Töttelstedt

Töttelstedt
Töttelstädt
Stadt Erfurt
Koordinaten: 51° 0′ N, 10° 53′ O51.00805555555610.883611111111290Koordinaten: 51° 0′ 29″ N, 10° 53′ 1″ O
Höhe: 290–330 m ü. NN
Fläche: 10,8 km²
Einwohner: 631 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 12. Okt. 1994
Postleitzahl: 99100
Vorwahl: 036208
Karte
Lage Töttelstädts in Erfurt hervorgehoben
Ehemaliges Gemeindewappen von Töttelstädt

Töttelstädt ist ein Ortsteil der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und liegt im Nordwesten der Stadt in Richtung Gotha.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Töttelstädt liegt im südlichen Thüringer Becken am Fuße der Fahnersche Höhe zwischen Witterda, Schaderode, Alach, Zimmernsupra und Bienstädt (Aufzählung im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn aufgeführt). Durch den Ort fließt der Weißbach, welcher bei Bienstädt entspringt und in Kühnhausen in die Gera mündet.

Geschichte

Durch eine Urkunde aus dem Jahr 1104, in der Erzbischof Ruthard von Mainz dem St. Petrikloster zu Erfurt alle seine Güter bestätigt, wird der Ort Tutilstete – was auf eine alte Richtstätte hindeuten könnte - erstmals genannt. Eine zweite Erwähnung folgt in einer Urkunde aus dem Jahr 1143. Erwähnung findet der Ort im Laufe seiner Geschichte auch unter den Namen Tudelstedt und Tottelstedt.

Töttelstädt ist früher ein großer Ort gewesen und hatte zeitweise zwei Kirchen, aber die Pest (1610), Brandunglücke (1696, 1804, 1824) und Kriegswirren haben den Ort sehr verkleinert.

1263 waren die Grafen von Gleichen als Schutzvögte des Erfurter Petersklosters Gerichtsherren von Töttelstädt. Diese Gerichtsbarkeit wurde ihnen von Markgraf Heinrich entzogen, von Landgraf Albrecht jedoch wieder eingeräumt.

Am 1. Juli 1895 wurde durch den Landtag beschlossen, dass die Orte Töttelstädt und Bienstädt von der Herrschaft Tonna losgelöst und dem Amtsgericht Gotha zugewiesen werden. Zu DDR-Zeiten gehörte Töttelstädt zum Kreis Erfurt-Land. Nach der „Wende“ war der Ort für kurze Zeit dem Landkreis Sömmerda zugeteilt worden, bis er am 12. Oktober 1994 zur Landeshauptstadt Erfurt eingemeindet wurde.

Wirtschaft

Töttelstädt ist überwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Neben einem großen Agrarunternehmen befinden sich im Ort auch noch einige kleinere Handwerksbetriebe, ein Lebensmittelgeschäft sowie drei Gaststätten.

Persönlichkeiten

Johann Ludwig Böhner (* 8. Januar 1787 in Töttelstädt; † 28. März 1860 in Gotha)
Böhner, den Zeitgenossen als den „Thüringer Mozart“ bezeichneten, war ein hochbegabter Komponist, ein gefeierter Klavier- und Orgelvirtuose sowie ein Meister musikalischer Improvisation.

Wilhelm Hey (* 26. März 1789 in Leina; † 19. Mai 1854 in Ichtershausen)
Hey ist bekannt durch seine Fabeln, Erzählungen und Kinderlieder beispielsweise „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ und „Alle Jahre wieder“. Von 1818 bis 1827 war er Pfarrer in Töttelstädt.

Weblinks


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