- Trockenbeerenauslese
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Trockenbeerenauslese ist ein Prädikat für Qualitätsweine.
Eine Trockenbeerenauslese wird aus Trauben gekeltert, die an der Rebe von Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) befallen sind, die im Herbst die so genannte Edelfäule hervorruft. Durch den Pilzbefall wird die Haut der Trauben durchlässig, so dass sie austrocknen können, wodurch der Zucker stark konzentriert wird. Die einzelnen Beeren verbleiben so lange am Rebstock, bis sie nahezu zu Rosinen eingetrocknet sind.
Traditionell werden in Deutschland die einzelnen Beeren von Hand ausgelesen, in der Praxis ist jedoch nur ein Mostgewicht von mindestens 150° Oechsle für das Erreichen des Prädikats ausschlaggebend. Besonders starker Botrytisbefall, lange Reifezeit und günstige Bedingungen können das namensgebende Auslesen oder Ausbrechen der Beeren überflüssig machen. Daher stammt auch die Bezeichnung „Ausbruch“ für Trockenbeerenauslesen.
Die Beeren liefern dann winzige Mengen eines in Deutschland einzigartigen, eher alkoholarmen Elixiers mit oft nur 5-8 % Alkohol und großen Mengen an unvergorenem traubeneigenen Zucker und einer brillianten Säure. Gute Trockenbeerenauslesen sind meist bernsteinfarben, ihre Haltbarkeit liegt bei 100 Jahren und mehr.
In Österreich müssen Trockenbeerenauslesen die Bedingungen für Prädikatsweine erfüllen und aus edelfaulen Beeren stammen, mit einer Mindestanforderung von 156° Öchsle / 30° KMW. Besonders bekannt ist der „Ruster Ausbruch“ vom Neusiedler See.
Legenden
Die vielleicht weltweit bekannteste Trockenbeerenauslese ist der Steinberger Riesling Trockenbeerenauslese 1920, Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach. Dieser Wein ist heute noch trinkbar und erreicht bei Versteigerungen aufgrund seiner Begehrtheit sehr hohe Preise.
Literatur
- Rudolf Knoll: Edelsüße Weine. Wilhelm Heyne Verlag, München 2000, ISBN 3-453-15956-X.
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