- Unifikator
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Unifikation ist eine Methode zur Vereinheitlichung prädikatenlogischer Ausdrücke. Diese hat insbesondere in der Computerlogik und Computerlinguistik eine größere Bedeutung erlangt. So nutzt etwa die Inferenzmaschine des PROLOG-Interpreters Unifikation. In der Computerlinguistik gibt es sogenannte Unifikationsgrammatiken, die sich auf dieses Konzept stützen. Auch beim Theorembeweisen spielt Unifikation eine große Rolle.
Als Basisoperation liegt der Unifikation die Substitution zu Grunde. Im Rahmen der Prädikatenlogik bedeutet eine Substitution σ innerhalb eines gegebenen Ausdrucks die Ersetzung einer Variablen durch einen Term, in dem diese Variable nicht vorkommen darf. Die Variable wird gewissermaßen durch den Term „instanziiert“.
Wird eine Menge von Ausdrücken {A1,A2,...,An} durch eine Substitution σ zu einem äquivalenten Ausdruck substituiert, d. h. , so bezeichnet man σ als Unifikator dieser Ausdrucksmenge. Die Anwendung eines Unifikators auf diese Menge bezeichnet man als Unifikation.
Nicht alle Ausdrücke können unifiziert werden!
Inhaltsverzeichnis
Beispiel
Gegeben seien die Ausdrücke und . Großbuchstaben stehen dabei für Variablen und Kleinbuchstaben für Atome.
Ersetzt man in A1 nun X durch a, Y durch b und in A2 Z durch , so sind sie gleich oder unifiziert.
Kleinster gemeinsamer Unifikator
Zu einer Menge von Ausdrücken existieren gewöhnlich mehrere Unifikatoren. Man nennt einen Unifikator μ kleinster gemeinsamer Unifikator oder allgemeinster Unifikator, wenn es für jeden anderen Unifikator σ eine Substitution τ gibt mit
Mittels des Algorithmus von Robinson nach John Alan Robinson kann man zu unifizierbaren Ausdrücken einen kleinsten gemeinsamen Unifikator finden.
Unifikationsalgorithmus
Eingabe: Menge von Ausdrücken A Ausgabe: allgemeinster Unifikator sub
sub := ∅ while |sub(A)| > 1 do begin Durchsuche die Ausdrücke sub(A) von links nach rechts, bis die erste Position gefunden ist, wo sich zwei Ausdrücke in einem Zeichen unterscheiden. if keines der beiden Zeichen ist eine Variable then Gib "nicht unifizierbar" aus. STOP else begin Sei x die Variable und t der im anderen Ausdruck beginnende Term (kann auch Variable sein) if x kommt in t vor then Gib "nicht unifizierbar" aus. STOP else sub := sub[x/t] (sub und [x/t] werden hintereinander ausgeführt) end end Gib sub aus.
Literatur
- J. A. Robinson. A Machine-Oriented Logic Based on the Resolution Principle. Journal of the ACM. 1965 ACM Press
- Michael M. Richter. Prinzipien der Künstlichen Intelligenz. Wissensrepräsentation, Inferenz und Expertensysteme. Teubner Verlag, 1996. ISBN 3519122693.
- Uwe Schöning: Logik für Informatiker. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-8274-1005-3, S.90-93
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