine oder mehrere Doubletten. Bei internationalen Wettkämpfen werden häufig von einem Standpunkt aus drei Einzeltauben und eine Doublette, welche sich aus diesen zusammensetzt, beschossen.
Folgende Arten von Doubletten sind möglich:
- Auf Schuss: Wenn der Schuss auf die erste Wurfscheibe gefallen ist, wird die zweite gestartet.
- Simultan: Beide Wurfscheiben werden gleichzeitig gestartet.
- Raffahle: Aus einer Maschine werden direkt hintereinander zwei Wurfscheiben gestartet.
Eine Wurfscheibe gilt als getroffen, wenn sich von ihr sichtbare Splitter lösen. Einzeltauben können vom Schützen zweimal beschossen werden. Für die Ergebnisfindung ist es unerheblich, ob die Wurfscheibe mit dem ersten oder dem zweiten Schuss getroffen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Disziplinen kann der Schütze auch bei den Doubletten weitestgehend wählen, welche Wurfscheibe er beschießt. Hat er beispielsweise die erste Wurfscheibe mit dem ersten Schuss verfehlt, so kann er sie erneut beschießen. Ebenfalls werden die sogenannten Bauerndoubletten (beide Wurfscheiben der Doublette werden mit nur einem Schuss getroffen) als Treffer gewertet.
Anders als beim Trap muss der Schütze die Flinte im so genannten Jagdanschlag halten. Der Schaft wird dabei in einen bestimmten Mindestabstand unterthalb der Schulter gehalten. Erst wenn der Schütze die Wurfscheibe abgerufen hat und diese sichtbar ist, darf richtig angeschlagen werden.
Nach dem vokalen Abruf durch den Schützen können eine bis drei Sekunden vergehen, bevor die Wurfscheibe sichtbar wird.
Beschossen werden sämtliche Arten von Wurfscheiben (Standard, Midi, Mini, Segeltaube (Battue), Rollhase und Rocket). Hat die Wurfscheibe eine parabolartige Flugbahn und befindet sich dabei in einer vertikalen Lage, so wird sie häufig als Parabol oder Looper bezeichnet und eine sehr steil steigende Wurfscheibe wird oft Teal oder Candle ( Kerze )genannt.
Allgemein sind beim Jagdparcours Flinten in den Kalibern 12, 16, 20, 28 und .410 erlaubt.
In Deutschland werden die nationalen Wettkämpfe durch den TIRO Deutscher Verband für Jagdparcoursschießen der F.I.T.A.S.C. e.V. ausgerichtet; die internationalen Wettkämpfe, insbesondere die kontinentalen und die Weltmeisterschaften werden von die Fédération Internationale de Tir aux Armes Sportives de Chasse (F.I.T.A.S.C.) veranstaltet.
Compak-Sporting
Compak-Sporting, in den USA NSCA 5 Stand, ist eine vereinfachte Variation des Jagdparcours, die entwickelt wurde, um auf räumlich begrenzten Schießständen jagdnahe Wurfscheiben beschießen zu können.
Beschossen werden alle Wurfscheibenarten. Erlaubt sind Flinten der Kaliber 12, 16, 20, 28 und .410, wobei die Schrotladung 28 g nicht überschreiten darf. Eine Rotte besteht aus 4 Schützen, die in Käfigen nebeneinander stehen. Wie beim Trap schießen die Schützen jeweils eine Wurfscheibe. Auf den Positionen 1 bis 3 werden jeweils 4 einzelne Wurfscheiben und eine Doublette beschossen, auf der 4. Position sind es 5 einzelne Wurfscheiben und eine Doublette; eine Serie besteht aus 25 Wurfscheiben. Bei den einzelnen Wurfscheiben kann der Schütze maximal zwei Schüsse abgegeben, wobei es für die Wertung unerheblich ist, ob die Wurfscheibe mit dem ersten oder zweiten Schuss getroffen wird. Folgende Arten von Doubletten sind möglich:
- Auf Schuss: Wenn der Schuss auf die erste Wurfscheibe gefallen ist, wird die zweite gestartet.
