- Type 45
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Geschichte In Auftrag gegeben: 1999 Kiellegung: HMS Daring im März 2003 Stapellauf: HMS Daring am 1. Februar 2006 Indienststellung: ab 2009 geplante Betriebsdauer: ca. 40 Jahre Heimathafen: Portsmouth Daten Verdrängung: 7.350 tons (max.) Länge: 152,4 m Breite: 21,2 m Tiefgang: 5,7 m (max.) Antrieb: 2 Rolls-Royce WR-21 Gasturbinen Höchstgeschwindigkeit: 31,5 Knoten Reichweite: 7000 Meilen bei 18 Knoten Besatzung: 190 Bewaffnung: u.a. Aster15/Aster30 Raketen, Stingray Torpedos, 114 mm MK8 Bordkanone Flugzeuge: 1x Westland Lynx oder Merlin EH-101 Kosten pro Schiff: ca. 1,1 Mrd. £[1] Die Lenkwaffenzerstörer der Daring-Klasse, auch bekannt als Type 45, werden ab 2009 die bisherigen Zerstörer der britischen Royal Navy ablösen. Großbritannien wird mit ihnen nach eigenen Angaben die modernste Zerstörerflotte der Welt erhalten. Die Schiffe werden von BAE Naval Systems und VT gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entwicklung
In den 1990er Jahren plante Großbritannien gemeinsam mit Frankreich und Italien den Bau einer neuen Multifunktionsfregatte. Im Verlauf des Horizon Projektes wurde jedoch deutlich, dass sich die Vorstellungen Großbritanniens deutlich von denen der Partner unterschieden. 1999 stieg Großbritannien aus dem Projekt aus und beauftragte British Aerospace, das bereits am Horizon Projekt beteiligt war, mit der Konstruktion der Zerstörer des Type 45. Hierbei profitierte man von den bereits gesammelten Erfahrungen mit dem ursprünglichen Projekt. Insgesamt wurde der Bedarf für zwölf Zerstörer festgestellt, die Bestellung wurde jedoch 2004 auf acht Schiffe reduziert. Am 19. Juni 2008 teilte Staatssekretär Bob Ainsworth schließlich mit, dass nur sechs Einheiten der Daring-Klasse gebaut werden und die Option auf das siebte und achte Schiff der Klasse nicht genutzt wird.[2]
Im März 2003 begann der Bau des ersten Zerstörers, der HMS Daring. Sie wird 2009 in Dienst gestellt werden, das letzte Schiff voraussichtlich 2014. Die Daring-Klasse wird dann die Zerstörer der Sheffield-Klasse ersetzen, die seit 1978 im Einsatz sind.
Erprobung
Als erstes Schiff ihrer Klasse begann die HMS Daring am 18. Juli 2007 ihre Testfahrten im Nordatlantik. Hierbei zeigte sich, dass der Treibstoffverbrauch um 75 Prozent geringer ist als der der Zerstörer der Sheffield-Klasse. Während des ersten Erprobungsfahrten wurde eine Maximalgeschwindigkeit von 31,5 Knoten erreicht, ursprünglich waren nur 29 Knoten vorgesehen. Aus dem Stand beschleunigte der Zerstörer innerhalb von 70 Sekunden auf 29 Knoten, der Bremsweg beträgt bei einer Geschwindigkeit von 30 Knoten 840 Meter.[3]
Bau
Die Zerstörer der Daring-Klasse werden in Modulbauweise gefertigt. Sie sind die ersten britischen Kriegsschiffe, bei denen die Rumpfsegmente an unterschiedlichen Standorten gebaut werden. Das Heck wird von BAE Systems in Govan gefertigt, der Mittelteil, inklusive der Brücke, von BAE Systems in Scotstoun und der Bug von VT in Portsmouth. Der Schornstein und die Mastaufbauten werden ebenfalls von VT in Portsmouth produziert. Die einzelnen Module werden schließlich in Govan zusammengebaut, wo auch der Stapellauf der Zerstörer stattfindet. Lediglich das erste Schiff der Klasse, die HMS Daring wurde aus Kapazitätsgründen in Scotstoun zusammengebaut und zu Wasser gelassen. Die Endausstattung aller Schiffe sowie die Installation von Masten, Schornstein und Propellern erfolgt anschließend in Scotstoun.
