- Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead
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Filmdaten Deutscher Titel: Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead Originaltitel: Before the Devil Knows You’re Dead Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 2007 Länge: ca. 117 Minuten Originalsprache: Englisch Stab Regie: Sidney Lumet Drehbuch: Kelly Masterson Produktion: Michael Cerenzie,
William S. Gilmore,
Brian Linse,
Paul ParmarMusik: Carter Burwell Kamera: Ron Fortunato Schnitt: Tom Swartwout Besetzung - Philip Seymour Hoffman: Andy Hanson
- Ethan Hawke: Hank Hanson
- Albert Finney: Charles Hanson
- Marisa Tomei: Gina Hanson
- Rosemary Harris: Nanette Hanson
- Aleksa Palladino: Chris Lasorda
- Michael Shannon: Dex
- Brían F. O’Byrne: Bobby Lasorda
- Amy Ryan: Martha Hanson
- Paul Butler: Detektiv Barrett
- Meredith Patterson: Andys Sekretärin
- Blaine Horton: Justin
Tödliche Entscheidung - Before the Devil Knows You’re Dead ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2007. Regie führte Sidney Lumet, das Drehbuch schrieb Kelly Masterson.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film handelt von dem Überfall zweier Brüder auf das Juweliergeschäft ihrer Eltern und die daraus entstehenden Konsequenzen für die gesamte Familie. Die beiden Brüder Andy und Hank Hanson brauchen Geld; Andy ist drogensüchtig und hat zur Finanzierung seiner Sucht in seinem Unternehmen Geld unterschlagen, Hank ist gegenüber seiner Exfrau und seiner Tochter mit dem Unterhalt im Rückstand. Andy entwickelt die Idee, das Geschäft seiner Eltern zu überfallen, dort Geld und Juwelen zu stehlen und die Juwelen an einen Hehler zu verkaufen. Es gelingt Andy, Hank von dem Plan zu überzeugen, zumal beide den Laden und die dortigen Sicherungsmaßnahmen gut kennen. Hank soll den Überfall durchführen, er engagiert jedoch den Kriminellen Bobby. Bobby nimmt jedoch entgegen der ursprünglichen Planung eine Waffe mit; auch ist er es, der schließlich in den Laden eindringt. Im Laden trifft er auf Andys und Hanks Mutter Nanette Hanson und nicht wie erwartet auf eine andere Angestellte. Da es Nanette Hanson gelingt, mit einer im Laden deponierten Waffe auf Bobby zu schießen, misslingt der Überfall. Bei dem Schusswechsel kommt Bobby ums Leben und Nanette wird schwer verletzt. Nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert worden ist, zeigt sich, dass sie so schwer verletzt ist, dass eine Genesung unwahrscheinlich ist. Ihr Mann Charles entscheidet schließlich schweren Herzens, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden.
Die beiden Brüder verlieren nicht nur ihre Mutter, sondern sehen sich nun weiteren Problemen gegenüber: der Schwager des erschossenen Bobby erpresst Hank und fordert 10.000 Dollar, in Andys Firma kommt es zu einer Steuerprüfung. Andy wird von seiner Frau verlassen. Um das Geld für die Erpressung aufzutreiben, brechen Andy und Hank in die Wohnung von Andys Drogenhändler ein – dort erbeuten sie eine große Menge Geld und Drogen, und Andy erschießt sowohl den Händler als auch einen zufällig anwesenden Kunden. Mit der Beute begeben sich Andy und Hank in die Wohnung von Bobbys Schwager, den Andy ebenfalls erschießt. Danach kommt es dort zu einer Konfrontation zwischen den beiden Brüdern, die so weit eskaliert, dass Andy Hank erschießen will, da dieser mit Andys Frau Gina seit Längerem ein Verhältnis hat. Kurz bevor er den Abzug betätigen kann, schießt ihn die Schwester des Ermordeten, Bobbys Freundin, nieder. Hank flüchtet, während Andy ins Krankenhaus eingeliefert wird.
Mittlerweile hat sich Vater Charles auf die Suche nach dem Mörder seiner Frau begeben, da die Ermittlungen der Polizei keine Erfolge zeigen. Zunächst besucht er einen ihn aus seiner früheren Berufslaufbahn bekannten Hehler, um zu erfahren, dass Andy diesem lukrative Ware in Aussicht gestellt hatte. Als Beweis überreicht der Hehler Charles die Visitenkarte seines Sohnes. Daraufhin wird dem Vater klar, dass sein Sohn für Nanettes Tod verantwortlich ist und nimmt dessen Verfolgung auf. Er besucht schließlich Andy auch im Krankenhaus, wo dieser gegenüber seinem Vater ein Geständnis ablegt. Daraufhin erstickt Charles seinen wehrlosen Sohn mit einem Kissen.