- Simultan: Beide Wurfscheiben werden gleichzeitig gestartet.
- Raffahle: Aus einer Maschine werden direkt hintereinander zwei Wurfscheiben gestartet.
Wenn alle Schützen die Wurfscheiben einer Position beschossen haben, findet der Wechsel der Positionen im Gegensatz zum Trap entgegen dem Uhrzeigersinn statt.
Nach dem vokalen Abruf durch den Schützen können eine bis drei Sekunden vergehen, bevor die Wurfscheibe sichtbar wird.
In Deutschland werden die nationalen Wettkämpfe durch den TIRO Deutscher Verband für Jagdparcoursschießen der F.I.T.A.S.C. e.V. ausgerichtet; die internationalen Wettkämpfe, insbesondere die kontinentalen und die Weltmeisterschaften, werden von der Fédération Internationale de Tir aux Armes Sportives de Chasse (F.I.T.A.S.C.) veranstaltet. Die Wettkämpfe werden üblicherweise über 100 oder 200 Wurfscheiben ausgetragen.
Skeet
Beim jagdlichen Skeet werden von den Ständen 1, 3, 4 und 5 jeweils einzelne Wurfscheiben von jeder Wurfmaschine beschossen. Von den Ständen 2, 6 und 7 wird eine Doublette beschossen und zusätzlich von Stand 7 eine abfliegende einzelne Wurfscheibe. Bei den Doubletten werden beide Maschinen gleichzeitig ausgelöst. So kann der Jagdschütze maximal 15 Treffer erzielen, die mit je 5 Punkten bewertet werden. Der Schütze ruft die Wurfscheibe lautlos durch ein sogenanntes Abwinken ab. Dabei muss die Waffe deutlich sichtbar vertikal einmal geschwenkt werden. Eine Zeitverzögerung wie beim sportlichen Skeet existiert nicht. Mannschaften für Teamwettbewerbe bestehen in der Regel aus drei Schützen.
Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16, und 20 verwendet, wobei nicht nur Bock- sondern auch Querflinten eingesetzt werden. Zum jagdlichen Wettkampf gehören außerdem noch die Disziplin jagdliches Trap sowie 4 Kugeldisziplinen. Beim jagdlichen Wettkampf darf die Flinte zwischen Skeet und Trap nicht gewechselt werden. Wegen der oft kurzen Schussentfernungen beim Skeet werden daher meist sogenannte Streupatronen verwendet, bei denen in der Schrotladung (üblich 2,0 mm Korndurchmesser) ein Streukreuz enthalten ist, dass für eine stärkere Auffächerung der Schrotgarbe sorgt. Die jagdlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Jagdschutz-Verband organisiert.
Trap
Beim jagdlichen Trap beschießen die Schützen insgesamt 15 Wurfscheiben. Nicht wie beim Sportlich Trap wird die Wurfscheibe vokal abgerufen, sondern durch sogenanntes Abwinken angefordert. Der Unterschied ist die Entfernung von der Bunkerkante und dass beim Jagdtrap der Gewehrschaft am Beckenknochen angestellt wird und der Lauf etwa in Augenhöhe sich befindet. Die Wurfrichtung der Scheiben ist mit Ausnahme des Automaten (Turbulenzautomaten, die eine permanente Bewegung einer liegenden Acht beschreiben, so dass Winkel und Höhe der Wurfscheibe für den Schützen zufällig ist.) so wie beim Sporttrap durch ausgeloste Schemen, die vor dem Wettkampf ausgelost und eingestellt werden. Beim Jagdlich Trap steht der Schütze 11 m von der Wurfmaschine entfernt und es werden auch wie im Sportlich Trap drei Disziplinen geschossen (JFA,JFU,JFO). Das heißt Automat, 5 Maschinen, 15 Maschinen. Wettkämpfe schießt man in sogenannten Rotten, bestehend aus je sechs Schützen. Allgemein werden Flinten in den Kalibern 12, 16, und 20 verwendet, wobei nicht nur Bock- sondern auch Querflinten eingesetzt werden. Die im Wettkampf maximal zulässige Schrotladung beträgt 24 Gramm pro Schuss bei einem Schrotdurchmesser von maximal 2,5 mm. Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote. Die Verwendung von Stahlschroten hat sich aus Sicherheitsgründen (gefährliche Abpraller durch das harte Material) nicht durchgesetzt. Untersuchungen haben ergeben, dass sich das elementare Blei im Boden der Schießanlage (fast immer im Freien) nicht löst, sondern einkapselt, so dass eine Umweltgefährdung (nach momentanem Erkenntnisstand) nicht in dem Maße besteht, wie zunächst befürchtet. Die besten Gewehre dafür sind aber Bockflinten mit Einabzug. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein sichtbares Stück von der Scheibe löst.