Einsatzspektrum
Im Vergleich zu ihren Vorgängern der Sheffield-Klasse werden die neuen Zerstörer knapp doppelt so groß und mit deutlich moderneren Waffensystemen ausgestattet sein. Durch modernere Antriebs- und Kommunikationstechnologie werden die Schiffe zudem leistungsfähiger und kostengünstiger als die Sheffield Klasse. Gleichzeitig soll eine höhere Flexibilität bei Einsätzen in aller Welt gewährleistet sein. Dazu gehören unter anderem kürzere Wartungs- und Reparaturphasen. Während die heutigen Zerstörer durchschnittlich etwa 230 Tage pro Jahr im Einsatz sind, sollen es bei der Daring-Klasse über 300 Tage sein. Aus Sicht des Verteidigungsministeriums in London sollen dadurch sechs Schiffe ausreichen um die bisherigen 11 Zerstörer zu ersetzen. Gemeinsam mit den neuen Flugzeugträgern der Queen-Elizabeth-Klasse, den Atom-U-Booten der Astute-Klasse und den Fregatten des Future Surface Combatant Programm sollen die Zerstörer die Leistungsfähigkeit der Royal Navy weiter erhöhen.
Kritik
Wie auch bei anderen Rüstungsprojekten kam es im Verlauf der Entwicklung zu mehrfachen Budgetkürzungen. Diese führten dazu, dass nur sechs anstatt der ursprünglich geplanten zwölf Zerstörer gebaut werden sollen. Kritiker dieser Entscheidung befürchten, dass hierdurch nicht zu jedem Zeitpunkt eine adäquate Luftabwehr für britischen Flottenverbände bereit stehen könnte. Das Verteidigungsministerium wies hingegen darauf hin, dass die neuen Zerstörer deutlich leistungsfähiger und weniger wartungsintensiv seien, weshalb acht Schiffe ausreichen würden, um die bisherigen zwölf Zerstörer zu ersetzen.
Weitere Kritik gab es an den Einsparungen bei den Waffensystemen. Die geplante 155-mm-Kanone wurde aus Kostengründen durch eine 114-mm-Kanone ersetzt; anstatt eines raketenbasierten CIWS wird das veraltete Phalanx System eingesetzt und es werden nur Stingray-Torpedos zum Einsatz durch Hubschrauber mitgeführt, auf bordeigene Torpedosysteme wird verzichtet. Auch Seezielflugkörper und Marschflugkörper werden entgegen ursprünglichen Planungen nicht installiert. Nach Aussage des Verteidigungsministeriums ist die nachträgliche Ausstattung sämtlicher Zerstörer mit diesen Waffensystemen zu einem späteren Zeitpunkt geplant, beim Bau sei dies bereits berücksichtigt worden. Der ausschließliche Grund für die nachträgliche Installation sei, dass einige Systeme zum Zeitpunkt der Indienststellung der ersten Zerstörer noch nicht die Serienreife erlangt haben würden. Der ehemalige Oberbefehlshaber der Marine, Admiral Sir Alan West, sagte hierzu:[4]
„The ships are not the best that we could build, but [...] the armament enhancements to the later ships will improve their capabilities considerably (dt. Diese Schiffe sind nicht die besten, die wir bauen könnten, aber [...] die zusätzlichen Waffensysteme der späteren Schiffe werden ihre Fähigkeiten deutlich steigern).“
Schiffsliste
Schiff Stapellauf Indienststellung HMS Daring (D32) 1. Februar 2006 2009 HMS Dauntless (D33) 23. Januar 2007 November 2010 HMS Diamond (D34) 27. November 2007 2011 HMS Dragon (D35) 17. November 2008 2011 HMS Defender (D36) 2009 2012 HMS Duncan (D37) 2010 2013 Weblinks
- Informationen auf der offizielle Seite der Royal Navy
- Ausführliche und aktuelle Informationen zur Daring-Klasse
Einzelnachweise
- ↑ BBC News: Destroyers late and over budget, 13. März 2009.
- ↑ „Type 45 Destroyers “, House of Commons, 19. Juni 2008.
- ↑ „HMS Daring Information – Completion of Stage One Sea Trials “, BAE Systems, 14. August 2007.
- ↑ Beedall, Richard. Type 45 ("D" Class) Destroyer Daring Class - Part 1, Navy Matters.
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