- Torfspitz
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Der Torfhund auch Torfspitz (Canis palustris, Canis familiaris palustris Rüthimeyer) war ein prähistorischer Haushund.
In Siedlungen der Vorzeit (ca 15.000 bis etwa 5.000 v. Chr.), wurden immer wieder Knochen dieses Hundetyps gefunden. Die Funde erstrecken sich über ganz Europa, bis hin nach Asien und Nordafrika. Die Schädellänge des Torfhunds war mit 135-150 mm bereits deutlich kleiner als die eines Wolfschädels. Einige Funde von Torfhunden lassen auf eine frühe Zuchtwahl schließen, da manche gefundene Schädel Spuren eines gewaltsamen Todes aufweisen, sodass anzunehmen ist, dass nicht der ganze Wurf aufgezogen wurde, sondern nur einzelne Individuen. Es wird vermutet, dass er zumindest am Anfang ähnlich lebte wie die Pariahunde heute, also am Rande der Siedlungen, in großen Teilen Selbstversorger. Er begleitete wahrscheinlich die Menschen bei ihren Jagden, bewachte Häuser und Siedlungen, zog auch vielleicht im hohen Norden ihre Lasten.
Der Hund hatte ein spitzähnliches Aussehen, deswegen wird vermutet, dass er der direkte Ahnherr aller nordischen Hunde, der Deutschen Spitze und über verschiedene Stufen auch anderer Hunderassen ist. Diese Theorie geht zurück auf den Kynologen Theophil Studer, gilt heute jedoch als überholt [1].
Der einzige, nahezu vollständig erhaltene Torfhund ist der bronzezeitliche Torfhund von Burlage aus einem niedersächsischen Moor.
Einzelnachweise
- ↑ Erik Zimen: Der Hund - Abstammung, Verhalten, Mensch und Hund. Goldmann, 1992, ISBN 3-442-12397-6, S. 145 f.
Siehe auch
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