Der Begriff Trap kommt aus dem Englischen (trap = Falle). Damit bezog man sich ursprünglich auf die Käfige, aus denen früher lebende Tauben zum Abschuss freigelassen wurden. Vor einigen Jahren wurde versucht ohne Abruf der Taube (Scheibe) Jagdtrap zu schießen. Das hieß bei Ruhigstehen des Gewehrs musste die Tontaube innerhalb von drei Sekunden geworfen werden. Diese Art hat sich nicht durchgesetzt. Jagdliche Wettkämpfe werden in Österreich vom VJWÖ nach Int.Regeln ausgerichtet.
Helices
Der Schießsport auf ZZ- oder Helices-Wurfscheiben wird in Deutschland auch als Elektrotauben[2] bezeichnet, jedoch nicht sehr bekannt und auch nicht verbreitet. Diese Disziplin ist die Simulation des in einigen Ländern immer noch verbreiteten Lebendtaubenschießen.
Beim Elektrotauben-Schießen werden 12 Tauben aus einer Entfernung von 21 m. Nach 12 geschossenen Tauben sind die 10 besten Schützen für das Finale über weitere 5 Tauben qualifiziert. Bei gleicher Trefferzahl können mehr als 10 Schützen das Finale erreichen. Die Mannschafts-, Junioren-, Senioren- und Damenwertung endet ebenso mit der 12. Taube. In diesen Wertungen wird bei Treffergleichheit nach der 12-ten Taube durch Stechen entschieden.
Die Elektrotaube hat einen Durchmesser von 104 mm und wiegt maximal 35 Gramm. Die beiden gegenüberliegenden Flügel müssen 28 cm lang sein. Das Gesamtgewicht der Wurfscheibe darf höchstens 70 g betragen. Erlaubt sind Flinten mit einem Kaliber von höchstens 12 mit einer Schrotladung von höchstens 36 g.
Die Wurfscheibe wird vom Schützen zweimal abgerufen: Nachdem der Schütze den Ladevorgang seiner Waffe abgeschlossen hat, signalisiert er durch den Ausruf Ready dem Bedienpersonal der Maschine seine Bereitschaft. Der Bediener quittiert dieses ebenfalls mit dem Ausruf Ready. Nun ruft der Schütze die Wurfscheibe mit Pull ab. Wird die Wurfscheibe geworfen, bevor der Schütze sie mit Pull abgerufen hat, so kann er durch die Nichtabgabe des Schusses eine neue Wurfscheibe verlangen. Beschießt er hingegen die Wurfscheibe, so wird das Ergebnis gewertet. Verlässt die Wurfscheibe einen vorgegebenen abgesteckten Bereich, ohne dass der Schütze sie getroffen hat, so wird ein Fehler notiert.
Wettkämpfe werden in einem Knock-Out-System durchgeführt, wobei für diejenigen Schützen, die die Wurfscheiben getroffen haben, der Abstand zur Wurfmaschine von 21 m in 3-m-Schritten erhöht wird. Die Anzahl der Wurfscheiben einer Serie ist dabei abhängig von der Anzahl der vorhandenen Maschinen:
Maschinen Wurfscheiben 5 2 7 3 9 5
Neben dem eigentlichen Schießen gehört zu dieser Disziplin das Wetten.
