UB Wien

UB Wien
Großer Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien
Großer Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien, Eingang

Die Universitätsbibliothek der Universität Wien umfasst heute die Bestände der Hauptbibliothek und von 50 Fachbereichs- und Institutsbibliotheken an Uni-Standorten in ganz Wien. Organisatorisch ist sie mit dem Archiv der Universität Wien verbunden und dient als Dienstleistungseinrichtung und Informationskompetenzzentrum der Universität Wien ihren Forschenden, Lehrenden und Studierenden.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

In erster Linie ist die Universitätsbibliothek für eine optimale und aktuelle Informationsversorgung aller Universitätsangehörigen verantwortlich. Mit ihren rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht sie zudem der interessierten Öffentlichkeit mit Informationen zur Verfügung.

Die Benützung von Büchern in den Lesesälen ist allen Personen, auch ohne speziellen Ausweis, möglich. Ein Bibliotheksausweis ist dann erforderlich, wenn Bücher nach Hause entlehnt werden wollen. Zusätzlich engagiert sich die Bibliothek, um über ihre Website direkte Zugänge zu Informationen zu schaffen, die in elektronischer Form weltweit über Datennetze angeboten werden (v. a. elektronische Zeitschriften, Online-Datenbanken).

Geschichte

St.Isidor von Sevilla (Isidorus Hispalensis): Etymologiarum libb.XX. Straßburg, Johann Mentelin um 1473

Schon Herzog Rudolf IV. hatte im Stiftbrief vom 12. März 1365 eine publica libraria vorgesehen, wo die wertvollen nachgelassenen Bücher der verstorbenen Universitätsmitglieder gesammelt werden sollten. Durch zahlreiche Legate wurde diese Sammlung in der Folge stark vermehrt und zum Grundstock der alten „Libreye“, die räumlich mit einem Studentenspital verbunden war. Es gab zudem Bibliotheken an den einzelnen Fakultäten und im Herzogskolleg. Ab dem 17. Jahrhundert ging das Interesse an der alten Bibliothek mit ihren Manuskripten und Inkunabeln zurück, die moderne Bibliothek im Jesuitenkolleg trat in den Vordergrund. Im Jahr 1756 wurde schließlich die Universitätsbibliothek gänzlich aufgelassen und die Bücher (2.787 Bände) der Hofbibliothek – der damals Gerard van Swieten vorstand – einverleibt.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) wurde aus den Büchersammlungen der fünf niederösterreichischen Kollegien und einer großen Zahl von Dubletten der Hofbibliothek die neue Akademische Bibliothek errichtet und am 13. Mai 1777 (dem Geburtstag Maria Theresias) im Gebäude des Akademischen Kollegs eröffnet. Der Anfangsbestand umfasste rund 45.000 Bücher, der während der josephinischen Klosteraufhebungen bald beträchtlich erweitert werden sollte. Im Gegensatz zu ihren Vorläufern war die neue Bibliothek nun allgemein zugänglich. Von 1827 bis 1829 erhielt sie jenen klassizistischen Anbau (Postgasse 9) an das Akademische Kolleg, in dem sie bis 1884 untergebracht sein sollte. In diesem Jahr erfolgte die Übersiedlung der Hauptbibliothek mit etwa 300.000 Bänden in das neue, von Architekt Heinrich von Ferstel erbaute Hauptgebäude am Ring, wo Magazine für etwa 500.000 Bände bereitstanden. Bei einem Jahreszuwachs von bis zu 30.000 Bänden waren die Raumreserven bald erschöpft. Es mussten immer wieder Erweiterungen der Bücherspeicher erfolgen.

Heute ist die Wiener Universitätsbibliothek die größte wissenschaftliche Bibliothek Österreichs:

Bücherbestand 2007 6,657.447 (Hauptbibliothek 2,604.823)
Zeitschriften 11.545 (Hauptbibliothek 3.027)
Aktive Entlehnerinnen und Entlehner 82.554
OPAC-Suchanfragen 2007 13,381.986
Entlehnte und verlängerte Bücher 2007 5,826.402 (Hauptbibliothek 3,803.776)
Ältestes im Bestand befindliches Buch Plinius, Naturalis historia (1469)

Literatur

  • Walter Pongratz, Geschichte der Universitätsbibliothek Wien (Wien, Köln, Graz 1977);
  • Hundert Jahre Universitätsbibliothek Wien im Haus am Ring 1884–1984 (= Biblos-Schriften 126, ed. Ferdinand Baumgartner, Wien 1984);
  • Die Raumnot der Universitätsbibliothek, ed. Ilse Dosoudil (Wien 1997).

Siehe auch

Weblinks

48.21305555555616.3597222222227Koordinaten: 48° 12′ 47″ N, 16° 21′ 35″ O


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