- Umstandswort
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Ein Adverb (Plural: Adverbien; auch Umstandswort oder Nebenwort) bestimmt ein Verb, ein Partizip, ein Adjektiv, ein anderes Adverb oder einen ganzen Satz näher. Adverbien bilden eine eigene Wortart.
Adverbien zählen zu den Partikeln (im weiteren Sinn), sind also weder deklinierbar noch konjugierbar. Einige Adverbien können gesteigert werden, z. B. oft − öfter oder gern − lieber. Andere Adverbien hingegen, z. B. hier, damals, vielleicht sind unflektierbar.
Alle Adverbien sind satzgliedfähig, ohne Satzglied sein zu müssen.[1]
Im Deutschen bilden die Adverbien mit über 1000 Mitgliedern eine relativ große, offene Klasse.[2]
Inhaltsverzeichnis
Semantische Kategorisierung
Aufgrund ihrer herkömmlichen Bedeutung werden Adverbien in folgende Klassen eingeteilt:
- Lokaladverbien (hier, draußen, rechts, dort ...) bestimmen den Standort.
- Temporaladverbien (damals, nachher, später, morgen, übermorgen, gestern ...) bestimmen die Zeit.
- Kausaladverbien (nämlich, sonst, dennoch, deshalb ...) kennzeichnen eine Begründung oder Ankündigung.
- Modaladverbien (vielleicht, gerne, leider ...) bestimmen die Motivation bzw. Haltung des Sprechers zum Gesagten.
- Interrogativadverbien (wo, wann, wie, warum, wozu, womit ...) sind Frageadverbien.
Die Grenze zu anderen Wortarten wie Konjunktionen oder Interrogativpronomen ist bei Adverbien nicht immer leicht zu bestimmen und differiert auch in der Lehre. Dies auch deshalb, weil es eine ganze Reihe von Adverbien gibt, die aus Ableitungen entstanden sind, wie etwa mittags, beispielsweise, verdientermaßen etc. Bisweilen werden zu den Adverbien sogar diskursive Partikeln wie bitte oder Modalpartikeln wie ja, aber gezählt, was zu weiteren Unklarheiten führen kann.
Syntaktische Funktion
Adverbien können verschiedene Funktionen im Satz haben:
- Bsp.: Er schreibt gerne.
- Bsp.: Die Enzyklopädie hier ist sehr lesenswert.
- Teil des Prädikats
- Bsp.: Er ist hier.
Bemerkung: Seit Längerem ist im Deutschen auch der attributive Gebrauch von Adverbien zu beobachten. So z. B. in Formulierungen wie „eine stufenweise Senkung“. Präskriptive Grammatiker bewerten solche Konstruktionen als grammatisch inkorrekt. Sie empfehlen statt der Nominalphrase eine entsprechende verbale Konstruktion; etwa „es wird stufenweise gesenkt“.
Siehe
Literatur
- Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Stuttgart 2005. ISBN 3-476-02056-8
- Adjektiv und Adverb – Wortart oder Satzglied?
Weblinks
- Canoo.net – "Das Adverb" in der Online-Grammatik Canoo.net
Einzelnachweise
- ↑ Duden, Die Grammatik, 7. Aufl. (2005), ISBN 3-411-04047-5, Rn. 840
- ↑ Duden, Die Grammatik, 7. Aufl. (2005), ISBN 3-411-04047-5, Rn. 839
Wortarten der deutschen Sprache (traditionelle Grammatik)Deklinierbar: Substantiv | Adjektiv | Pronomen | Numerale | Artikel Konjugierbar: Verb
Unflektiert: Konjunktion | Präposition | Adverb | Interjektion
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