- Ulrich Richental
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Ulrich von Richental (* um 1360; † 1437) war ein Konstanzer Bürger und als solcher Historiograph des Konstanzer Konzils (1414-1418).
Ulrich von Richental schrieb um 1420 eine umfangreiche, mit Illustrationen versehene Chronik über das Konstanzer Konzil. Als Zeitzeuge hatte Ulrich die Kirchenversammlung miterlebt und verarbeitete seine Erfahrungen in einem umfangreichen, mit Illustrationen versehenen Geschichtswerk. Auf der zeitlichen Grundlage des Kirchenjahrs und auf der Basis quantitativen statistischen Materials werden in annalistischer und thematischer Art und Weise die wichtigen Ereignisse geschildert, Personen- und Wappenverzeichnisse oder Preislisten angegeben, alles in der Perspektive einer Konstanzer Stadtgeschichte mit ihren stadt-, sozial-, kirchengeschichtlichen und politischen Implikationen.
Inhaltsverzeichnis
Chronik, Handschriften
Die Handschrift der Badischen Landesbibliothek St. Georgen Nr. 63 ist ein Auszug der Richental-Chronik, teilweise niedergeschrieben von Gebhard Dacher († 1472). Sie enthält viele Illustrationen, u.a. als Voll- und Doppelvollbilder, viele Wappen, zum Teil unvollendet, und farbige Initialen. Eingebunden ist die Handschrift in einem braunen Ledereinband, dessen Rückenschild den Aufdruck „HIST : CON :| CONSTAN: | MSC.“
Neben der St. Georgener Handschrift ist die Richental-Chronik noch in anderen Handschriften überliefert (Prag 1464, Augsburg 1483, Konstanz Hs. 1 usw.).
Ausgaben und Faksimile
1882 gab Michael Richard Buck in der Reihe Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart eine Textausgabe der Chronik heraus. Die Ausgabe ist auf Commons als Djvu-Datei einsehbar.
1964 erschien durch eine Gemeinschaftsarbeit der Verlage Josef Keller, Starnberg, und Jan Thorbecke, Konstanz und Stuttgart, eine vollständige faksimilierte Ausgabe der Richental-Chronik, die im Rosengarten-Museum zu Konstanz aufbewahrt wird. Der dazugehörende Textband enthält Bildproben der anderen Chronik-Versionen und Textbeiträge von Karl Fink, Otto Feger und Lilli Fischel.
2002 erstellte das Rosgartenmuseum Konstanz nach der Ausgabe von 1964 eine CD-ROM, die über verschiedene Steuermenüs die komplette Faksimile und die Textversion erschließt.
- Ulrich Richental: Chronik des Konstanzer Konzils, Ausg. Anton Sorg, Augsburg 1483.
Literatur
- M. Buhlmann: Mittelalterliche Geschichte im deutschen Südwesten. Teil 2: Spätes Mittelalter. (= Vertex Alemanniae; Heft 24/2). St. Georgen 2006, S. 71
- T. M. Buck: Fiktion und Realität. Zu den Textinserten der Richental-Chronik, in: ZGO 149 (2001), S.61–96
- Eduard Heyck: Richental, Ulrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 433–435.
- T. Längin: Deutsche Handschriften der grossherzoglich badischen Hof- und Landesbibliothek (= Die Handschriften der grossherzoglich badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe, Beilage II), 1894, S.15f.
- W. Matthiessen: Ulrich von Richentals Chronik des Konstanzer Konzils, in: AHC 17 (1985), S.71–191 u. 324–455
Weblinks
Personendaten NAME Ulrich von Richental KURZBESCHREIBUNG Historiograph des Konstanzer Konzils GEBURTSDATUM um 1360 STERBEDATUM 1437
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