Transmissionskanal

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In der Geldpolitik wird der Mechanismus vor allem durch Transmissionsstrategien umgesetzt. Aus diesem Grund ist es wichtig im Folgendem auf die verschiedenen Strategien einzugehen.

Die geldpolitischen Impulse werden über einzelne Verbindungen (Transmissionskanäle) übertragen. Oft unterscheidet man hierbei zwischen Zinskanal, Kreditkanal, Wechselkurskanal und Vermögenskanal. Die Geldpolitik wirkt durch alle Kanäle, aber unterschiedlich – je nach z. B. Finanzstruktur der Wirtschaftssubjekte (Zinsreagibilität der Vermögenspositionen, Laufzeit der Finanzinstrumente etc).

Die verschiedenen ökonomischen Denkschulen bewerten einzelne Auswirkungen unterschiedlich. So hebt z. B. der Keynesianismus die Transmission fiskalpolitischer Impulse auf das BIP stärker hervor als der Monetarismus, während letzterer der Geldpolitik einen besonderen Einfluss auf das Preisniveau beimisst.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Transmissionsstrategien dienen dazu die Vorstellungen der Zentralbank zu verwirklichen. Diese möchte durch ihre geldpolitischen Interaktionen den Güterbereich der Volkswirtschaft nach ihren Zielen beeinflussen. Welchen Einfluss die Geldpolitik der Zentralbank besitzt, wurde in der Vergangenheit schon häufig untersucht. Die Ergebnisse fielen teilweise sehr unterschiedlich aus. Einige Tatsachen jedoch haben sich durchgesetzt. So wurde festgestellt, dass die geldpolitischen Aktionen der Zentralbank auch einen Einfluss auf den Gütermarkt hat. Wichtigstes Ziel ist die Preisstabilität und dieses kann sie nur durch indirekte Einwirkungen erreichen. So kann erst über die Stationen, Banken und Nichtbanken das Hauptziel verwirklicht werden. Wie schon erwähnt gehen hier die Meinungen in der Literatur auseinander, über welche Stationen die Zentralbank ihre Politik umsetzt.[1]

Arten

Im wesentlichen wird unterschieden zwischen strom- bzw. bestandsgrößenorientierte Transmissionsstrategien:

Bestandsgrößenoriente Ansätze:

  • Monetaristischer Transmissionsansatz
  • Postkeynesianischer Transmissionsansatz


Stromgrößenorientierte Ansätze:

  • Kredittheoretischer Transmissionsansatz
  • Keynsianischer Transmissionsansatz


Monetaristischer Transmissionsansatz

Als Monetärer Transmissionsmechanismus bezeichnet man die Auswirkungen geldpolitischer Entscheidungen auf die Volkswirtschaft und insbesondere auf das Preisniveau. Die Geldpolitik der Notenbank beeinflusst die Finanzierungsbedingungen (z. B. durch Änderung der Geldbasis), die Konjunktur- und Inflationserwartungen in einer Volkswirtschaft und kann sich dadurch auf Wechselkurs, Güter- und Vermögenspreise auswirken.

Die monetaristische Geldpolitik (auch "Theorie der relativen Preise") ist überwiegend erklärt aus dem Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau. Bei bestandsorientierten Konzepten spielt das Vermögen die zentrale Rolle und auch hier sind die Prämissen der Preistheorie die Grundlagen der Betrachtung. Die Wirtschaftssubjekte denken rational und orientieren sich bei ihrem wirtschaftlichen Verhalten an dem Preis- und Zinsniveau. Wirtschaftsobjekte sind alle Güter (Konsumgüter, Produktionsmittel) die einen Nutzen stiften und zur Erzielung eines Ertrages (Geld, Wertpapiere, Bankeinlagen) dienen. Weitere Prämissen sind das 1. Gossensche Gesetz sowie auch das 2. Gossensche Gesetz, wobei die Voraussetzung immer die Substituierbarkeit aller Vermögenswerte ist. Grund für die Transmission ist ein Vermögensungleichgewicht hervorgerufen durch zentralbankpolitische Maßnahmen, die auf die Geldbasis wirken. Der darauffolgende Prozess ist davon gekennzeichnet, dass eine Erhöhung der monetären Basis eine Zunahme der Geldmenge nach sich zieht. Wirtschaftssubjekte halten damit eine Überschusskasse. Im Folgenden finden Umschichtungsprozesse innerhalb der Wirtschaftssubjekte bzw. Wirtschaftsobjekte statt. Hierbei ist sowohl das Finanzvermögens, als auch das Sachvermögen beteiligt. In diesem Zusammenhang finden Substitutionsvorgänge innerhalb des Vermögens statt, die den Kern der Theorie bilden. Der Prozess vollzieht sich vom Finanzvermögen hin zum realen Sektor, Sachvermögen. Es werden neue statt schon bereits existierende Güter nachgefragt. Auf diese Weise steigt die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern. An dieser Stelle werden Stromgrößen in den Prozess einbezogen. Um der gestiegenen Güternachfrage nachzukommen findet eine Produktionsausweitung statt. Mit ihr gehen anschließend positive Beschäftigungseffekte einher, aber auch das Preisniveau für neu produzierte Sachgüter steigt. Auf diese Weise hat die Zentralbank ihre monetären Ziele erreicht. Kritik an diesem Ansatz ist zum einen die Rückkopplungsprozesse (Erhöhung der Kreditnachfrage, damit erhöhte Zinsen) und zum anderen langfristig führt die Geldmengenzunahmen zu Preisniveausteigerungen.

