- Tragedie lyrique
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Die Tragédie lyrique oder Tragédie en musique ist eine spezifisch französische Operngattung des späten 17. und 18. Jahrhunderts.
Als Erfinder der Tragédie lyrique kann man Jean-Baptiste Lully betrachten, der diese Form in den 1670er Jahren zusammen mit seinem Librettisten Philippe Quinault in eine Form entwickelte, die sich im Wesentlichen weit ins 18. Jahrhundert hinein hielt. Sie speiste sich aus Elementen des ballet-de-cour, der Pastorale und des Maschinentheaters. Die Aufführung einer Tragédie lyrique war ein Spektakel, an denen viele Kunstformen beteiligt waren: neben der Musik und der Dichtung waren dies das Ballett, die Kostüme, die Bühnenbilder.
Das Werk wird strukturiert in eine musikalische Ouvertüre, einen Prolog und fünf Akte. Für die Ouvertüre etablierte Lully die als französisch bezeichnete Form, die aus einem schnellen Mittelteil besteht, der eingerahmt wird von gravitätischen Teilen mit punktierten Rhythmen. Im Prolog wird der regierende König gelobt, und es finden sich oft Anspielungen auf die Tagespolitik.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wich die Tragédie lyrique der größer werdenden Bedeutung der Opéra comique und fand einen Nachfolger des „Seria“-Genres in der Grand opéra. Jules Massenet verwendete die Gattungsbezeichnung um die Wende zum 20. Jahrhundert für seine durchkomponierten Opern wieder.
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