U-Kolbenmotor

U-Kolbenmotor

Ein Doppelkolbenmotor ist ein Zweitaktmotor, bei dem zwei sich nebeneinander mit Pleueln auf dem gleichen Kurbelwellen-Hubzapfen angelenkte Kolben denselben Brennraum teilen. Er wurde 1911 vom Ingenieur Adalberto Garelli entwickelt und überwiegend in Motorrädern verwendet.

Allgemeiner ist der Begriff in der deutschen Norm DIN 1940 "Verbrennungsmotoren; Begriffe, Zeichen, Einheiten" vom März 1958 gefasst. Danach besitzt ein Doppelkolbenmotor zwei zu einem gemeinsamen Verbrennungsraum gehörende Arbeitskolben. Bewegen sich die zum selben Verbrennungsraum gehörenden Kolben eines Doppelkolbenmotors gleichläufig, liegt ein U-Kolbenmotor vor, bewegen sie sich gegenläufig, ist es ein Gegenkolbenmotor. Die Definition ist also unabhängig von der Arbeitsweise nach dem Zweitakt- oder Viertakt-Verfahren.- Meistens ist wohl mit einem Doppelkolbenmotor ein U-Kolbenmotor gemeint, bei dem sich - nach DIN 1940 - grundsätzlich auch mehr als 2 Arbeitskolben denselben Verbrennungsraum teilen können.

Vor- und Nachteile

Vorteil dieser Konstruktion ist wie beim Gegenläufermotor die bessere Ein- und Auslasssteuerung (ein Kolben steuert den Einlass, der andere den Auslass) und damit die Möglichkeit zur Verwendung von Kompressoren mit Zweitaktmotoren. Nachteilig sind die durch die Bewegung der beiden Kolben in die gleiche Richtung auftretenden starken Vibrationen wie bei Einzylindermotoren oder Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor. Der Gegenläufermotor ist dagegen ähnlich vibrationsarm wie ein Boxermotor.

Literatur

  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6
  • Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X

Siehe auch


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