Tukudh

Tukudh

Die Gwich'in oder Gwitchin, gelegentlich auch Kutchin genannt, sind ein Indianerstamm, der im Grenzgebiet zwischen Kanada und Alaska lebt. Im Französischen wurden sie als Loucheux oder Loucheaux, aber auch als Tukudh bezeichnet. Weitere Namen der Gwich'in sind Kutcha Kutchin, Yukon Flats Kutchin, Fort Indians, Ik-kil-lin, Gilder, Itchali, It-ka-lya-ruin, Nuwukmiut, Itkpe’lit, It-ku’dlin, Lowland people, Na-Kotchpo-tschig-Kouttchin und O-til’-tin.[1]

Die rund 9.000 Gwich'in leben in Alaska, im Yukon-Territorium und in den Nordwest-Territorien. Die Vuntut Gwitchin leben als einzige Gruppe im Yukon-Territorium, genauer um Old Crow. In den Nordwest-Territorien leben sie im Bereich des Mackenzie-Deltas um Inuvik, Aklavik, Fort McPherson, Tsiigehtchic, in Alaska vor allem um Beaver, Circle, Fort Yukon, Chalkyitsik, Birch Creek, Arctic Village und Venetie. Dabei ist Old Crow der nördlichste Ort; er liegt am Zusammenfluss von Yukon und Porcupine.

Inhaltsverzeichnis

Stämme

Die vier Mackenzie-Gruppen werden vom Gwich'in Tribal Council (GCI) in den Verhandlungen mit der kanadischen Regierung um Landansprüche vertreten. Zudem fördert die Organisation internationale Kontakte rund um die Arktis, sowie Kulturinitiativen.

Die Teetl'it Zheh oder Fort McPherson leben am Peel River und sind die größte Gruppe im Nordwest-Territorium. Ihr Name bedeutet „Volk vom Oberlauf“. Fort McPherson wurde 1840 errichtet und hieß zunächst Peel River House. Nach einer Überschwemmung wurde es rund 6 km flussabwärts verlegt, zum Gwich'in-Dorf Chii Tsal Dik. Sie leben überwiegend von Jagd, Fallenstellerei, Fischfang und Tourismus. Das Fort wurde nach Murdoch McPherson von der Hudson's Bay Company benannt. Am 26. Juli 1921 unterzeichnete Häuptling Julius Salu einen Vertrag mit der kanadischen Regierung. Am selben Ort unterzeichneten die Teel'it Zheh am 22. April 1992 das Gwich’in Comprehensive Land Claim Agreement , 1999 wurde der Stammesrat gegründet, der über zahlreiche Rechte einer Gebietskörperschaft in der Beaufort Delta Area (Gwich’in und Inuvialuit) verfügt.

Ähnliches gilt für die Tsiigehtchic (Volk der Ebenen), die im gleichnamigen Dorf leben.

Die Edhiitat Gwich'in (Delta-Volk) leben in Aklavik am Peel Channel im MacKenzie-Delta. Ihr Stammesrat ist der Ehdiitat Gwich'in Council, doch das Department of Indian Affairs and Northern Development führt den Stamm unter dem Namen „Aklavik“. Sie leben deutlich stärker von Touristen, die durch das Delta, aber auch die Richardson Mountains angezogen werden. Im Januar 2008 zählten die Aklavik 408 registrierte Mitglieder.[2]

Die Nihtat Gwich'in (gemischte Nationen) leben im erst 1955 gegründeten Inuvik am East Channel im MacKenzie-Delta.

Die sechs Gruppen in Alaska bilden als politische Einheit das Council of Athapaskan Tribal Government, dem die sechs Häuptlinge berichten. Sie wiederum unterliegen dem in den USA gültigen Indian Reorganization Act, der gewählte Häuptlinge und Räte (councillors) vorsieht. Der Council of Athapaskan Tribal Chiefs vertritt die Stämme der Yukon-Niederung. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre zwischen Yukon und Alaska, der Vice Chairman stammt immer aus Alaska.

Arctic Village liegt am Chandalar River, rund 160 km nördlich von Fort Yukon. Die dort ansässigen Neets'aii Gwich'in (Bewohner der Nordseite) führten bis in die 1950er Jahre ein nomadisches Leben und betreiben bis heute weitgehend Subsistenzwirtschaft.

Ähnliches gilt für die Dendu Gwich'in (Vorberg-Volk), die in Birch Creek leben.

