- Typuslokalität
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Die Typlokalität (Typuslokalität) ist in der Geologie und der Mineralogie der Ort (Lokalität), von dem ein Gestein oder Mineral für dessen erstmalige wissenschaftliche Beschreibung stammt. Oft werden die jeweiligen Gesteine oder Minerale nach dem ersten Fundort benannt. Der Begriff wird auch auf geologische Formationen und Strukturen sowie in der Paläontologie für Fossilien, insbesondere Leitfossilien, angewandt.
Beispiele hierfür liefern unter anderem die Bezeichnungen Harzburgit und Lüneburgit, abgeleitet von den Orten Bad Harzburg und Lüneburg (Niedersachsen) in Deutschland, das Mineral Freibergit, nach dem Ort Freiberg (Sachsen), sowie das Mineral Löllingit, das von dem Ort Lölling in Kärnten in Österreich seinen Namen erhielt.
Eine Typlokalität kann auch Fundort für verschiedene Gesteine und Minerale sein. So wurden in Hagendorf unter anderem erstmals die Minerale Carlhintzeit (bezeichnet nach dem Mineralogen Carl Hintze), Hagendorfit (abgeleitet vom Ortsnamen), Phosphophyllit (charakterisiert durch Zusammensetzung und Aussehen), und Strunzit (nach dem Mineralogen Karl Hugo Strunz) gefunden. Die Kleinstadt Moctezuma in Sonora (Mexiko) ist neben dem Moctezumit auch Typlokalität für zwölf weitere Minerale, darunter Paratellurit, Zemannit und Spiroffit.
Beispiele für Typlokalitäten von geologischen Formationen und Strukturen:
- Die nordamerikanische Morrison-Formation hat ihre Typlokalität im „Dinosaur Ridge“ im US-Bundesstaat Colorado, westlich von Denver.
- Die Caldera, die Einbruchsstruktur eines Vulkankraters, hat als Typlokalität die Caldera de Taburiente auf La Palma, eine der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.
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