Torregiana

Torregiana
Pisanischer Turm von Porto - fälschlich auch als Genueserturm bezeichnet

Das Torregiana genannte Verteidigungssystem wurde durch Komplettierung der pisanischen Anfänge von den Genuesern ab der Mitte des 15. Jahrhunderts entlang der Küste von Korsika installiert. In Sichtweite voneinander entstanden 150 runde zinnenbewehrte Wachtürme. 67 davon sind intakt oder als Ruine erhalten. Die zumeist vieretagigen Türme sollten Piratenüberfällen vorbeugen, denen Korsika über Jahrhunderte ausgesetzt war.

Im Jahre 1453 hatte die genuesische St.-Georgs-Bank, bei der die ligurische Handelsstadt Genua seit einem halben Jahrhundert verschuldet war, die Insel vom Dogen Pietro di Campofregoso als Pfand übernommen und den Adligen Antonio Spinola als ersten Gouverneur eingesetzt. Während die Pisaner hauptsächlich Kirchen und Kapellen errichtet hatten, zeichneten sich die Genueser durch den Bau von Zitadellen, Wachtürmen und Brücken aus.

Nach einigen Jahren existierten mehrere Hundert 12–17 m hohe Türme. Die quadratischen (Nonza, Morsiglia, Pino, Porto, Toga) sind pisanischen Ursprungs. Die korsischen Notabeln ließen ihrerseits Vierecktürme errichten, die als Wohnung und bei Gefahr als Zufluchtsstätte dienten. Die runden Türme von etwa 7 m Durchmesser sind dagegen genuesisch. Die unten leicht konisch auslaufenden Türme waren mit vier Mann besetzt. Sobald ein Sarazenensegel am Horizont auftauchte, entzündeten die Wächter auf den Plattformen Feuer und die Bewohner flüchteten ins Hinterland.

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