Sportlich
Doppeltrap
Doppeltrap ist eine noch sehr junge olympische Disziplin, die im Jahr 1988 international eingeführt und 1996 olympische Disziplin wurde.
Obwohl mit Flinten der Kaliber 12, 16 oder 20 auf die Wurfscheiben geschossen werden kann, kommen praktisch nur Bockflinten des Kalibers 12 bei dieser Disziplin zum Einsatz. Es wird auf jeweils zwei Wurfscheiben (also eine Doublette) geschossen, die von zwei starren Wurfmaschinen geworfen werden. Die Maschinen sind fest eingestellt und unterscheiden sich im Wurfwinkel und Höhe (Maschine 7: 0 bis 5 Grad links; Höhe: 3m. Maschine 8: 0 Grad 3,5 m; Maschine 9: 0 bis 5 Grad rechts, 3 m). Das Schrotgewicht ist nicht schwerer als 24 g. Nach jeder Doublette wechselt, wie beim Trap, der Schütze den Stand. Geschossen wird von fünf Ständen. Ein Wettkampf geht über 150 Wurfscheiben, die in drei Durchgänge mit jeweils 25 Doubletten eingeteilt sind. Bei jedem Durchgang werden die Doubletten von zwei unterschiedlichen Maschinen geworfen (Programm 1: Maschine 7 + 8. Programm 2: Maschine 8 + 9. Programm 3: Maschine 7+9). Ein Finale der besten 6 Schützen wird bei allen ISSF-Wettkämpfen und Meisterschaften geschossen.
Neu ab 1. Januar 2004: Abruf mit Timer: Nach Abruf erfolgt der Abwurf der Wurfscheiben mit einer Verzögerung von 0 bis 1 Sekunde (Timer mit Zufallsgenerator).
Die sportlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Schützenbund organisiert.
Die Disziplin „Doppeltrap Damen“ wurde für die Olympischen Spiele 2008 in Peking wieder aus dem Wettkampfprogramm genommen.
Skeet
Beim sportlichen Skeet wird eine Serie von 25 Wurfscheiben beschossen. Der Schütze darf dabei im Gegensatz zum jagdlichen Skeet jeweils nur einen Schuss auf die Wurfscheibe abgegeben, wobei die Schrotladung maximal 24 g betragen darf. Auf den ersten beiden Positionen wird eine Wurfscheibe aus dem Hochhaus sowie eine Doublette beschossen. Auf den Positionen 3 bis 5 werden jeweils einzelne Wurfscheiben von beiden Maschinen sowie eine Doublette beschossen, auf den Positionen 6 und 7 sind es eine Wurfscheibe aus dem Niederhaus sowie eine Doublette und auf der 8. Position sind es zwei einzelne Wurfscheiben von beiden Maschinen.
Änderung/Neue Sequenz gültig ab 1. Januar 2005: Stand 1: Hochhaus + Doublette Stand 2: Hochhaus + Doublette Stand 3: Hochhaus + Doublette Stand 4: Hochhaus + Niederhaus + Doublette + Rev. Doublette Stand 5: Niederhaus + Doublette Stand 6: Niederhaus + Doublette Stand 7: Doublette Stand 8: Hochhaus + Niederhaus
Der Schütze ruft die Tauben ab; nach dem Abruf dürfen zwischen 0 und 3 Sekunden verstreichen, bevor die Wurfscheibe sichtbar ist (Timer).
Im Wettkampf besteht die sogenannte Rotte aus 6 Schützen. Olympische wie viele andere nationale und internationale Wettbewerbe werden über 125 Wurfscheiben und dem Finale (nur die besten 6) ausgetragen. Bei Treffergleichheit wird ein Stechen geschossen (sog. Shoot-Off auf Station 4 – nur Doubletten), bis ein Schütze eine Scheibe verfehlt (und sein Kontrahent diese trifft).