Die Draan'jik Gwich'in (Schwarzfluss-Indianer) leben in Chalkyitsik (Fischlandzunge) am Black River, rund 80 km östlich von Fort Yukon. Sie führten ein halbnomadisches Leben mit Winterdörfern am Oberlauf und Sommersiedlungen am Unterlauf des Flusses.

Die Danzhit Hanlaih Gwich'in (aus den Bergen fließendes Wasser) leben in Circle, am Südufer des Yukon, am Rande der Ebenen.

Wo Yukon und Porcupine zusammenfließen, leben die Gwich'yaa Gwich'in (Volk der Ebenen) um Fort Yukon. Zu ihnen werden 417 Menschen gerechnet.[3]

Am Nordufer des Chandalar River, rund 70 km nordwestlich von Fort Yukon leben ebenfalls Gwichyaa Gwich'in. Dort leben aber auch Neets'ai und Dihaii Gwich'in.

Sprache

Die Sprache der Gwich'in (Dinjii Zhu’ Ginjik) gehört zur Familie des Athapaskischen. Es gibt eine westliche und eine östliche Dialektgruppe, wobei jedes Dorf wiederum einen eigenen Dialekt aufweist. 1998 sprachen von den damals als Gwich'in anerkannten nur noch 40 ihre Muttersprache zu Hause, weitere gaben an, sie zu beherrschen. Ein Revitalisierungsprogramm versucht die Sprache an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Zugehörige Stämme und Clans

Zahlreiche Gruppen, die sich als Stämme (tribes) oder bands bezeichnen, gehören zu den Gwich'in. Zu ihnen zählen die Denduu, Draanjik, Shoo Draanjik, Di'haii, Gwichyaa, K'iitl'it, Neetsaii, Teetl'it, Teetsii, Tanan, Han und Vuntut.

Drei große Clans, darunter einer mit niedrigerem Status, lassen sich unterscheiden. Die Nantsaii, wörtlich „Die ersten auf dem Land“, und Chits'aa, „die Helfer“, dominieren das Clansystem. Der dritte Clan, die Tenjeraatsaii, die „Unberührbaren“ oder „Unabhängigen“, steht ihnen nach. Dieser dritte Clan nimmt alle auf, die innerhalb ihres Clans geheiratet haben, was als Tabubruch gilt. Dazu kommen alle, die keinem Clan angehören. Auch Kinder von Nicht-Gwich'in gehören zu ihm, doch der nicht zum Stamm gehörende Elternteil bleibt auch außerhalb des Clansystems.

Geschichte

Die Gwich'in leben wohl seit mehr als 10.000 Jahren im heutigen Wohngebiet. Im Nordosten des in Alaska gelegenen Gates of the Arctic National Park, an der Putu Site fanden sich 11.000 Jahre alte Spuren menschlicher Anwesenheit. Zwar gibt es möglicherweise noch ältere Spuren, doch sind sie umstritten. Die ebenfalls nordöstlich des Parks gelegene Gallagher Flint Station ist rund 10.500 Jahre alt. Die so genannten Northern Archaic people sind die ersten Bewohner, die sich einem engeren Kulturraum zuweisen lassen. Sie erschienen um 4.500 v. Chr. Sie gelten bereits als indianische Kultur, die bereits auf Fisch und Karibu basierte.

Um 2200 v. Chr. änderten sich die Werkzeuge, die arktische Kultur der kleinen Werkzeuge setzte sich durch, oder es fand eine Zuwanderung statt, möglicherweise Inuit. Sie war nicht, wie die vorangegangene Kultur, eine reine Festlandskultur, sondern weist auch Anzeichen einer Küstenkultur auf, und könnte von daher mit der um 3000 v. Chr. beginnenden Zuwanderung von Inuit-Gruppen zusammenhängen. Sie reichte ostwärts bis Grönland. Der letzte Komplex dieser arktischen Kultur war der Ipiutak-Komplex, der bis um 500 n. Chr. reichte.

Zahlreiche Erzählungen beinhalten Bruchstücke aus der fernen Vergangenheit der Stämme in verklausulierter Form. Sie beginnen häufig mit „In den alten Tagen“ (Deenaadai), und setzen fort, „als alle Menschen mit den Tieren sprechen konnten, und alle Tiere mit den Menschen sprechen konnten“. Die spirituelle Welt der Gwich'in benötigt keinen Gott, denn alle Dinge und Lebewesen besitzen einen Geist. Dabei galten die Inupiat vom Kobuk River als herausragende Schamanen. Solche Dinjii Dazhan standen in hohem Ansehen, hatten Kontakt zu übernatürlichen Kräften, konnten das Verhalten der Beutetiere beeinflussen und verfügten über heilende Kräfte und Kennnisse.

