- Trünzig
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Zwickau Höhe: 280 m ü. NN Fläche: 36,37 km² Einwohner: 3922 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km² Postleitzahl: 08428 Vorwahlen: 03761 und 036608 Kfz-Kennzeichen: Z (alt: WDA) Gemeindeschlüssel: 14 5 24 140 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Bahnhofstraße 1
08428 LangenbernsdorfWebpräsenz: Bürgermeisterin: Elfi Rank (CDU) Die Gemeinde Langenbernsdorf liegt im sächsischen Landkreis Zwickau.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Langenbernsdorf liegt im Westen Sachsens und grenzt damit unmittelbar an den Freistaat Thüringen. Langenbernsdorf grenzt im Süden an den Werdauer Wald an und im Nordosten an die Talsperre Koberbach. Diese wird gespeist durch den Koberbach, welcher direkt durch Niederalbertsdorf fließt und den Erdbach. Die Kommune gehört zum Landkreis Zwickau im Direktionsbezirk Chemnitz.
Geologie
Langenbernsdorf liegt in der Vorerzgebirgs-Senke, welche eine Ausdehnung von ca. 70x30km hat und sich von Hainichen im Osten, Zwickau im Süden, Werdau und Crimmitschau im Westen und Glauchau, Altenburg im Norden erstreckt. Zeitlich wird die Vorerzgebirgs-Senke zum Rotliegend gezählt (Perm), das Gebiet von Langenbernsdorf zählt bei genauerer Unterteilung zur Mülsen-Formation. Typische Aufschlüsse befinden sich am Nordrand der Kobertalsperre oder an der Hauptstraße 9 in Langenbernsdorf. Das Gestein ist ein Fanglomerat, welches durch Schuttströme aus dem Bergaer Sattel gebildet wurde, weitere Liefergebiete für die Mülsenformation sind das Erzgebirge (Süden) und das Granulitgebirge (Nordosten). [2]
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Zur Zeit der DDR durfte sich Langenbernsdorf mit dem Titel "Längstes Dorf" schmücken.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Crimmitschau, Neukirchen, Langenhessen und Werdau im Landkreis Zwickau sowie Seelingstädt und Teichwolframsdorf im thüringischen Landkreis Greiz.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Langenbernsdorf (mit Stöcken), Niederalbertsdorf und Trünzig.
Geschichte
Ortsteile
Langenbernsdorf:
Langenbernsdorf wurde erstmals 1257 schriftlich erwähnt als "Bernztorff".[3]
Niederalbertsdorf:
Niederalbersdorf wurde erstmals schriftlich im Jahre 1349 erwähnt. Kleinbernsdorf, welches 1222 erstmals erwähnt wurde, gehört seit 1936 zu Niederalbertsdorf. Das gleiche geschah mit Oberalbertsdorf 1957, welches Urkundlich 1445 erwähnt wurde.[4]
Trünzig:
Trünzig wurde erstmals 1313 unter dem Namen "Drunz" erwähnt. Im Jahre 1533 erfolgte die Umbenennung zu "Druntzig". Um 1550 befand sich der Ort im Besitz der Brüder Friedrich und Georg Elden von Planitz. Im Jahr 1801 umfasste Trünzig bereits 90 Häuser, in denen 550 Einwohner lebten. Eine Wasser und eine Windmühle (abgerissen um die Jahrhundertwende) sowie ein Gasthof vervollständigten das Ortsbild.
Trünzig besteht aus drei Ortsteilen: Walddorf (früher Mansbachsche Häuser), Wolframsdorf (ehemals Seeligstätter Waldhäuser) und Trünziger Waldhäuser (Ortsmitte). Daraus leitet sich auch der Name "Trünzig" ab; er wurde aus dem Wortstamm "Trunka" Dreierdorf gebildet. Im Jahre 1845 erfolgte die Eingemeindung von Wolframsdorf und Walddorf. Seitdem sind in Trünzig fast alle Ortsformen vorhanden, die es in dieser Region gibt. Der Ortskern, der ein Haufendorf bildet, Wolframsdorf ein Straßendorf und Walddorf, als eine weiträumige Streusiedlung.