Die sportlichen Wettkämpfe werden in Deutschland durch den Deutschen Schützenbund organisiert.
Trap
Trap oder Trapschießen ist seit 1900 eine olympische Disziplin. Dabei wird in Serien mit 24-g-Schrot auf weiße, gelbe, orange oder schwarze Wurfscheiben geschossen. Die Stände, von denen geschossen wird, liegen nebeneinander in einer Reihe fünfzehn Meter hinter der Wurfmaschine, die die Wurfscheiben, variabel im Abgangswinkel, vom Schützen weg wirft. Die Wurfscheiben erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Eine olympische Serie besteht aus 25 Wurfscheiben. Dabei werden in einem Durchgang von jedem Stand aus je zwei Scheiben nach links und nach rechts sowie eine geradeaus geworfen.
Die Teilnehmer absolvieren ihren Wettkampf in sogenannten Rotten, bestehend aus je 6 Schützen. Mannschaften in Teamwettbewerben bestehen aus je drei Schützen.
Beim „sportlichen Trap“ werden die Scheiben vom Schützen vokal abgerufen; geschossen wird (im Gegensatz zum jagdlichen Anschlag) im Voranschlag, das bedeutet, die Waffe ist beim Abruf bereits im Anschlag. Die Distanz des Schützen zur Abwurfeinrichtung (i. d. R. 5 Stände für insgesamt max. 6 Schützen; 3 Wurfmaschinen je Stand = 15 Wurfmaschinen) ist jedoch größer als beim jagdlichen Trap. Die Scheiben fliegen darüber hinaus weiter, also auch schneller. Als Treffer wird gewertet, wenn die Schiedsrichter nach dem Schuss und während der Flugphase der Scheibe erkennen können, dass sich ein „sichtbares Stück“ von der Scheibe löst.
Verwendet werden bis heute nahezu ausschließlich Bleischrote mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 mm. Die Verwendung von Stahlschroten hat sich aus Sicherheitsgründen (gefährliche Abpraller durch das harte Material) nicht durchgesetzt. Untersuchungen haben ergeben, dass sich das elementare Blei im Boden der Schießanlage (fast immer im Freien) nicht löst, sondern einkapselt, sodass eine Umweltgefährdung (nach momentanem Erkenntnisstand) nicht in dem Maße besteht, wie zunächst befürchtet.
Der Begriff Trap kommt aus dem englischen Trap = Falle. Damit bezog man sich ursprünglich auf die Käfige, aus denen früher lebende Tauben zum Abschuss freigelassen wurden.
Anlagen und Geräte
Am Schützen
Der Flintenschütze benutzt zur Abgabe seines Schrotschusses eine Flinte.
Bei den Disziplinen Compak-Sporting und Jagdparcours sind eine Brille sowie der Gehörschutz obligatorisch. Es wird aber allgemein empfohlen, diese Schutzmaßnahmen sowie eine Kopfbedeckung zu tragen.
Wurfmaschine
Bei den Wurfmaschinen handelt es sich um federgeladene Maschinen, die speziell dafür konstruiert sind, die verschiedenen Wurfscheibenarten bis zu 100 m weit zu werfen.
Sie können vom einfachen, per Hand gespannten und von Hand ausgelösten Typ sein. Meistens sind es aber vollautomatische, elektrisch betriebene, auf Knopfdruck, auch funkgesteuert oder akustisch durch die Stimme des Schützen ausgelöste Anlagen. Die Magazine können bis zu 400 Wurfscheiben laden.
Wurfscheibe
Standard
Gemäß Reglement des Internationalen Schießsport Verbandes (ISSF) hat sie in allen Disziplinen einen Durchmesser von 110 mm, eine Höhe von 25 mm und ein Gewicht von 105 g. Die Farbe der gewölbten Scheibe oder die Bemalung der Oberseite kann schwarz, weiß, gelb oder orange sein. In speziellen Fällen, wie z.B. einem Halbfinale und Finale und/oder Fernsehübertragungen sind die Wurfscheiben mit Farbpulver versehen, sogenannte Flash-Tauben, wodurch bei einem Treffer eine sichtbare Farbwolke in der Luft entsteht.