Kritiken
Lisa Nesselson schreibt in der Zeitschrift Variety vom 10. September 2007, der Film sei ein mit „spürbarer, echter Spannung“ gespicktes Melodram. Sie lobt die „perfekt entworfenen“ („perfectly designed“) Filmsets.[1]
Frank Scheck schreibt in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 7. September 2007, der Film sei eine „bombige“ Rückkehr zur alten Form des Regisseurs nach einer Reihe von Fehltritten und zeige dessen zahlreiche Stärken. Das „meisterhafte“ Drehbuch verwandle die relativ simple Geschichte eines fehlgeschlagenen Raubüberfalls in ein komplexes Werk. Der Film sei ebenso Charakterstudie wie Krimi und Thriller. Scheck lobt insbesondere die „perfekt arbeitenden“ Darsteller, die sogar in Nebenrollen fachmännisch („expertly“) agierten.[2]
„Wenn der Kinogänger die interessante Erzählstruktur und manchmal etwas sehr verwobene Story konzentriert im Blickfeld hält, kann er sich auf ein abgründiges, spannendes und zugleich schockierendes Familiendrama gefasst machen...“
– Kulthit.de[3]
„Vor drei Jahren erhielt der Regisseur einen Ehrenoscar fürs Lebenswerk, als Entschädigung für all die Male, bei denen man ihn bislang übergangen hat. Nun hat er, der sein Können längst nicht mehr beweisen muss, mit 84 Jahren noch mal ein Meisterwerk gemacht.“
– Filmbulletin - Kino in Augenhöhe[4]
Hintergründe
Der Film weist starke Parallelen zu dem Film 8 Blickwinkel auf, bei dem ebenfalls die eigentliche Story (dort: das Attentat / hier: der verübte Raubüberfall auf das Juweliergeschäft) unter verschiedenen Blickwinkeln und Sichtweisen der einzelnen Charaktere dargestellt wird, unter Einbeziehung des zeitlichen Faktors (Abläufe vor und nach dem Überfall). Hierdurch werden dem Betrachter die subjektive Motivation und die Hintergründe der Tat bewusst aufgezeigt, so dass sich einerseits ein komplexeres Gesamtbild des Tatherganges ergibt und andererseits der Zuschauer Zeuge der unaufhaltsamen Zuspitzung bis hin zur endgültigen Tragödie wird. Der dramatische Höhepunkt ist das Ende des Films, wo der Vater seinen älteren Sohn Andy im Krankenhaus mit einem Kopfkissen erstickt, nachdem er von diesem seinen Verdacht bestätigt bekommen hat, dass Andy der eigentliche Drahtzieher des folgenschweren Überfalls war.
Regisseur Sidney Lumet (unter anderem „Die zwölf Geschworenen“, „Hundstage“, „Serpico“) zeichnet in dem, teilweise in Rückblenden erzählten, Krimi-Drama nach, wie eine auf den ersten Blick funktionierende amerikanische Familie in dramatischer Weise an sich selbst zerbricht. Unter dem Titel „Tödliche Entscheidung“ kam der Film am 10. April 2008 in die deutschen Kinos.
Der Film wurde in New York City und Umgebung gedreht.[5] Seine Weltpremiere fand am 6. September 2007 auf dem Deauville Festival of American Cinema statt, dem am 13. September 2007 das Toronto International Film Festival 2007 und später einige andere Filmfestivals folgten. Am 26. Oktober 2007 kam er in ausgewählte Kinos der USA, in denen er bis zum 18. November 2007 ca. 2,2 Millionen US-Dollar einspielte.[6][7]
Der Titel entstammt dem irischen Trinkspruch „May your glass be ever full. May the roof over your head be always strong. And may you be in heaven half an hour before the devil knows you're dead“.[1]
Auszeichnungen
Before the Devil Knows You’re Dead wurde bei den Satellite Awards 2007 dreimal nominiert: Bestes Filmdrama, Regie und Drehbuch. Bei den Independent Spirit Awards 2008 erhielten Nebendarstellerin Marisa Tomei und erneut das Filmskript von Kelly Masterson Nominierungen.
Einzelnachweise
- ↑ a b Filmkritik von Lisa Nesselson, abgerufen am 3. Dezember 2007
- ↑ Filmkritik von Frank Scheck, abgerufen am 4. Dezember 2007
- ↑ Filmkritik auf kulthit.de, gefunden am 11. April 2008
- ↑ Filmkritik von Johannes Binotto abgerufen am 8. August 2008
- ↑ Filming locations für Before the Devil Knows You're Dead, abgerufen am 3. Dezember 2007
- ↑ Premierendaten für Before the Devil Knows You're Dead, abgerufen am 3. Dezember 2007
- ↑ Box office / business für Before the Devil Knows You're Dead, abgerufen am 3. Dezember 2007
Weblinks
- Informationen der Internet Movie Database zu Before the Devil Knows You’re Dead auf deutsch und englisch
- Kritiken zu Before the Devil Knows You’re Dead auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Gesammelte Zeitungskritiken zu Before the Devil Knows You’re Dead auf Metacritic.com (englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de
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