U-Bhf

U-Bhf
U-Bahnhof Heidelberger Platz in Berlin

Der U-Bahnhof (abgekürzt U-Bf, auch U-Bhf) bzw. die U-Bahn-Station ist ein meist unterirdischer Bahnhof, oder eine Haltestelle der Untergrundbahn. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Haltepunkt (keinen echten Bahnhof), in einigen Fällen (meist an den End- und Knotenpunkten) auch um einen Abstellbahnhof. U-Bahnhöfe finden sich in allen größeren Städten der Welt, die über eine U-Bahn oder über ähnliche unterirdische Schienenverkehrssysteme verfügen.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

U-Bahn Logo Deutschland
U-Bahn Logo Wien

Wie der Begriff Untergrundbahn schon andeutet, befinden sich die Bahnsteige der U-Bahnhöfe oft in Tunnelbauten unter der Erde, allerdings sind U-Bahnen auch als Hochbahn, im Einschnitt oder ebenerdig ausgeführt.

In manchen deutschsprachigen Städten, die über ein U-Bahn-Netz verfügen, wird statt U-Bahnhof fast ausschließlich der Begriff U-Bahn-Station verwendet, wie zum Beispiel in Wien. In Hamburg wird der Begriff U-Bahn-Haltestelle benutzt.

U-Bahnhöfe sind sichtbar durch ein entsprechendes Schild markiert. In Deutschland ist es seit den 1980er Jahren das weiße U auf blauem Quadrat, in Wien auf blauem Kreis. Je nach Ausführung und verfügbarem Baugrund besitzen sie teilweise einen Hochbau als Eingangshalle. In jedem Fall führen aber Treppen in den unterirdischen U-Bahnhof, meist auch Fahrtreppen. Ein U-Bahnhof gilt als barrierefrei, wenn er über Aufzugsanlage(n) oder Rampen bzw. Fahrsteige verfügt, die von der Straßenebene bis zur Bahnsteigebene führen. Seit 2004 sind in Wien alle U-Bahn-Stationen mit einem Aufzug ausgerüstet und sind somit komplett barrierefrei.

U-Bahnhöfe sind oft soziale Treffpunkte in Großstädten, trifft man sich hier doch im Berufsverkehr auf dem Weg zur Arbeit oder zur Freizeit. Manchmal trifft man hier auch Straßenmusiker an, die − je nach Gesetzeslage − teilweise auch in den Gängen auftreten. Gleichzeitig findet man unmittelbar auf und bei wichtigeren U-Bahnhöfen oft Kioske oder Imbiss-Verkaufsstellen.

Markanter Eingang zu einem U-Bahnhof in Frankfurt am Main

Während in Deutschland die U-Bahnhöfe inzwischen größtenteils unbesetzt sind, sind z. B. in London und in vielen östlichen Ländern die Stationen mit Personal besetzt. Diese sind − besonders im Eingangsbereich − zum Service (Fahrkartenverkauf, Hilfe bei Behinderungen) und zur Sicherheit im Dienst, die Bereiche der Bahnsteige und Treppen werden meist über Kameras überwacht.

U-Bahn-Stationen werden oftmals nach topografischen Bezeichnungen in deren Nähe, beispielsweise nach der Ortsbezeichnung einer Stadtgegend, dem Stadtteil oder Fernbahnhöfen, insbesondere im Innenstadtbereich größerer Städte nach Straßen, Plätzen oder Gebäuden benannt. Ferner kann der Name an ehemalige Bauten erinnern, zum Beispiel der U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof in Berlin oder die U-Bahnhöfe Stubentor und Schottentor in Wien. Seltener weist die Bezeichnung der Bahnhöfe keine Verbindung zu topografischen Objekten auf und trägt den Namen einer Person oder einer Thematik wie die Station Lakweon (koreanisch für Lustgarten, Paradies) der Pjöngjanger Metro, möglicherweise zu dessen Heroisierung. Zumeist haben Umstiegsstationen zwischen zwei oder mehreren U-Bahn-Linien den gleichen Namen, dies ist allerdings in Systemen vor allem osteuropäischer Staaten nicht unbedingt der Fall. Dort kann ein Bahnhof mit mehreren Linien durchaus linienabhängig unterschiedliche Bezeichnungen haben.

