- Tragschnabelwagen
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In die Gattung U werden nach dem Bauart-Bezeichnungssystem für Güterwagen der UIC all jene Güterwagen der Sonderbauarten eingruppiert, die nicht zu den Gattungen F, H, L, S oder Z gehören.
Dies sind (absteigend nach Stückzahlen bei der DB geordnet):
- Behälterwagen für die Beförderung staubförmiger Güter,
- Übergangswagen zwischen verschiedenen Kupplungssystemen,
- Tiefladewagen einschließlich Tragschnabelwagen,
- Trichterwagen mit Ladeklappen sowie
- die Versuchswagen der Systeme RoadRailer und Kombirail für den kombinierten Verkehr.
Zwischen 1964 und 1979 waren auch die Behälterwagen für die Beförderung flüssiger und gasförmiger Güter (Kesselwagen) der Gattung U zugeordnet, bevor sie ab 1980 die Gattung Z bildeten.
Inhaltsverzeichnis
Behälterwagen für die Beförderung staubförmiger Güter (Staubgutwagen)
Der Staubgutwagen ist ein spezieller Behälterwagen, der zum Befördern von staubförmigen Gütern eingerichtet ist. Diese Wagen werden pneumatisch entladen, wozu meistens Druckluft verwendet wird. Bei Gütern, die mit dem Sauerstoff, der sich in der Förderluft befindet, reagieren können, wird meist Stickstoff genutzt. Diese Wagen werden für Güter verwendet, die so feinkörnig sind, dass sie nicht oder nur schlecht rieselfähig sind und somit eine Schwerkraftentladung nicht möglich ist, beispielsweise Zement. Als Bahngüterwagen tragen sie den Gattungsbuchstaben U mit dem Zusatz c. Sie haben normalerweise keinen Förderlufterzeuger und sind somit auf einen externen Luftzubringer angewiesen.
Tiefladewagen
Diese Gruppe weist eine große Vielfalt an Bauarten auf, welche vom zweiachsigen Tiefladewagen bis hin zum 36-achsigen Tragschnabelwagen reicht.
Die heutige Kennzeichnung aller Tiefladewagen lautet Ui und kann gegebenenfalls durch die Kennbuchstaben a, aa, k, kk oder s ergänzt werden. Die Lastgrenze wird bei Tiefladewagen nicht als Kennbuchstabe kodiert. Die frühere deutsche Wagengattung war St beziehungsweise SSt.
Bei der DB waren 1998 insgesamt 180 Tiefladewagen 43 verschiedener Bauarten eingestellt. Sie dienen dem Transport sehr großer und schwerer Güter, die bei Verladung auf Flachwagen über das Lichtraumprofil hinausragen würden, beispielsweise Mähdrescher, Generatoren oder Schmalspurfahrzeuge.
Tragschnabelwagen
- ↑ Heavy Cargo + Service, Tiefladewagen für Großraum- und Schwerlasttransporte. Abgerufen am 19.02.2009.
- ↑ Bauart Uaai: Schienentiefladewagen mit Sondereinrichtungen, Übersicht mit technischer Spezifikation und Wagenkizzen. Abgerufen am 19.02.2009.
- Bahn TV, Schwerlasttransporte: Riesentrafo auf Reisen; Mai 2008, Video 11 Minuten. Abgerufen am 19.02.2009.
- Stefan Carstens: Die Güterwagen der DB AG. MIBA, Nürnberg 1998, ISBN 3-86046-030-7
Die größten Tiefladewagen sind als Tragschnabelwagen ausgeführt, welche aus zwei komplett getrennten Teilen bestehen. Jedes Teil wird von mehrachsigen Drehgestellen oder Drehgestellgruppen getragen. Darauf stützen sich jeweils schnabelartige Tragarme, die ihrerseits eine tief abgesenkte Ladeplattform tragen oder direkt mit dem meist sehr großen Ladegut verbunden sind. Das Ladegut ist in diesem Fall selbst temporärer tragender Bestandteil des Fahrzeugs. Die Fahrzeuge verfügen über hydraulische Ausrüstungen, mit denen die Last gehoben oder horizontal verschoben werden kann, um an Hindernissen vorbeizumanövrieren. Es gibt circa je 30 Exemplare Tragschnabelwagen in Europa, Nordamerika und Asien.
Typische Transportgüter sind große Kraftwerkskessel, Turbinenteile oder Kraftwerks-Transformatoren. Wegen des großen Gewichts und der Übergröße der Ladungen können diese Transporte in der Regel nicht mit normalen Güterzügen durchgeführt werden. Sie verkehren als Sonderzüge und bedürfen sorgfältiger Vorbereitung. Sobald der Wagen und seine Ladung wegen Abmessung und Gewicht Beförderungsbeschränkungen hat, wird von einer „außergewöhnlichen Sendung“ gesprochen, die nach RIV mit einem „Muster U“ bezettelt wird. Ohne Beladung werden die beiden Tragarme direkt miteinander verbunden; das Fahrzeug kann dann mit normaler Geschwindigkeit in Güterzügen mitfahren.
Liste ausgewählter Tiefladewagen
Bauartnummer | Maximale Tragfähigkeit | Radsätze | Stückzahl (DB zum 31. Dezember 1997) |
---|---|---|---|
Uis 632 | 25 t | 2 | 25 |
Uiks 635 | 19 t | 2 | 27 |
Uais 732 | 50 t | 4 | 16 |
Uaai 812 | 159 t | 10 | 1 |
Uaai 820 | 157 t | 12 | 1 |
Uaai 821 | 190 t (180 t mit Durchladelängsträger) | 12 | 1 |
Uaai 823 | 230 t | 16 | 1 |
Uaai 831 | 275 t (250 t mit Durchladelängsträger) | 20 | 2 |
Uaai 836 | 317 t | 20 | 1 |
Uaai 837 | 398 t | 24 | 1 |
Uaai 838 | 341 t (313 t mit Durchladelängsträger) | 24 | 1 |
Uaai 839 | 454 t | 32 | 1 |
Die Schienentiefladewagen mit Sondereinrichtungen der Bauart Uaai werden ausschließlich von der Schwerlastabteilung Heavy Cargo + Service der Nuclear Cargo + Service GmbH europaweit vermarktet.[1][2]
Trichterwagen mit Ladeklappen
Eine Reihe trichterförmiger Selbstentladewagen wird als Sonderwagen eingereiht. Deren äußere Bauform entspricht den offenen Trichterwagen, sie haben jedoch ein geschlossenes Dach mit Ladeluken oder erfüllen auf andere Weise nicht die Kriterien für einen Wagen mit öffnungsfähigem Dach.
Die DB hat einige von der DR übernommene Kaliwagen mit vier Ladeklappen unter der Gattung Uaoos-y eingereiht. Ein Teil dieser Wagen wurde inzwischen bereits mit Schwenkdächern ausgerüstet.
Bei der SNCF steht eine große Zahl von Getreidewagen im Einsatz, die als Sonderwagen eingruppiert sind.
Einzelnachweise
Literatur und Medien
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