US-Agrarministerium

US-Agrarministerium
Landwirtschaftsministerium

Siegel des Landwirtschaftsministerium

Eingerichtet: 9. Februar 1889
Minister Tom Vilsack
Stellvertreter Kathleen Merrigan
Haushalt: 19,4 Mrd (2006) $
Angestellte: 109.832 (2004)

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (amtl. United States Department of Agriculture, abgekürzt USDA) ist Teil der Bundesregierung und hat seinen Sitz in Washington D.C. (1400 Independence Ave., S.W.). Es ist vornehmlich mit den Belangen der Agrar- und Landwirtschaft befasst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Behörde wurde 1862 von Abraham Lincoln gegründet, nach dem sie ursprünglich als kleines Büro im Patentamt beheimatet war und dort vor allem neue Samen und Pflanzen sammelte und verteilte. Mit der Zeit kamen Statistiken über Ernteerträge und Düngemethoden hinzu, und da damals fast jeder zweite Amerikaner Bauer war entstand bald der Bedarf nach einem neuen, eigenen Ministerium.

Lincoln rief das Bureau of Agriculture ins Leben, welchem ein Kommissar ohne Kabinettsstatus vorstand, und nannte es das people's department (Volksabteilung). 1889 wurde daraus das heutige US-Landwirtschaftsministerium. 1942 hatte allein die Presseabteilung des Ministeriums bereits 711 feste und 20.543 Teilzeit-Mitarbeiter, die die US-Steuerzahler jährlich 11,9 Mio. US-Dollar für Gehälter und Druckerzeugnisse kosteten. Es zählt mittlerweile rund 110.000 Beschäftigte.

Aufgaben

Dieses Ministerium vertritt mit einem Budget von 94,6 Mio. Dollar (Fiskaljahr 2006) die Anliegen der Bauern und Farmer, ist verantwortlich für die Nahrungsmittelsicherheit und die Regelung des Agrarmarktes, Wald- und Landschaftsschutz, die Agrarwissenschaft und -forschung sowie für die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Amerikas. Im weiteren fördert es die gesunde Ernährung und bekämpft den Hunger innerhalb der Vereinigten Staaten wie auch im Ausland.

Im Zuge der Terrorbedrohung nach dem 11. September 2001 wurden Befürchtungen laut, dass Terroristen Anschläge auf die Nahrungsmittelkette verüben könnten und ein im Juli 2005 veröffentlichter Bericht zeigte erneut, wie verwundbar das System an dieser Stelle wäre. Durch diesen Umstand ist das US-Landwirtschaftsministerium in das Zentrum der Terrorverhinderung gerückt und es wurden mehrere Programme gestartet zur Sensibilisierung der Mitarbeiter, der Hersteller und der Nahrungsmittelverarbeiter und zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Heimatschutzministerium.

Im Jahre 2006 geriet das Ministerium in die Schlagzeilen, weil es in seinem neuesten jährlichen Bericht über die Nahrungsmittelversorgung der US-amerikanischen Bevölkerung den Begriff Hunger entfernte und durch die euphemistische Bezeichnung „sehr niedrige Nahrungssicherheit“ (very low food security) ersetzte. Dem Bericht zufolge gehören 12 % der US-Amerikaner, also über 35 Millionen Menschen, zu der durch sehr niedrige Nahrungssicherheit gefährdeten Gruppe.[1]

Unterstellte Behörden

  • Agricultural Marketing Service (AMS)
  • Agricultural Research Service (ARS)
  • Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS)
  • Center for Nutrition Policy and Promotion (CNPP)
  • Cooperative State Research, Education, and Extension Service (CSREES)
  • Economic Research Service (ERS)
  • Farm Service Agency (FSA)
  • Food and Nutrition Service (FNS)
  • Food Safety Inspection Service (FSIS)
  • Foreign Agricultural Service (FAS)
  • United States Forest Service (FS; Forstverwaltung)
  • Grain Inspection, Packers and Stockyards Administration (GIPSA)
  • National Agricultural Library (NAL)
  • National Agricultural Statistics Service (NASS)
  • Natural Resources Conservation Service (NRCS)
  • Risk Management Agency (RMA)
  • Rural Development (RD)

Liste der Landwirtschaftsminister

Nr. Bild Name Bundesstaat Amtszeit
von
Amtszeit
bis
im Kabinett von Präsident
1
Norman Jay Colman Missouri 15. Februar 1889 6. März 1889 Grover Cleveland
2
Jeremiah McLain Rusk Wisconsin 6. März 1889 6. März 1893 Benjamin Harrison
3
Julius Sterling Morton Nebraska 7. März 1893 5. März 1897 Grover Cleveland
4
James Wilson Iowa 6. März 1897 5. März 1913 William McKinley,
Theodore Roosevelt,
William Howard Taft
5
David Franklin Houston Missouri 6. März 1913 2. Februar 1920 Woodrow Wilson
6
Edwin Thomas Meredith Iowa 2. Februar 1920 4. März 1921
7
Henry Cantwell Wallace Iowa 5. März 1921 25. Oktober 1924 Warren G. Harding,
Calvin Coolidge
8
Howard Mason Gore West Virginia 22. November 1924 4. März 1925 Calvin Coolidge
9
William Marion Jardine Kansas 5. März 1925 4. März 1929
10
Arthur Mastick Hyde Missouri 6. März 1929 4. März 1933 Herbert C. Hoover
11
Henry Agard Wallace Iowa 4. März 1933 4. September 1940 Franklin D. Roosevelt
12
Claude Raymond Wickard Indiana 5. September 1940 29. Juni 1945 Franklin D. Roosevelt,
Harry S. Truman
13
Clinton Presba Anderson New Mexico 30. Juni 1945 10. Mai 1948 Harry S. Truman
14
Charles Franklin Brannan Colorado 2. Juni 1948 20. Januar 1953
15 Ezra Taft Benson Idaho 21. Januar 1953 20. Januar 1961 Dwight D. Eisenhower
16
Orville Lothrop Freeman Minnesota 21. Januar 1961 20. Januar 1969 John F. Kennedy,
Lyndon B. Johnson
17
Clifford Morris Hardin Nebraska 21. Januar 1969 17. November 1971 Richard Nixon
18
Earl Lauer Butz Indiana 2. Dezember 1971 4. Oktober 1976 Richard Nixon,
Gerald Ford
19
John Albert Knebel Oklahoma 4. November 1976 20. Januar 1977 Gerald Ford
20
Robert Selmer Bergland Minnesota 23. Januar 1977 20. Januar 1981 Jimmy Carter
21
John Rusling Block Illinois 23. Januar 1981 14. Februar 1986 Ronald Reagan
22
Richard Edmund Lyng California 7. März 1986 21. Januar 1989
23
Clayton Keith Yeutter Nebraska 16. Februar 1989 1. März 1991 George Bush
24
Edward Rell Madigan Illinois 8. März 1991 20. Januar 1993
25
Alphonso Michael Espy Mississippi 22. Januar 1993 31. Dezember 1994 Bill Clinton
26
Daniel Robert Glickman Kansas 30. März 1995 19. Januar 2001
27
Ann Margaret Veneman California 20. Januar 2001 20. Januar 2005 George W. Bush
28
Michael Owen Johanns Nebraska 21. Januar 2005 20. September 2007
29
Edward Thomas Schafer North Dakota 28. Januar 2008 20. Januar 2009
30
Thomas James Vilsack Iowa 20. Januar 2009 Barack Obama

Quellen

  1. Bericht der Washington Post vom 16. November 2006 (englisch).

Siehe auch

Weblinks



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