In den Disziplinen Skeet und Trap sind die Abwurfwinkel und die Wurfweiten genormt.
Midi und Mini
Diese beiden Varianten gleichen der Standardwurfscheibe proportional. Die Midi hat jedoch lediglich einen Durchmesser von 90 mm, die Mini sogar nur von 60 mm.
Rollhase, Rocket
Eine Wurfscheibe, die für den Einsatz in einer Rollhasenmaschine vorgesehen ist, verfügt über einen besonders verstärkten Außenrand. Ihr Durchmesser entspricht mit 110 mm dem einer Standardwurfscheibe. Dabei wird die Scheibe nicht wie beim Scheibenschiessen in die Luft katapultiert, sondern über den „Acker“ gerollt, so dass dem angehenden Jäger die Bewegung eines fliehenden Hasen nachgeahmt wird.
Die Rocket-Version rollt nicht, sondern wird wie eine Standardwurfscheibe in horizontaler Neigung geworfen.
Segel (Battue)
Eine so genannte Segel- oder Battuetaube hat einen Durchmesser von 100 mm jedoch lediglich eine Höhe von 10 mm. Die Flugbahn ist allgemein radial und von hoher Geschwindigkeit geprägt.
Schießstand
Compak-Sporting
Compak-Sporting wurde entwickelt, um eine Form des Jagdparcours auf Schießanlagen ausüben zu können, die nicht den räumlichen Anforderungen eines Jagdparcoursstandes gerecht werden können. Stattdessen werden die Möglichkeiten vorhandener, möglichst kombinierter Skeet- und Trapstände ausgenutzt. Zusätzlich werden Spezialmaschinen wie beispielsweise eine Rollhasen- oder eine Tealmaschine installiert.
Die Schützen stehen in fünf nebeneinander aufgestellten Schutzkäfigen, die bewirken, dass aus Gründen der Sicherheit die Flinte nur eingeschränkt nach rechts, links und oben bewegt werden kann.
Jagdparcours
Die räumlichen Voraussetzungen an eine Schießanlage für Jagdparcours sind sehr groß. Bedingt durch die nicht standardisierten Flugbahnen der Wurfscheiben werden für die einzelnen Positionen der Schützen große Sicherheitsbereiche benötigt. Die Zahl der vorhandenen Schießanlagen, die auch für größere Wettkämpfe geeignet sind, ist deshalb in Europa sehr begrenzt.
Nach den internationalen Regeln soll jede Wurfscheibe durch die Schützen in einer Entfernung von höchstens 40 m beschießbar sein; handelt es sich dabei jedoch um eine herankommende Wurfscheibe, kann der Standort der Maschine durchaus 70 und mehr Meter vom Schützen entfernt sein.
In Deutschland existieren zwei Schießanlagen, die den Ansprüchen weitestgehend gerecht werden:
- Der Flintenparcours Dornsberg in der Nähe von Eigeltingen (Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg). Ab 2005 darf auf der Schießanlage aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen in Baden-Württemberg nur noch Weichmetallschrot verwendet werden, wodurch die Anlage für internationale Wettkämpfe nicht mehr geeignet ist. In der Vergangenheit wurden auf der Anlage diverse Deutsche Meisterschaften, zwei Europameisterschaften und im Jahr 2002 die Weltmeisterschaft ausgetragen.
- Der Jagdparcours Buke, betrieben von der DEVA. Bedingt durch die Topographie sowie selbst auferlegten Restriktionen hinsichtlich der Verwendung von Schrotpatronen ist die Anlage nicht für internationale Wettkämpfe geeignet.
Skeet
Eine Schießanlage für die Disziplin Skeet besteht aus zwei Wurfmaschinen und 7 Positionen in der jagdlichen bzw. 8 Positionen in der sportlichen Disziplin, von denen die Schützen die Wurfscheiben beschießen. Die Positionen 1 bis 7 bilden dabei in einem Halbkreis um die beiden Maschinen, die Position 8 befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Maschinen (siehe Abbildung).