Postkeynesianischer Transmissionsansatz

Dieses Übertragungkonzept (auch tobinsche Transmissionstheorie) monetärer Impulse in den realen Sektor geht auf den Wirtschafts- wissenschaftler James Tobin zurück. Hier wird ebenfalls wie bei den monetaristischen Ansätzen, das Vermögen in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt. Die Wirtschaftssubjekte streben auch hier eine ideale Verteilung ihres Finanz- und Sachvermögens an. Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied, denn im Gegensatz zum monetaristischen Transmissionsansatz spielen nicht nur die Renditeerwart- ungen, sondern vielmehr die Risikoabschätzungen eine entscheidende Rolle in der Auswahl der Wirtschaftssubjekte. Dies hat eine Diversifikation des Vermögens zur Folge. Das Risiko der Wirtschaftssubjekte wirkt sich auf die Substitutionsverhältnisse zwischen den Aktivapositionen aus.

Vergleicht man beispielsweise Aktien und Schuldverschreibungen, so wird klar das die Wirtschaftssubjekte beim Kauf von Aktien (risiko- u. ertragsreich) ein weit höheres Risiko eingehen, als beim Kauf von Schuldverschreibungen (risiko- u. ertragsarm). Die Wertpapiere würden zwar den Gesamtertrag erhöhen, aber auch das Gesamtrisiko ansteigen lassen. Daraus folgend sind die Wirtschaftssubjekte nicht bereit einen vollkommenen Aktivtausch vorzunehmen, sondern nur teilweise zu substituieren.

Neben diesem Merkmal, gibt es weitere Besonderheiten der tobinschen Transmissionstheorie, wie die Abgrenzung des Finanzvermögens auf das reine Nettovermögen, die Vernachlässigung der Konsumgüternachfrage sowie der Art der Investionsentscheidung.

In einem nächsten Schritt wird der Ertragssatz für das neu produzierte Sachkapital der Ertragsrate für das bereits vorhandene Sachkapital gegenüber gestellt. Diese als Angebotspreis des Kapitals bezeichnete Rendite ist ein Mindestwert, die ein Unternehmer aus einer bereits getätigten Investition erzielen will. Liegen die Nettoeinnahmen aus einer Investition höher als der Angebotspreis des Kapitals, so fällt die Entscheidung zu Gunsten jener aus. Die daraus folgende steigende Investitionstätigkeit belebt die allgemeine wirtschaftliche Aktivität, d.h. die Ziele der Geldpolitik sind erreicht. Allerdings steht für Tobin nicht die Steuerung einer bestimmten monetären Größe (Geldbasis, Geldmenge, Zinsen) im Mittelpunkt, sondern vielmehr ist die Erzeugung eines Zins- bzw. Risikogefälles zwischen Finanzaktiva und Sachvermögen entscheidend. [2] [3]

Einzelnachweise

  1. Vgl. wisu, das Wirtschaftsstudium Fachzeitschrift, Januar 2006, Lange Verlag Düsseldorf, 2006, S.105 ff.
  2. Vgl. Mussel, Gerhard: Grundlagen des Geldwesens, 6. Aufl., Verlag Wissenschaft und Praxis Sternenfels, 2003 S. 187 ff.
  3. Vgl. Borchert, Manfred: Geld und Kredit, 8. Aufl., Oldenbourg Verlag München, 2003, S. 345

Literatur

  • Borchert, Manfred: Geld und Kredit, 8. Aufl., Oldenbourg Verlag, München, 2003
  • Mussel, Gerhard: Grundlagen des Geldwesens, 6. Auflage, Verlag Wissenschaft & Praxis, 2004 - ISBN 3-89673-206-4
  • Wisu, das Wirtschaftsstudium Fachzeitschrift, Januar 2006, Lange Verlag Düsseldorf, 2006 - ISSN 0340-3084

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