- Umweltziele
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Umweltschutzziele sind Bestandteil des betrieblichen Zielsystems und sollen die Belastung der Umwelt vermeiden, indem Emissionen reduziert, Ressourcen geschont und Risiken minimiert werden.[1] Im Anhang der EMAS-Verordnung werden Umweltziele als „…eine Beschreibung der Umweltzielsetzungen und -einzelziele im Zusammenhang mit den wesentlichen Umweltaspekten und -auswirkungen...“" dargestellt.[2]
Oberste Umweltziele werden von der Unternehmensführung in der Umweltpolitik festgelegt und im Umweltprogramm auf Unter-und Einzelziele heruntergebrochen, um im Umweltmanagementsystem integriert werden zu können. Untersuchungen von 1992[3] zeigen, dass der Umweltschutz in der betrieblichen Zielhierarchie eher einen Platz in der unteren Hälfte einnahm. Je einfacher es ist durch Umweltschutz gleichzeitig Gewinn zu erzielen (komplementäres Zielsystem) und somit ökologische und ökonomische Ziele nicht miteinander konkurrieren müssen, desto leichter fällt langfristig eine Implementierung des Umweltziels.
Da sich eine ökologisch optimale Umweltbelastung wissenschaftlich schwer ermitteln lässt, werden die Ziele an einer relativen Verbesserung der Umweltqualität gegenüber einer Situation in der Vergangenheit ausgerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Orientierung an ökologischen Erfolgskennzahlen
Zur Orientierung dienen hauptsächlich ökonomische Möglichkeiten zur Erfolgsermittlung, da ökologische Erfolgsgrößen meist subjektiv sind. Hierbei spielt z.B. das Kostensenkungspotenzial durch Ressourceneinsparungen und Abfallminimierung in der betrieblichen Produktion eine wichtige Rolle (Umweltbelastung pro Produkteinheit).
Zentrales Ziel eines betrieblichen Umweltmanagements ist das Erfolgskriterium der Öko-Effizienz (Effizienz). Es vergleicht die Höhe der Wertschöpfung mit der Schadschöpfung. Öko-effiziente Produktions- und Konsumprozesse liegen dann vor, wenn das Verhältnis von Wertschöpfung zu Schadschöpfung gleich oder größer 1 ist. Zum Erreichen des Optimums kann entweder das Minimalprinzip (minimaler Input) oder das Maximalprinzip (fixer Input) angewendet werden. Der erzeugte „added value“ dient zum Anreiz der Umorientierung und umschreibt[4]:
- höhere Gewinnmargen
- verbessertes Unternehmensimage
- intensivere Kundenbeziehungen
- größeres Potenzial, sich an Änderungen des umweltgesetzlichen Rahmens anzupassen
Beispiel für Öko-Effizienz anhand des WasserverbrauchsUnter Wasserproduktivität versteht man das Verhältnis des erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Wasserentnahme aus der Natur. Für den Zeitraum von 1991 bis 2001 erhöhte sich das BIP um 16 %, die Wasserentnahme ging jedoch um rund 14% zurück. Die Wasserproduktivität in Deutschland konnte somit in der 90er Jahren um 36% gesteigert werden.[5]
Umweltprogramm
Im Umweltprogramm werden die vom Management vorgegebenen Leitlinien in Hauptziele bis hin zu Einzelzielen für einzelne Arbeitsplätze zerlegt. Die Ziele sollten an einer angemessenen kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes ausgerichtet sein. Ein Ziel soll durch eine Maßnahme, die bis zu einem festgelegten Termin, von einem bestimmten Verantwortlichen durchgeführt werden soll, erreicht werden.
Es ist ein Hauptbestandteil der EMAS-Verordnung. Die Zielerreichung wird bei der Begutachtung des Standorts (Öko-Audit) u.a. anhand eines IST-SOLL-Abgleichs gemessen. Die Umweltleistung sollte sich entsprechend in jeder Kontrollperiode erhöhen.
Beispiel für Ziele eines Umweltprogramms[6]Hauptziel: Reduzierung des Energieverbrauchs um x %
- Maßnahme: Umstellung von Dampf- auf Warmwasserheizung des Gebäudes 4
- Ziel: Erhöhung des Wirkungsgrades der Heizung und somit eine Reduzierung des Dampfverbrauches um 10 %
- Verantwortlichkeit: Gebäudeverwaltung
- Termin: 1997/1998
Quellen
- ↑ S. 12; Georg Müller-Christ: Umweltmanagement, Verlag Vahlen, München 2001, ISBN 3-8006-2646-2
- ↑ Anhang III 3.2 d. EMAS-VO
- ↑ Raffée, H./Fritz, W. (1995) S.345
- ↑ vgl. Scholl, G.U./Clausen, J. (1999), S.10
- ↑ Statistisches Bundesamt
- ↑ Auszug aus dem Umweltprogramm der AEG-Hausgeräte GmbH Kassel
siehe auch
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