Ungläubige

Ungläubige

Mit Unglaube wird vor allem der Zweifel an einer Darstellung oder einem Sachverhalt bezeichnet. Jemand, der beispielsweise ungläubig schaut, glaubt einfach nicht, was er gerade sieht oder hört, er kann es nicht glauben, weil es eigentlich gar nicht wahr sein dürfte. Hier kann die sprichwörtlich gebrauchte Redewendung ungläubiger Thomas (nach dem Apostel Thomas, s. Joh 20,24-29 EU) als Beispiel angeführt werden.

Das Wort Unglaube wird häufig im Sinne von fehlender Glaube an Gott gebraucht; ebenso das Wort Ungläubige im Sinne von Menschen ohne Glauben an Gott. Ungläubige können Atheisten oder Agnostiker sein.

Manchmal wird das Wort Ungläubige von Anhängern bestimmter Religionen auch für die Anhänger von anderen Religionen gebraucht, also auch für Menschen, die sich selbst als Gläubige sehen. Die im Deutschen übliche Bezeichnung für Anhänger anderer Religionen ist jedoch Andersgläubige.

Inhaltsverzeichnis

Islam

Als unverzeihliche Sünde gilt im Islam der „Unglaube“ in seinen vielfältigen Formen. Dazu gehören Polytheismus und Götzendienst (Koran, Sure 4, Vers 48. 116), die Apostasie (Koran, Sure 4,Vers 137; vgl. Sure 16,Vers 106–107; Sure 2, Vers 217; Sure 3, Vers 86–91), den Glauben nur vorzuheucheln (Sure 63, Vers 3) und ein Leben in Unglauben bis zum Tode (Sure 47, Vers 34; Sure 4, Vers 18). Menschen, welche diese Sünden begangen haben, wird Allah nicht verzeihen (vgl. Sure 9, Vers 80; Sure 63, Vers 6), selbst wenn Mohammed für sie eine Fürbitte (shafa'a) einlegte. In den Ländern, wo die Scharia (Das islamische Recht) herrscht, droht demjenigen, der öffentlich die Absage vom Glauben ausspricht, die Todesstrafe.

Die arabische Bezeichnung für „Ungläubiger“ ist Kafir. Daneben besteht der Begriff Murtadd für den Abfall vom islamischen Glauben (siehe auch unter: Ridda und Apostasie im Islam).

Siehe auch

Literatur

  • B. Mensen (Hrsg.): Schuld und Versöhnung in verschiedenen Religionen. Nettetal 1986, S. 39–58

Weblinks


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