- Tractat
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Ein Traktat (von lat.: tractatus für „Abhandlung“, „Erörterung“) ist eine kurze schriftliche Abhandlung über ein Thema. Oft werden im Traktat religiöse, philosophische, kulturelle, politische, moralische oder (natur-)wissenschaftliche Themen behandelt. Die Publikation in Traktat-Form stammt bereits aus der Antike. Durch die häufige Verwendung zu didaktisch-dogmatischen Zwecken hat der Traktat im Deutschen einen negativen Beiklang.[1]
Sowohl die männliche Form der Traktat als auch die sächliche Form das Traktat sind gebräuchlich.
Erste Nachweise des Gebrauchs des Wortes 'Traktat' im deutschen Sprachraum stammen bereits aus dem 8. Jahrhundert (mittelhochdt. tractat m.).
Inhaltsverzeichnis
Aktueller Gebrauch
Heute werden Traktate oft zur Verbreitung religiöser oder politischer Ideologien eingesetzt. Traktate erheben in diesem Zusammenhang keinen wissenschaftlichen Anspruch. Sie zielen viel mehr darauf ab, die betreffenden Ideen allgemein verständlich und mit großer Überzeugungskraft darzustellen. Häufig werden diese dann in der Fußgängerzone oder direkt an der Haustür zu Missionszwecken kostenlos angeboten. Flug-, Streit-, und Schmähschriften fallen unter den Begriff Pamphlet.
Historisch
Eine Sonderform von Traktaten findet sich im Talmud. Dieses umfangreiche jüdische Schriftwerk enthält Kommentare zu einzelnen Bestimmungen der Tora. Der Talmud besteht aus sechs Bänden, sogenannten Ordnungen, die ihrerseits in 63 Traktate aufgeteilt werden.
Der Architekturtraktat war eine literarische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts, durch die vor allem die Entwurfssystematik der römischen Antike erklärt und verbreitet werden sollte. Der Architekturtraktat war der Motor des stilistischen Wandels von der Gotik zur Renaissance. Dabei standen Illustration und Text gleichwertig nebeneinander.
Einzelnachweise
Weblinks
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