Die Maschinen befinden sich üblicherweise in kleinen Häusern, wobei die aus der Sicht des Schützen linke Maschine etwa vier Meter über dem Boden installiert ist, die rechte ca. einen Meter. Deshalb trägt die linke Maschine auch die Bezeichnung Hochhaus (früher auch Pull) und die rechte Niederhaus (Mark).
Trap
Jagdlich
Der jagdliche Trapstand besteht aus einem Bunker, der sich ca. 1 Meter unterhalb und 7 Meter vor den 5 in einem leichten Halbkreis angeordneten Schützenpositionen befindet. In diesem Bunker befinden sich drei sogenannte Turbulenzautomaten, also Wurfmaschinen, die durch eine Mechanik horizontal und vertikal bewegt werden, so dass die Flugrichtung der Wurfscheibe nicht vorhersehbar ist.
Sportlich
Im Gegensatz zum jagdlichen Trapstand befinden sich die 5 Positionen der Schützen nebeneinander in einem Abstand von 15 Metern hinter dem Bunker. Jedem Stand sind dabei 3 Wurfmaschinen zugeordnet, weshalb die Anlagen häufig auch als 15-Maschinen-Stand, 15-Maschinen- oder Olympischer Graben bezeichnet werden.
In der Regel verfügen die Anlagen über akustische Abrufsysteme.
In Deutschland besteht ein Stand in Meilenberg, auf der Olympia Schiessanlage München-Hochbrück und in Thannhausen, alle in Bayern und einer neuen Anlage des DSB mit drei kompletten Ständen in Wiesbaden Hessen.
Helices
Die Ansprüche an eine Schießanlage für Helices sind hoch. Der Stand muss grundsätzlich nördlich oder nordöstlich ausgerichtet sein. Dabei muss eine Wurfscheibenmaschine der 22 Wurfmaschinen in der Verlängerung dieser Achse aufgestellt sein. Für die Aufstellung der übrigen 21 Maschinen existieren ebenfalls detaillierte Vorschriften. Der Stand muss in Schussrichtung durch eine Mauer von 60 bis 80 cm Höhe begrenzt sein, wobei der Abstand zwischen der Mauer und den Maschinen maximal 21 m betragen darf.
Einzelnachweise
Siehe auch
Es gibt auch Simulationen und Videospiele, siehe Shoot Away.
Weitere Begriffsbedeutung
Tontaubenschießen wird als zynisch behafteter Begriff auch für die Beschreibung eines einseitigen Gefechts verwendet, bei dem eine Seite aufgrund technischer und/oder zahlenmäßiger Überlegenheit dem Gegner enorme Verluste beibringt, ohne dabei selbst nennenswerte Verluste zu erleiden. Insbesondere ist dieser Begriff im Luftkampf gebräuchlich, wird aber auch auf Bodengefechte angewandt, an denen vor allem Fahrzeuge beteiligt sind.
Personen
- Konrad Wirnhier, Olympiasieger 1972, Skeet
Literatur
- Robert Churchill: Das Flintenschiessen. Eine praktische Schiesslehre für den Flugwild-Schützen (1988), ISBN 349003712X
Weblinks
Regelwerke & Informationen
Verbände
Welt
Deutschland
- Wurftauben Veranstaltungen 2008
- Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V.
- Deutscher Jagdschutzverband
- Deutscher Schützenbund
- TIRO Deutscher Verband für Jagdparcoursschießen der F.I.T.A.S.C. e. V.
- First European Trap-Union e.V. Kontakt in Europa für die amerikanischen (ATA) und englischen (CPSA) Trapdiziplinen
- Zahlreiche Infos für Flintenschützen
Österreich
- Alles über das Wurfscheibenschiessen in Österreich
- Verband der Jagd- und Wurftaubenschützen Österreichs
Schweiz
Informationen
Olympisches Wurfscheibenschießen
Jagdparcours
Waffen
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