- Trelstorp
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Mittleres Nordfriesland Höhe: 20 m ü. NN Fläche: 17,7 km² Einwohner: 1284 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km² Postleitzahl: 25853 Vorwahl: 04671 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 024 Adresse der Amtsverwaltung: Theodor-Storm-Str. 2
25821 BredstedtWebpräsenz: Bürgermeisterin: Antje Hansen Lage der Gemeinde Drelsdorf im Kreis Nordfriesland Drelsdorf (dänisch: Trelstorp, nordfriesisch: Trölstrup) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Drelsdorf, das zum Amt Mittleres Nordfriesland gehört, liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Husum in ländlicher Umgebung. Westlich verlaufen die Bundesstraße 5 und die Marschbahn von Husum nach Niebüll. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Drelsdorf, Norderfeld, Osterfeld, Morgenstern und Petersburg-Mühle. Osterfeld ist durch die Ostenau vom restlichen Gebiet getrennt und liegt am Rande des Drelsdorfer Forstes.
Geschichte
Allgemein
Drelsdorf wurde zum erstenmal in der Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Wie Siedlungsreste aus der Eisenzeit zeigen, ist der Ort aber wahrscheinlich älter. Ursache für diese Siedlungskontinuität dürfte die Lage am Ochsenweg sein, der westlich von Drelsdorf entlangführte. Der Drelsdörper Krog war ein Rastplatz am Ochsenweg.
Drelsdorfer Armenhaus
Zur Darstellung des Themas der Armenversorgung und –unterbringung innerhalb der Kultur- und Landesgeschichte Norddeutschlands wurde im Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum in Molfsee am 7. Juli 2003 das Drelsdorfer Armenhaus nachgebaut. Damit komplettiert es dort die Baugruppe Nordfriesland.
Das Gebäude war zunächst Bauernstelle, ist kurz vor 1800 in das Eigentum der Kirchspielgemeinde übergegangen und dann zum Armenhaus geworden. Ende des 19. Jahrhunderts brannte das Armenhaus dann nieder. Verschiedenen Volkszählungen zufolge bewohnten dieses kleine Haus in einer Gesamtgröße von knapp 80 Quadratmetern mit mehr als 10 Zimmern insgesamt 10, 12 und sogar 19 Personen. Die Dorfchronik berichtet sogar von bis zu 45 Menschen, welche dort untergebracht waren. Die Decken des Armenhauses waren nicht einmal zwei Meter hoch, der Boden aus Lehm, das Mobiliar beschränkte sich auf einige Stühle und Wandbetten, Wasserkessel, Gesang- und Gebetsbücher. Zeitweise standen den Menschen weniger als zwei Quadratmeter pro Person zur Verfügung. Weil Türen in der Stube fehlten, wurden die Wohnflächen mit Kreidestrichen unter den Familien aufgeteilt.
Drelsdorfer Bahnhof
1926 erhielt Drelsdorf einen Bahnhof sowie einen Bahndamm an der Bahnstrecke Bredstedt–Löwenstedt, beide existieren noch bis heute. Durch diese Bahnstrecke konnten die Drelsdorfer direkt nach Bredstedt und Flensburg reisen. Am 1. November 1942 wurde die Strecke bereits wieder stillgelegt. Noch 1942 – während des Zweiten Weltkriegs – wurden die Gleise wieder abgebaut und kriegsbedingt bei Poltawa (Ukraine) weiter verwendet.
Politik
Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft AAWD I seit der Kommunalwahl 2003 vier Sitze, die Wählergemeinschaft AFWD II fünf und die Wählergemeinschaft OWD zwei.
Wappen
Blasonierung: „Von Gold und Silber durch einen gesenkten blauen Wellenbalken schräglinks geteilt. Vorne ein roter Kirchturm, hinten ein grüner Wacholder.“[1]
Sehenswürdigkeiten
St. Marien und St. Johannes Kirche
Am westlichen Rand des Dorfes liegt die romanische St. Marien und St. Johannes Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Zur Kirchengemeinde gehören neben Drelsdorf auch Bohmstedt und Ahrenshöft. In der Kirche befindet sich auch das Epitaph mit dem Bildnis, das Theodor Storm zu seiner bekannten Novelle Aquis submersus inspirierte. Diese basiert teilweise auf einer wahren Begebenheit. Im Jahre 1656 ist tatsächlich ein Pastorensohn, der zehnjährige Heinrich Bonnix, ertrunken. Theodor Storm hat die Handlung allerdings nach Hattstedt verlegt und aus der Schuld eines Knechts die Schuld des Vaters gemacht.
