Twin Astir

Twin Astir
Grob G 103 Baureihe
Grob G 103 Twin II
Typ: Segelflugzeug
Entwurfsland: Deutschland Deutschland
Hersteller: Grob

Die Grob G 103 ist ein doppelsitziges Segelflugzeug der Firma Grob-Werke Burkhart Grob e.K. aus Mindelheim im Allgäu, das vor allem in der Schulung und später auch zur Kunstflugausbildung (in der 'Acro'-Version) eingesetzt wurde. Der Twin Astir ist eine Weiterentwicklung des Einsitzers G 102.

Die Gleitzahl liegt bei 38, die höchstzulässige Geschwindigkeit (VNE) liegt bei 250 km/h, die Manövergeschwindigkeit bei 170 km/h. Die Acro-Versionen sind voll kunstflugtauglich; sie sind also für Lastvielfache von +6/-4 g zugelassen, wenn zusätzliche Verstärkungen des Rumpfes vorgenommen werden. Die Standardversionen sind für einfachen Kunstflug zugelassen; die maximalen Lastvielfachen liegen bei +4/-2,65 g.

Inhaltsverzeichnis

Versionen

Folgende Versionen wurden gefertigt:

  • Twin Astir
  • Twin Astir Trainer
  • Twin II
  • Twin II Acro
  • Twin III
  • Twin III Acro
  • Twin III 20 m
  • Twin III SL

Twin Astir

G 103 Twin Astir bei der Landung

Der Twin Astir wurde als zweisitziges Pendant zum Astir entwickelt. Er besitzt ein Einziehfahrwerk und Ballasttanks für den Überlandflug. Der Twin Astir Trainer wurde als eigenständige Baureihe vom Standardmodell abgeleitet und unterscheidet sich von diesem im Wesentlichen durch das Fehlen der Ballasttanks und das gefederte, nicht einziehbare Fahrwert. Beide Varianten sind für einfachen Kunstflug zugelassen und konnten auf eine voll kunstflugfähige Acro-Version umgerüstet werden.

Im Jahre 2003 deuteten Untersuchungen an der Rumpfstruktur darauf hin, dass „die Sicherheiten gegen Beschädigungen des Rumpfes unter Limitlasten nicht ausreichend sein könnten“. [1] Daraufhin wurde die maximal zulässige Geschwindigkeit bei allen Varianten herabgesetzt und die Erlaubnis für Akrobatikflüge bei den Acro-Versionen widerrufen. Einfacher Kunstflug durfte aber weiterhin durchgeführt werden. Ein Jahr später wurde die Höchstgeschwindigkeit zwar wieder auf 250 km/h zurückgesetzt, das Kunstflugverbot bleibt aber bestehen. [2]

Twin II

G 103A Twin II Acro

Der Twin II stellt das Nachfolgemodell des Twin Astir dar. Auf Wasserballast wurde hier verzichtet, das ungefederte, nicht einziehbare Hauptfahrwerk wurde hinter dem Schwerpunkt platziert und durch ein zusätzliches Bugrad ergänzt.

Twin II Acro

Twin II Acro in der Lackierung der britischen Luftwaffe

Der Twin II Acro ist eine Variante des Twin II, die durch zusätzliche Verstärkungen der Struktur auf den Kunstflug ausgerichtet war. Er war lange Zeit ein harter Konkurrent der ASK 21 bei den für die Kunstflugschulung geeigneten Doppelsitzern. Die britische Luftwaffe orderte 100 Exemplare des Twin II Acro [3] und setzt zumindest einige davon noch heute unter dem Namen Viking T Mk1 in den Volunteer Gliding Squadrons als Trainingsflugzeug ein (siehe z.B.: [4][5]).

Ergänzend durchgeführte Tests nach längerer Betriebszeit und unter der Annahme gesteigerter „Damage-Toleranzen“ ergaben die Erfordernis einer torsionssteiferen Rumpfröhre. Für die Wiedererlangung der nach diesen Tests erloschenen vollen Akro-Zulassung sind nachträgliche Änderungen (Einbau von Verstärkungen in die Rumpfröhre) erforderlich. [6]

Twin III

Der Twin III ist die Weiterentwicklung des Twin II. Er verfügt über einen veränderten Flügel in Trapezform. Der Rumpf ist weitestgehend identisch, das Bugrad ist lenkbar. Der Twin III wurde insgesamt in 13 Exemplaren hergestellt und hat im Gegensatz zu den Twin III Acros einen Kohlefaser-Rumpf (CFK/Carbon). Der Twin III ist bedingt kunstflugtauglich (Kategorie U).