Die erste Kirche von Trünzig war eine der ältesten der Umgegend. Sie brannte am 2. Juli 1849 nebst Pfarre, Schule und einem Großteil des jetzigen Dorfkerns nieder. Nach einer mündlichen Überlieferung soll der damalige Kantor Horn die Sturmglocke so lang geläutet haben, bis die Glockenseile vom Feuer verzehrt waren. Der Brand vernichtete alle älteren Nachrichten des Kirchenarchivs über den Ort und die Kirche, so dass Nachforschungen auf Nachrichten aus späterer Zeit und auf Vermutungen angewiesen sind. Pfarre und Schule wurden 1850 neu erbaut.
Der Neubau der Kirche verzögerte sich, da es an Geld fehlte. Die Taufen, Trauungen etc. wurden in der neugebauten Schule vollzogen. Zu den Gottesdiensten wurde der Gemeinde die Kirche von Reußisch Sorge überlassen. Unablässig warb und sammelte der damalige Pfarrer Johann Gottlob Ernst für den Neubau der Kirche. Vorhanden waren 1.768 Taler aus der Brandkasse, ferner eine Spende von 1.000 Talern vom damaligen Sächsischen Kulturministerium, weiterhin 800 Taler aus dem Uffelschen Vermächtnis, 1.827 Taler als Ertrag der am Himmelfahrtstag 1853 für den Kirchenbau von Trünzig gesammelten Landeskollekte, zusammen 5.395 Taler, während sich die Kosten des gesamten Kirchbaues auf über 14.000 Taler beliefen. Es verblieben also noch über 8.000 Taler Schulden.
Endlich am 13. November 1853 konnte die neuerbaute Kirche eingeweiht werden. Eine glückliche Gemeinde dankte an diesem Tage dem Allmächtigen. Die erste Orgel wurde im Jahre 1861 vom Orgelbauer Schilling in Schleiz aufgestellt, eine Turmuhr im Jahre 1868 der Kirchgemeinde von Pfarrer Johann Paulus Kießhauer geschenkt. Von der Familie von Mannsbach wurden im Jahre 1888 die drei großen Fenster des Altarraumes mit den lebensgroßen Glasmalereien gestiftet. Viele größere und kleinere Spenden und Opfer waren von Gemeindegliedern für ihre Kirche erbracht worden. Die heutige Orgel wurde im Jahre 1938 von der Firma A.Schuster & Söhne in Zittau erbaut. Sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg wurden die Glocken beschlagnahmt und mussten abgeliefert werden. Die heutigen Glocken wurden am 28. Mai 1950 geweiht. [5]
Religionen
In der Gemeinde Langenbernsdorf befinden sich insgesamt 6 evangelisch-lutherische Kirchen und eine methodistische Kirche. Langenbernsdorf gehört zum Kirchenbezirk Zwickau, welcher zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen zählt. Im Pfarrhaus von Langenbernsdorf findet immer Freitags 19.30 die Junge Gemeinde statt und im Kirchgemeindehaus trifft sich der EC-Jugendbund, des Weiteren trifft sich die Junge Gemeinde Trünzig donnerstags.
Die Kirchgemeinde Langenbernsdorf / Trünzig hat in jedem Ort einen Posaunenchor, Posaunenchor Langenbernsdorf und Posaunenchor Trünzig.
Kirchen
Langenbernsdorf:
- St.Katharinen
- St.Nikolai
Niederalbertsdorf:
- St. Petri (Kleinbernsdorf)
- St. Oswald (Niederalbertsdorf)
- St. Nikolai (Oberalbertsdorf)
Trünzig:
- Dorfkirche (ohne spezielle Bezeichnung)
Eingemeindungen
Die Gemeinde Langenbernsdorf besteht seit 1994 als freiwillige Einheitsgemeinde, bestehend aus den vorher selbstständigen Ortsteilen Langenbernsdorf, Niederalbertsdorf und Trünzig.