Pastorat
Nahe der Kirche liegt das reetgedeckte und unter Denkmalschutz stehende Pastorat von 1847. Zu dem Pastorat gehört auch das vor acht Jahren neu gebaute Gemeindehaus mit Seniorenbegegnungsstätte, Jugendtrakt, Kinderstube und Diakoniestation.
Drelsdörper Krog
Ebenfalls am westlichen Rand des Dorfes liegt die unter Denkmalschutz stehende Gaststätte Drelsdörper Krog (niederdeutsch: Krog, Gastwirtschaft) von 1909. Der Krog entstand auf dem Gelände eines vor rund 200 Jahren errichteten Kroggebäudes, das durch die Unvorsichtigkeit eines „Monarchen“ – ein durchs Land ziehender Bettler – am 9. Mai 1909 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Gegründet wurde der Krog durch den Gastwirt und Pferdehändler Lorenz Hinrichsen. Er hatte durch den Pferdehandel mit den Truppen Napoleon Bonapartes Vermögen erworben, ein Eckgrundstück gekauft und eine Gastwirtschaft darauf erbaut. Als Zeichen des Pferdehandels wurde ein geschnitztes weißes Pferd in den Giebel eingesetzt. Die Gemeinde Drelsdorf erwarb am 1. Januar 1992 die Gastwirtschaft und baute das Anwesen mit Hinblick auf das Vereins- und Dorfleben sowie zur Förderung des Fremdenverkehrs aus.
Veranstaltungen
Biikebrennen
Einmal im Jahr veranstaltet das Dorf, wie auch an anderen Orten im Kreis Nordfriesland, mit Hilfe der Jugendfeuerwehr das Biikebrennen.
Vereine
TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt
Der TSV DAB ist ein Breitensportverein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst vielen Bewohnern der drei Dörfer sowie Interessierten der umliegenden Gemeinden Spaß am Sport in einem möglichst breiten und aktuellen Angebot zu bieten. Gegründet wurde der Verein 1970, als Nachfolger des TSV Drelsdorf und des SV Bohmstedt. Zurzeit zählt der Verein 875 Mitglieder und bietet Sport in 15 verschiedenen Sparten an. Am bedeutendsten sind Fußball, Tischtennis, Leichtathletik und Volleyball. Besondere Ehrung wurde dem Verein mit seinem Programm "Spiel, Spaß und Ernährung für übergewichtige Kinder zwischen acht und zwölf Jahren" zu teil, für das er den Preis "Großen Stern des Sports in Bronze" und 1500 Euro für die Vereinsarbeit erhielt.
Natur
Naturschutzgebiet Schirlbusch
Das kleine Naturschutzgebiet besteht aus Heideflächen und einem der letzten Eichenkratts. Es ist rund zwölf Hektar groß und besteht aus einem Dünenrest mit Ablagerungen von Flugsanddecken auf saaleeiszeitlichen Geschiebesanden. Der Schirlbusch trägt seinen Namen wegen des dichten Buschwaldes aus niedrigen, schlechtwüchsigen Eichen auf armen Sandböden. In dem Schutzgebiet finden sich große windgeschorene Wacholder-Vorkommen. Weiterhin grenzt das Gelände an Heideflächen mit reichhaltiger Vegetation (u. a. Natternzunge, Bärentraube und Geflecktes Ferkelkraut). Menschlich genutzt wurde dieser Eichenwald jahrhundertelang als Weidefläche (Eichenmast). Außerdem diente das samt Wurzeln abgetragene Heidekraut als Einstreu im Stall.
Drelsdorfer Forst
Dieser Staatsforst besitzt einen Trimmdichpfad sowie ausgedehnte Rad-, Wander- und Reitwege, die auch durch die nahegelegenen Weiden und Felder sowie entlang der Ostenau führen.
Einrichtungen
In Drelsdorf befinden sich neben der Kirche ein evangelischer Kindergarten, eine Grund- und Hauptschule mit Freibad, ein Feuerwehrhaus mit Gemeinderaum und dem Büro des Bürgermeisters, ein Rentnerwohnheim mit zwölf Wohneinheiten sowie eine Diakoniestation der evangelischen Kirche. Bis zum Juli 2007 befand sich eine Außenstelle der Grundschule in Bohmstedt, die an Privat verkauft worden ist. Die Einrichtungen werden von der Dörfergemeinschaft Drelsdorf, Bohmstedt und Ahrenshöft genutzt.
Quellen
Weblinks
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