Bauformen

Die Bahnsteige eines U-Bahnhofes sind entweder als Seiten- oder Mittelbahnsteig ausgeführt. Bei Seitenbahnsteigen existiert für jedes Gleis ein eigener Bahnsteig, so dass die Gleise in der Regel ohne Verschwenkung direkt nebeneinander liegen. (Die Bahnsteige liegen also außen an den Gleisen.) Mittelbahnsteige befinden sich hingegen zwischen den Gleisen, so dass ein Bahnsteig zwei Gleise bedient. Mittelbahnsteige sind grundsätzlich benutzerfreundlicher und billiger als Seitenbahnsteige, da das Bahnsteigmobiliar nur einmal angeschafft werden muss und auch Fahrgäste sich leichter orientieren können.

In Wien gibt es einige U-Bahnhöfe, bei denen aus Platzgründen, die Seitenbahnsteige versetzt voneinander angeordnet sind. Bei einigen neueren Stationsbauwerken der U-Bahn-Linie U3 sind die Bahnsteige übereinander, in zwei verschiedenen Geschossen, angeordnet. Diese Konstruktion findet sich auch in Berlin (U7 und U9) und in Hannover in einer U-Bahn-Station der Stadtbahnlinien 3, 7 und 9.

In Spanien gibt es bei den U-Bahnen die sogenannte Spanische Bahnsteiglösung. Hier befinden sich auf beiden Seiten des Gleises Bahnsteige. Meistens steigt man links ein und rechts aus. Dieses System hat den Vorteil, dass sich der Fahrgastwechsel beschleunigt. Auch bei der S-Bahn München findet man in einigen Tunnelstationen dieses System, ebenso in einigen Stationen der unterirdischen Stadtbahnen in Köln und Stuttgart.

Architektur

Canary Wharf in London
Arbatskaja in Moskau

Neuere U-Bahn-Stationen wurden durch bekannte Architekten wie Norman Foster (London, Canary Wharf) oder Santiago Calatrava (Valencia, Alameda) gestaltet. Zu erwähnen ist die Tunnelbana in Stockholm, die als längste Kunstausstellung der Welt gilt. Für die Jubilee Line in London wurde Anfang der 1990er Jahre ein ganzer Architekturwettbewerb ausgeschrieben.

Schon in den 1950er Jahren ging man neue Wege: In den neuen U-Bahn-Stationen der Sowjetunion wurde ein Baustil entwickelt, der eher einer Kirche als einer Bahnstation gleicht. Diese Stationen sind stille Zeugen der damaligen sowjetischen Baukunst.

In neueren Stationen setzt man eher auf Beton, Glas und Stahl. Transparenz ist eines der wichtigsten Bestandteile der Stationen.

Die Möglichkeiten bei der Stationsausstattung sind je nach Bauform begrenzt:

  • Offene Bauweise: Hier ist so gut wie alles möglich, da man keine Grenze nach oben und zur Seite mehr hat, an die man sich halten muss.
    Beispiel: London, Canary Wharf
  • Bohrpfahl-Deckelbauweise: Ähnlich wie bei der offenen Bauweise hat man hier auch fast alle Möglichkeiten offen, jedoch hat man an den Seiten nur begrenzt Platz.
    Beispiel: München, St.-Quirin-Platz
  • Schlitzwand-Deckelbauweise: Hierbei hat man recht wenig Platz für die Architektur, da der Platz nach oben und zur Seite beschränkt ist.
    Beispiel: München, Westfriedhof
  • Bergmännische Bauweise: Hier verlaufen die beiden Gleise in Röhren, die Innenausstattung beschränkt sich auf Wände und Interieur
    Beispiel: Nürnberg, Lorenzkirche
  • Trogbauweise: Ähnlich wie bei der offenen Bauweise sind hier auch alle Möglichkeiten offen.
    Beispiel: Stuttgart, Waldau

Siehe auch

Weblinks


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