Europäische Entdecker und Pelzhändler

Alexander Mackenzie war wohl 1789, auf seiner Entdeckungsfahrt zur Beaufortsee, der erste Europäer, der den Gwich'in begegnete. Sie waren zu dieser Zeit in neun Stämme geteilt. Er legte ihnen den Namen „Quarrellers“ bei. Die späteren Pelzhändler, die teils Französisch, teils Englisch sprachen und der North West Company angehörten, nannten sie „Squinters“, „Squinteye“ oder „Loucheux“, also „Schieler“ oder „Schielauge“.

Der eigentliche Pelzhandel begann 1806 mit der Errichtung von Fort Good Hope an der Mündung des Blue Fish River, doch wurde dieser Posten noch vor 1811 flussabwärts Richtung Hare-Indian-Flussmündung verlegt, was wohl auf den Einfluss der Indianer zurückging, die den Posten in ihrer Nähe wünschten. Er war der nördlichste Handelsposten der Gesellschaft.

Dieser Tatsache verdanken wir Einblicke in eine noch vergleichsweise wenig von den Europäern beeinflusste Gesellschaft.[4] Dabei brachte zunächst der Handel Europäer und Indianer in Kontakt. Gegen blaue und weiße Perlen, dazu Metallgegenstände, tauschten die Indianer vor allem Biber- und Nerzpelze. Dabei standen die Perlen so hoch im Kurs, dass sie 1814 ihre Pelze kurzerhand wieder mitnahmen, als nicht genügend davon im Fort waren. Im Sommer 1823 zog das Fort erneut weiter flussabwärts, diesmal gegen den Widerstand der Hare und der Indianer am Great Bear Lake.

1823 führte ein Mann die indianischen Fallensteller an, den die Männer der Handelsgesellschaft „Barbue“ nannten, was möglicherweise auf die französische Bezeichnung für den „Bärtigen“ zurückgeht. Erst zwei Jahre später tauchte er mit 1.500 Bisamfellen wieder auf und bot seine Unterstützung bei John Franklins zweiter Polarexpedition an. Mit 20.000 Bisamfellen und 2.000 Nerzen brachten die Gwich'in und die Hare, die weiter im Süden lebten, drei Viertel bzw. ein Drittel des Gesamtertrags der Provinz. Biber und Luchs hingegen stammten ausschließlich von weiter südlich siedelnden Gruppen um Fort Simpson und Liard.

Das nördlichste Fort hing dabei von der Fleischversorgung der Gwich'in ab. Sie lieferten allein 1826 rund 10.000 Pfund frisches und 3.500 Pfund getrochnetes Fleisch, 1.000 Karibu-Zungen und 3.000 Fische. Dafür erhielten sie Eisenwaren, wie Messer, Äxte, Nadeln, Picken usw., dazu Hüte, Gürtel, Kapuzen, Decken, Hosen, Kämme, aber auch Gewehre, Munition und Schießpulver. Dabei waren die Gwich'in offenbar nicht auf die Briten und Franzosen angewiesen, denn sie handelten über Mittelsmänner auch mit den Russen im Westen.

George Simpson, Governor des Northern Department, erkannte die Schwäche seiner Position durchaus. Die Gwich'in wollten hauptsächlich weiße Perlen, gewissermaßen ein Modeartikel, auf den sie notfalls auch verzichten konnten, und waren selbst hierin nicht von der North West Company abhängig. Allerdings hatte er dabei verkannt, dass die Gwich'in die Perlen inzwischen als eine Art Geld und Tauschmittel einsetzten, und dies noch auf Jahrzehnte taten. Ihm jedenfalls schwebte eine handfestere Abhängigkeit vor.

1826 und 1827 kam es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Barbues Nachbarn, die in den „Lower Loucheux’s Lands“ lebten. Die Ursache lag in seiner Familie. Sein Sohn hatte aus Eifersucht seine Frau erschossen, die die Tochter des Häuptlings jener Gegend war, der wiederum den Tod seiner Tochter rächen wollte. Bei Barbues Stamm handelte es sich wohl um die Nakotcho Gwich'in (Upper Loucheux). Bei ihnen und ihren Nachbarn folgte üblicherweise der älteste Sohn dem Vater als Führer des Stammes. Diese Führungsrolle galt auch für den Pelzhandel. Dennoch beanspruchten die Pelzhändler der Company ein Mitspracherecht, wer mit ihnen handeln durfte.

