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Mounten (Kurzform von engl. to mount – auf deutsch montieren), Einhängen oder Einbinden, bezeichnet bei Unix-Derivaten sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle, dem Mountpoint verfügbar zu machen, so dass der Benutzer auf die Dateien zugreifen kann.
Inhaltsverzeichnis
Unmounten
Das Gegenteil von Mounten ist Unmounten, Dismounten oder Aushängen. Dies geschieht unter der Gewährleistung, dass kein Prozess mehr auf Dateien auf dem Dateisystem zugreift und dass alle Daten auf das Dateisystem geschrieben sind.
Wird ein Dateisystem ohne Unmounten entfernt (z. B. ein USB-Stick abgezogen), kann es unter Umständen zu Datenverlust oder Zerstörung der Datenintegrität auf dem Dateisystem kommen, wenn noch nicht alle Daten auf das Dateisystem geschrieben wurden.
Das Unix-Kommando mount
Unter Unix-artigen Betriebssystemen wird das Mounten durch einen Aufruf des Kommandos
mount
eingeleitet, welches mindestens einen Kommandozeilenparameter benötigt. Die Syntax ist wegen seiner Betriebssystemnähe stark vom Unix-Derivat abhängig und daher von Derivat zu Derivat verschieden, hat aber meist die Formmount [optionen] device dir
device steht dabei für eine Gerätedatei, zum Beispiel /dev/cdrom, wohingegen dir als letzter Parameter den Mountpoint angibt, d.h. ein bereits existierendes Verzeichnis. In der Regel ist es nur dem Root-Account erlaubt, Mounts durchzuführen. Besonders wenn aber zugehörige Einträge in der fstab-Datei existieren, können je nach Unix-Derivat auch normale Benutzer entsprechende Geräte mounten.
Das analoge Kommando zum Aushängen eines Dateisystems lautet umount und wird in der Regel mit der Syntax
umount dir
aufgerufen, wobei dir für den Mountpunkt steht.
Automatisiertes Mounten
Oft geschieht das Einbinden automatisch ohne Benutzerintervention, vor allem beim Booten. Wechselmedien wie Daten-CDs, -Disketten oder USB-Sticks werden hingegen unter Umständen bei Zugriff durch einen Automounter verfügbar gemacht. Auf nicht gemountete Wechselmedien kann nicht zugegriffen werden.
Bei Windows geschieht das Automounten üblicherweise automatisch unter Zuhilfenahme eines weiteren Laufwerksbuchstabens wie D: oder E:, bei Mac OS X werden Wechselmedien vom Automounter unter /Volumes eingebunden und erscheinen dann auf dem Desktop, unter Linux wird oft ein Unterverzeichnis von /mnt oder /media verwendet.
Beispiele
Unter unixartigen Betriebssystem (z.B. GNU/Linux) wird die zweite Partition auf der primären Festplatte am ersten ATA-Port mit folgendem Kommando manuell gemountet:
$ mount /dev/hda2 /mein/verzeichnis
Ein anschließendes Aushängen wird erreicht durch:
$ umount /dev/hda2
oder
$ umount /mein/verzeichnis
Eine Liste aller gemounteten Dateisysteme gibt folgendes Kommando aus:
$ mount
Neben Laufwerken kann auch Speicher eingebunden werden, der nicht lokal verfügbar ist. Beispiele dafür sind Dateisysteme wie NFS, xFS und SHFS.
Auch eine Datei kann über das sogenannte „loop device“ wiederum selbst als Dateisystem eingebunden werden, am häufigsten findet dies bei ISO-Abbildern Verwendung:
$ mount -r -t iso9660 -o loop /pfad/zum/CD_oder_DVDabbild.iso /mein/verzeichnis
Weblinks
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