Einwohnerentwicklung
1933 hatte Langenbernsdorf 2.502, Niederalbertsdorf 559 und Trünzig 1.040 Einwohner.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1998 31. Dezember):
- 1933 - 2.502
- 1990 - 3.716
- 1998 - 4.094
- 1999 - 4.085
- 2000 - 4.051
- 2001 - 4.036
- 2002 - 4.013
- 2003 - 3.991
- 2004 - 4.003
- 2005 - 3.989
- 2006 - 3.975
- 2007 - 3.922
- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten im Ortsteil Langenbernsdorf zählen die beiden Dorfkirchen St. Katharinen, St. Nikolai. Des Weiteren sehenswert ist das Bauerngehöft in der Teichwolframsdorfer Str. 5, welches um 1700 entstand. Direkt am Werdauer Wald befindet sich die Ausflugsgaststätte "Waldperle". Eine weitere Besonderheit ist das Kriegsgefallendenkmal am Park, welches 1922 errichtet wurde und 1975 entfernt wurde, 1993 wurde es restauriert und wiedererstellt. Im Ortsteil Niederalbertsdorf gibt es 78 Gebäude und Gehöfte, welche unter Denkmalschutz stehen, besonders zu erwähnen sind die Fachwerkhäuser in der Dorfstraße (z.B. Nummer 64,66, 76, 84, 86, 127). Des Weiteren ist der historisch rekonstruierte Pfarrhof in Oberalbertsdorf noch zu erwähnen, sowie die Kirchen St. Nikolai, St. Petri, St. Oswald.
Auf dem Friedhof von Trünzig befindet sich das Grab von Johannes Seitz, welcher als Evangelist in Teichwolframsdorf ein Erholungsheim errichtet hat.
Musik
In Langenbernsdorf gibt es für die Kirchen St. Katharinen und St.Nikolai jeweils einen Kirchenchor, außerdem gibt es einen Posaunenchor, einen Kinderchor und Angebote für Flötenunterricht. Außerhalb des kirchlichen Rahmens gibt es den Männergesangverein Langenbernsdorf e.V. (Chorleiter: Michael Pauser), den Volkschor in Trünzig (Chorleiter: Uwe Lüdke) und die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr in Trünzig. In Niederalbertsdorf gibt es einen Chor für alle drei Kirchen.
Sport
Einen hohen Stellenwert im Dorf hat der Reit- und Fahrsport. Die Trünziger Fußballer der SG Trünzig 44-04 e.V. spielen in der 2.Kreisklasse, die 2.Mannschaft in der 3.Kreisklasse. In Langenbernsdorf gibt es den Turn- und Sportverein Stöcken.
Regelmäßige Veranstaltungen
April/Mai:
- Maibaumsetzen Langenbernsdorf
- Maibaumsetzen Trünzig
Juni:
- Dorf- und Kinderfest in Trünzig
- Reit- und Fahrturnier in Langenbernsdorf
August:
- Schützenfest in Niederalbertsdorf
3.Oktober:
- Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Trünzig
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von 1876 bis zum 29. Mai 1999 besaßen Langenbernsdorf und Trünzig mit jeweils einem Haltepunkt Anschluss an die Eisenbahnstrecke von Wünschendorf (Elster) nach Werdau. Die Haltepunkte Langenbernsdorf und Trünzig befanden sich weitab von bebautem Gebiet, mitten im Werdauer Wald. Am 30. Mai 1999 wurde der Personenverkehr eingestellt. Durch Langenbernsdorf und Oberalbersdorf führt die Bundesstraße 175.
Bildung
Im Ortsteil Langenbernsdorf gibt es eine Grundschule, einen evangelischen Hort und einen Kindergarten mit Hort in Träger durch die Johanniter. Im Ortsteil Trünzig befindet sich ein Kindergarten in Trägerschaft durch die Volkssolidarität. Der Niederalbertsdorfer Kindergarten wird durch den Schulverein Langenbernsdorf getragen.
Persönlichkeiten
- Albert Liebold (Schriftsteller), *20. November 1891, † 30. März 1953 in Leipzig [6]
- Franz Lenk (Maler), *21. Juni 1898, † 13. September 1968 in Schwäbisch Hall [7][8]
- Wolfgang Liebold (Schriftsteller), *1926, † 1944 (gefallen) in Großtrakenen
- Ortrun Enderlein (* 1943), Rennrodlerin, Olympiasiegerin
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Werner Pälchen, Harald Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Schweizerbart, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-510-65239-6.
- ↑ Langenbernsdorf.eu - Geschichte
- ↑ zwickauerland.de - Geschichte Kommunen
- ↑ truenzig.de - Geschichte
- ↑ Projekt Historischer Roman Datenbank-Kurzbiographie Albert Liebold
- ↑ Kurzbiographie Franz Lenk
- ↑ Biographie Franz Lenk
Weblinks
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