Trabocco

Trabocco
Ein Trabucco im Hafen von Pescara
Einer der wenigen alten Trabucco bei San Vito Chietino
Malerisch der Trabucco bei San Vito Chietino
Ein Trabucco am Hafen von San Vito Chietino
Der Gegensatz, gerade und modern in Pescara

Trabucco oder auch Trabocco (italienisch; ausgesprochen „Trabokko“, meist im Plural als Trabucchi oder Trabocchi bezeichnet) ist ein an der abruzzesischen Küste der Adria zum Fischfang errichteter Pfahlbau. Die „Costa di Trabocchi“, an der noch zahlreiche dieser Fischerbauten zu sehen sind, liegt zwischen den Städten Pescara, Ortona, San Vito Chietino sowie Vasto und San Salvo .

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Zweck dieser Konstruktion ist es, ein großes rechteckiges Netz gleichmäßig horizontal abzusenken und nach einiger Zeit wieder heraufzuziehen. Je größer diese Senknetze sind, desto größer ist die Chance, zufällig vorbei schwimmende Fische zu fangen. Als Baumaterial diente das Holz von Edelkastanien, das sehr dauerhaft ist, und Robinien, dessen Widerstandsfähigkeit eine Belastung bis zu 250 kg/cm² zulässt. Alle Elemente sind ursprünglich nur mittels Schnüren verbunden, wodurch die notwendige Beweglichkeit und Haltbarkeit der Konstruktion gewährleistet ist. Heutzutage werden die Trabucchi mit Stahlpfählen und Nieten verstärkt (auf den Bilder deutlich zu erkennen). Geld für eine "historisch korrekte" Restaurierung ist nicht vorhanden. Die Trabucchi sind eine von widrigen Wetter- und Meeresverhältnissen unabhängige Form des Fischfangs.

Geschichte

Im Mittelalter bauten sich Bauer oder Schäfer aus Holz und Seilen an der Küste über dem Wasser kleine Hochstände, um mit Netzen Fische zu fangen. Aus angespülten Materialien entstanden die ersten Bauten, um Wurfnetze gut auswerfen zu können. Auf Pfählen, die im Wasser in den Boden gerammt und mit Seilen am Ufer oder anderen Pfählen fixiert werden, wird eine kleine Platzform gebaut. Auf dieser Platzform wurden weitere Pfähle errichtet, um aus gespannten Seilen eine flexible, aber haltbare Konstruktion zu erschaffen, die große Senknetze und das Gewicht beim Heraufziehen halten und verteilen sollten. Je nach Küstenbeschaffenheit und Wassertiefe wurden verschiedene einfache, auf Versuch und Irrtum beruhende Konstruktionen eingesetzt. Erfahrungen aus Zerstörungen durch Stürme oder Wellenschlag zeigen, das starre Verbindungen, fixiert mit Nägeln oder Schauben, nicht die notwendige Beweglichkeit eines Seilknotens ersetzten konnten.

Das erste Trabocco wurde im 14. Jhr. in San Vito Chietino erbaut. Erbauer waren ein Franzose und ein Deutscher.

Gegenwart

Heute gibt es nur noch wenige Trabocchi an der Adriaküste, sie bestehen heute in Pescara zum großen Teil aus Eisenstangen und einem stabilen Eisengerüst als Fundament, auf dem eine Hütte zum Fischen und/oder zum Übernachten gesetzt wurde. Einige der großen Trabocchi dienen heute als Wochenendhaus oder sogar als kleine Fischrestaurants. Leider muss in Pescara immer häufiger beobachtet werden, das sie ein Raub der Flammen werden.

Versteckt an der Steilküste bei Ortona und Vasto sind verschiedene filigrane originale Holz-Trabocchi mit langen dünnen Stangen erhalten, die nur über ebenso lange dünne Stege zu erreichen sind. In nebligen Zeiten wurden diese von Fremden mit viel Phantasie für im Meer stehende, riesige dünne Spinnen mit langen Beinen gehalten.

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