Die Nakotcho traten offenbar als Zwichenhändler für die weiter entfernten Stämme auf, was zu weiteren, dauerhaften Konflikten führte, nicht nur mit den benachbarten Indianern, sondern auch mit Inuit. Im Frühjahr 1826 führten diese offenbar eine Art Strafexpedition mit 60 Kanus und zahlreichen kleinen Booten durch. Allein auf den Kanus, die mit 8 bis 9 Mann besetzt waren, befanden sich mehr als 500 Männer. Ohne die Gewehre der Pelzhändler hätten die Gwich'in die Inuit wohl kaum vom direkten Zugang zum Fort und seinen Reichtümern abhalten können. Sie verteidigten also mit Waffengewalt ihr Monopol. Dieses Monopol hielten sie bis um 1850, als sie von Epidemien dezimiert wurden. Zugleich monopolisierten sie den Bisamfang im Upper Mackenzie Delta, damals einem Niemandsland, das Inuit und Indianer trennte.

Doch zwischen Gwich'in und Inuit gab es noch einen anderen Konfliktherd. Als die Karibus recht früh im Jahr nordwärts zogen, schnitten die Inuit die Gwich'in von der Riesenherde ab. Diese wiederum fragten im Fort nach mehr Gewehren, doch es gab nicht genug, so dass die Indianer schwer unter Hunger litten. Auch das Fort konnte dabei nicht helfen. Dies wiederum lag daran, dass die Company auf Verschuldung der Indianer am Mackenzie gesetzt hatte, Schulden, die sie durch Pelzlieferungen ausgleichen sollten. Doch bald gab es zu viele Pelze und die Preise fielen. So kamen weniger Waren in den Norden. Das Fort hatte sogar selbst Probleme, sich mit Lebensmitteln zu versorgen, zumal die Händler nichts von der Tierwelt der Region verstanden. Barbues Stamm geriet in äußerste Not. Als er mit 30 seiner Leute vor dem Fort erschien, hatte zudem eine Epidemie unter ihnen gewütet, der auch sein Schwiegersohn zum Opfer gefallen war. Barbue erkrankte, doch genas er bald.

Aus Furcht vor den Inuit schlug der Leiter des Forts im Sommer 1827 den Hare und „Loucheux“ vor, das Fort wieder in der Nähe der Stromschnellen, jedenfalls weiter weg von den „Esquimeaux“, zu erbauen.

1828 erkrankte Barbue erneut und kam am 2. Juli zum Fort. Doch starb er am 21. Juli, obwohl mehrfach Schamanen versuchten, ihn zu retten. Es gingen Gerüchte von Zauberei, aber auch von dem Verlust des Geistes und davon um, er sei mit schlechter Medizin beworfen worden. Normalerweise versuchte ein Schamane die Krankheit aus dem Körper zu befördern, indem er biss, blies oder saugte. Auch andere Heilmethoden waren verbreitet, wie Aderlass, wobei man an dem Häuptling eine sehr spezielle Methode erprobte: Man legte ihn in eine Grube, auf moosbedeckte, heiße Steine und zündete vier Feuer an, die erst gelöscht wurden, als der Patient es nicht mehr aushielt. Zwar konnte der unter Atemnot und Schlaflosigkeit leidende, alte Mann nun schlafen, doch rettete ihm dies nicht das Leben. Er starb zwei Tage später.

Dennoch sollte man die Heiltechniken der Gwich'in nicht unterschätzen. Noch in den 1890er Jahren wurde berichtet, dass eine zerschmetterte Kniescheibe erfolgreich und ohne Infektion genäht wurde. Pflanzen mit heilender Wirkung waren den Gwich'in bekannt, und haben manchem, auch Europäern, das Leben gerettet.

Zwar wurden die Schamanen zunächst reich, da sie für ihre Heilung, die immer häufiger erbeten werden musste, beschenkt wurden, doch sie scheiterten auch immer häufiger an den unbesiegbaren Krankheiten Masern, Grippe und Pocken. So wandten sich viele Gwich'in augenscheinlich stärkeren Mächten zu, vor allem dem Christentum.

Mission

In den 1850er Jahren erschienen erste Missionare, katholische und episkopalistische, im Gebiet der Gwich'in. Die Diakone Hudson Stuck, Alexander Hunter Murray, William Loola und Albert Tritt waren hierbei die hauptsächlichen Protagonisten. Die Tukudh-Bibel basierte dabei auf der King-James-Bibel. Geschrieben in einer eigens dazu geschaffenen Schrift, wurde diese Schrift dennoch später durch einen stringenteren Vorschlag von Bill Schneider ersetzt. Bis heute sind die Häuptlinge zugleich die Priester, wie etwa David Salmon von Chalkytsik oder Trimble Gilbert von Arctic Village.

