Tscharmann

Tscharmann
Ehemaliges Gesamtministerium, heute Sitz der Sächsischen Staatskanzlei (Südfront)

Johann Georg Heinrich Tscharmann (* 28. Dezember 1859 in Leipzig; † 22. Mai 1932 in Arnsdorf bei Dresden) war ein deutscher Architekt im sächsischen Staatsdienst und Hochschullehrer an der Architektur-Abteilung der Technischen Hochschule Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Tscharmann war der Sohn des Advokaten und Notars Joseph Julius Tscharmann und dessen Frau Berta Johanna Wilhelmine geb. Hardegen. Im Jahr 1900 heiratete er die Hamburgerin Mathilde Rieper, aus der Ehe gingen drei Töchter hervor.

1908 war Tscharmann Stipendiat der Villa Romana in Florenz. Zusammen mit dem Geheimen Baurat Edmund Waldow errichtete er zwischen 1900 und 1904 den Neubau für das sächsische Gesamtministerium (Ministerium für Justiz, des Inneren und der Kultur) in Dresden an der Carolabrücke, einen neobarocken Bau mit klassizistischen Elementen. Zu DDR-Zeiten diente es dem Rat des Bezirks Dresden. Es ist seit 1995 Sitz der Sächsischen Staatskanzlei. [1]

Von Tscharmann stammen auch die Entwürfe für den 1899 in Keilhau in Thüringen erbauten Bismarckturm, sowie die 1900 errichtete Bismarck-Säule auf dem Mechtenberg in Essen-Kray [2]. Auch der Wächterbrunnen auf dem Gelände der Fröbelschule in Keilhau wurde nach Tscharmanns Entwurf errichtet. [3]

Die 1906 von Tscharmann in Dresden gebaute und heute unter Denkmalschutz stehende Villa Comeniusstraße 32 wurde später als Mutschmann-Villa bezeichnet, weil sie dem NS-Gauleiter in den 1930er und 1940er Jahren als Wohnsitz diente.

Werk

Bauten

Schriften

  • Das Mietwohnhaus der Neuzeit. (Hrsg., zusammen mit Erich Haenel) Weber, Leipzig 1913
  • Das Kleinwohnhaus der Neuzeit. (Hrsg., zusammen mit Erich Haenel) Weber, Leipzig 1913
  • Das Einzelwohnhaus der Neuzeit. (mehrbändig, Hrsg., zusammen mit Erich Haenel), Weber, Leipzig 1910, 1913

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesamtministerium von Tscharmann (mit Fotos des Gebäudes)
  2. Bismacksäule in Essen-Kray
  3. Wächterbrunnen der Fröbelschule Keilhau

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