Twin III Acro

Die Version Twin III hat ein anderes Flügelprofil als der Twin II mit einem im Rückenflug deutlich geringeren Auftriebsbeiwert. Der Twin III Acro ist für den Kunstflug zugelassen, aber wegen der hohen Mindestgeschwindigkeit im Rückenflug nicht für die Kunstflug-Anfängerschulung geeignet. Seit 2004 müssen für die Wiederherstellung der Kunstflugzulassung des Twin III Acro die gleichen Änderungen am Rumpf durchgeführt werden, wie sie beim Twin II Acro nötig sind. [6]

Twin III 20m

Twin III SL

Der Twin III 20m ist die erweiterte Version des Twin III. Das Segelflugzeug ist baugleich mit dem Twin III, es wurde lediglich die Spannweite durch Ansetzen von Winglets an den Flügelenden auf 20 Meter vergrößert. Dadurch verbessert sich die Gleitzahl von 38 auf 41. Der Twin III 20m kann auch zum Twin III umgebaut werden, indem die Winglets abmontiert werden und an deren Stelle kürzere Flügelenden angebracht werden.

Twin III SL

Aus dem Twin III wurde die weiterentwickelte Version eines eigenstartfähigen Doppelsitzers mit Klapptriebwerk gebaut, der sogenannte Twin III SL. Er ist mit einem ausklappbaren Rotax 505A mit 43 PS und einem Verstellpropeller ausgestattet. Im Gegensatz zu den motorlosen Versionen des Twin III ist das Bugrad lenkbar ausgeführt, was das Rollen am Boden vereinfachen soll.

Technische Daten

Kenngröße TWIN Astir/-Trainer TWIN II/-Acro TWIN III TWIN III 20m
Spannweite 17,5 m 17,5 m 18 m 20 m
Flügelfläche 17,8 m² 17,8 m² 17,52 m² 18,5 m²
Flügelstreckung 17,1 17,1 18,5 22
Flächenbelastung 36,5 kg/m² 32,6 kg/m²
Profil Eppler E 603
Rumpflänge 8,1 m 8,18 m 8,18 m 8,18 m
Rumpfhöhe am HLW 1,6 m 1,55 m 1,55 m
Rumpfbreite 0,71 m 0,71 m
Cockpithöhe 1,02 m 1,02 m
Leermasse ca. 400 kg 370 kg 370 kg ca.370 kg
max. Abflugmasse 650 kg 580 kg 600 kg 600 kg
max. Zuladung 230 kg
beste Gleitzahl 38 bei 110 km/h
und 650 kg
38,5 bei 95 km/h
und 450 kg
38 bei 97 km/h 41 bei 109 km/h
geringstes Sinken 0,73 m/s bei 90 km/h
und 650 kg
0,64 m/s bei 80 km/h
und 450 kg
0,64 m/s bei 80 km/h 0,60 m/s bei 70 km/h
Überziehgeschwindigkeit 63 km/h
Höchstgeschwindigkeit
bei ruhigem Wetter
250 km/h 250 km/h 250 km/h 250 km/h
Höchstgeschwindigkeit
bei böigem Wetter
170 km/h 170 km/h 170 km/h 200 km/h
Höchstgeschwindigkeit
im Flugzeugschlepp
170 km/h 170 km/h 170 km/h 170 km/h
Höchstgeschwindigkeit
im Windenstart
120 km/h 120 km/h 140 km/h 140 km/h

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. LTA Nr. 2003-231/2 (PDF). Luftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 8. März 2009.
  2. LTA Nr. 2003-231R3 (PDF). Luftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 8. März 2009.
  3. www.sailplanedirectory.com (englisch)
  4. 622vgs.org.uk (englisch)
  5. www.625vgs.org.uk (englisch)
  6. a b LTA Nr. 2004-002 (PDF). Luftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 8. März 2009.

Weblinks


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