Der erste Missionar der Church of England war 1861 Rev. William West Kirkby, der nach Fort Yukon kam. Als er 1862 erneut in die Gegend kam und Fort Simpson besuchte, traf er auf seinen Kollegen Rev. Robert McDonald. Der spätere Archidiakon von Mackenzie River und Übersetzer des Gebetbuchs in Tukudh-Kutchin hatte sein Hauptquartier in St. Matthew’s Mission, am Peel River. Er entwickelte eine Silbenschrift für die Indianersprache. 1873 erschien sein A Selection from the Book of Common Prayer in der Schriftsprache.

Aktuelle Situation

An der Abhängigkeit von der Porcupine-Karibuherde hat sich nicht viel geändert. Dazu kommen Fischfang und Gelegenheitsarbeiten. Daher wehren sich die Gwich'in gegen Versuche, in ihrem Gebiet Öl zu fördern. Das gilt vor allem für das Arctic National Wildlife Refuge und das Yukon Flats National Wildlife Refuge.[5]

1999 wurde der Gwich'in Council International gegründet, um die grenzübergreifende Nation der Gwich'in als Einheit im Arctic Council zu vertreten, in dem sie eines von sechs ständigen Mitgliedern bilden. Der Rat vertritt die sechs Gwich'in-Gemeinden von Arctic Village, Chalkyitsik, Fort Yukon, Birtch, Circle und Venetie, zwei Körperschaften des Stammes, die Vuntut Gwitchin First Nation, die wiederum die Vuntut Gwitchin in Old Crow vertritt und den Gwich'in Tribal Council als Vertreter von vier Gemeinden im Gebiet des Beaufort-Deltas in den Nordwest-Territorien. Kontakte bestehen zum Arctic Athabaskan Council (AAC), sowie zum Council of Yukon First Nations.

2000 und 2001 wurden 24 ältere Stammesmitglieder (Elders) systematisch interviewt,[6] um ihr Wissen vom vergangenen Lebensstil zu erfragen.

Anmerkungen

  1. Aus dem Artikel Kutchin vom Indianer-Wiki übernommen.
  2. Nach Department of Indian Affairs and Northern Development, First Nation Profiles, Aklavik
  3. Nach Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, First Nation Profiles, Gwichya Gwich'in
  4. Das Folgende nach: Shepard Krech III, The Death of Barbue, a Kutchin Trading Chief, in: Arctic 35/2 (1962) 429-437.
  5. Der Bericht der Episcopal Church findet sich hier (PDF, 2 MB): A moral choice for the United States. The Human Rights Implications for the Gwich’in of Drilling in the Arctic National Wildlife Refuge, Hg. Gwich’in Steering Committee, The Episcopal Church 2005.
  6. Die Erzählungen finden sich hier: Life Histories of Elders.

Literatur

  • Alestine Andre/Alan Fehr, Gwich'in Ethnobotany: Plants Used by the Gwich'in for Food, Medicine, Shelter and Tools, Tsiigehtchic, North West Territories: Gwich'in Social and Cultural Institute 2001, ISBN 1-896337-04-X
  • Asen Balikci, Vunta Kutchin Social Change: A Study of the People of the Old Crow, Yukon Territory, Ottawa: Northern Co-ordination and Research Centre, Department of Northern Affairs and National Resources 1963
  • Kate C. Duncan/Eunice Carney, The Kutchin Beadwork Tradition, University of Alaska Press, 1998, ISBN 978-0-912006-88-8
  • Michael K. Heine, Gwichya Gwich'in Googwandak: The History and Stories of the Gwichya Gwich'i ; As Told by the Elders of Tsiigehtchic, Tsiigehtchic: Gwich'in Social and Cultural Institute 2001, ISBN 1-896337-05-8
  • Richard E. Morlan, The Cadzow Lake Site (MjVi-1): A Multi-Component Historic Kutchin Camp, Ottawa: Archaeological Survey of Canada, National Museum of Man, National Museums of Canada 1972
  • Richard K. Nelson, Hunters of the Northern Forest: Designs for Survival Among the Alaskan Kutchin, Chicago: University of Chicago Press 1973, ISBN 1-57805-114-2
  • Cornelius Osgood, Contributions to the Ethnography of the Kutchin, New Haven: Yale University Press 1936, ISBN 978-0-87536-522-0

Siehe auch

Weblinks

Quelle


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