- United Nations - African Union Mission in Darfur
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UNAMID Einsatzgebiet: Sudan/Darfur Deutsche Bezeichnung: Mission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union in Darfur Englische Bezeichnung: United Nations - African Union Mission in Darfur Französische Bezeichnung: Mission conjointe des Nations Unies et de l'Union africaine au Darfour Basierend auf UN-Resolution: 1769 (2007) Art der Mission: Friedensmission Beginn: ab Oktober 2007; spätestens 31. Dezember 2007 Leitung: Ziviler Einsatzleiter: Rodolphe Adada (Republik Kongo)
Kommandeur: Martin Agwai (Nigeria)Einsatzstärke (min.): 9.563, davon 7.605 Soldaten und 1.804 Polizisten (Stand 31. Mai 2008)[1] Einsatzstärke (max.): 19.555 Soldaten, 6.432 Polizisten Militär aus: Ägypten, Äthiopien, Bangladesch, Bolivien, Botsuana, Burkina Faso, Burundi, China, Deutschland, DR Kongo, Frankreich, Gabun, Gambia, Ghana, Großbritannien, Guatemala, Jordanien, Kamerun, Kanada, Kenia, Lesotho, Libyen, Malawi, Malaysia, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Nepal, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Pakistan, Ruanda, Sambia, Schweden, Senegal, Simbabwe, Südafrika, Tansania, Thailand, Togo, Tschad, Türkei, USA[1] Polizei aus: Ägypten, Bangladesch, Botsuana, Burkina Faso, Deutschland, Fidschi, Finnland, Gambia, Ghana, Großbritannien, Indonesien, Jamaika, Jemen, Jordanien, Kamerun, Madagaskar, Malaysia, Mali, Mauritania, Nepal, Niger, Nigeria, Norwegen, Pakistan, Philippinen, Ruanda, Samoa, Sambia, Schweden, Senegal, Sierra Leone, Südafrika, Türkei, Uganda[1] Todesfälle: 30 (Januar 2009)[2] Kosten: rund 1.7 Milliarden USD für ein Jahr (2008/09) Lage des Einsatzgebietes: United Nations - African Union Mission in Darfur (UNAMID) ist der Name einer gemischten, von den Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union gestellten Friedenstruppe für die sudanesische Region Darfur, deren Entsendung vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 31. Juli 2007 einstimmig mit der Resolution 1769 autorisiert wurde. Sie soll 26.000 Soldaten und Polizisten umfassen und die Arbeit der bisherigen 7.000 Mann starken AU-Truppe AMIS übernehmen, der es nicht gelungen war, die Zivilbevölkerung im Konflikt in Darfur wirksam zu schützen.
Das Mandat der UNAMID umfasst vorerst 12 Monate. Die Entsendung sollte im Oktober 2007 beginnen, bis zum 31. Dezember übernahm die Truppe das Kommando der AMIS. Die UNAMID-Angehörigen sind ermächtigt, zur Selbstverteidigung und zum Schutz von Zivilisten und humanitären Operationen auch Gewalt anzuwenden – nicht aber, illegale Waffen zu beschlagnahmen und Personen festzunehmen, die vom internationalen Strafgerichtshof gesucht werden. Mit maximal 19.555 Soldaten und 6.432 Polizisten sollte die UNAMID die größte Friedenstruppe der Welt werden. Am 31. Oktober 2007 wurde das UNAMID-Hauptquartier im norddarfurischen al-Faschir eingeweiht[3].
Dem Beschluss zur Entsendung der UNAMID war ein langes diplomatisches Ringen vorangegangen, da zuerst die Regierung Sudans ihre Zustimmung für die Truppe geben musste. Die sudanesische Regierung muss auch den Einheiten jedes einzelnen Landes zustimmen.
Im Mai 2008 waren 7.605 Soldaten, 154 Militärbeobachter, und 1.804 Polizisten stationiert, zudem 446 ausländische und 741 lokale zivile Mitarbeiter und 148 United Nations Volunteers[1].
Im Juli 2008 kritisierte das Darfur Consortium, ein Bündnis aus 50 Menschenrechtsorganisationen, dass es der UNAMID in den ersten sechs Monaten ihres Bestehens nicht gelungen sei, die Zivilbevölkerung wirksam zu schützen. Sie sei personell unterdotiert und mangelhaft ausgerüstet, und die sudanesische Regierung betreibe trotz gegenteiliger Versprechen eine Obstruktionspolitik gegenüber der Mission.[4]
Die deutsche Bundesregierung beschloss am 7. November 2007, dass deutsche Soldaten sich an der UNAMID-Mission beteiligen. Das Mandat zur Entsendung von bis zu 250 Soldaten wurde im August 2008 bis zum 15. August 2009 verlängert.[5]
Im Februar 2009 waren weniger als die Hälfte der zugesagten 26.000 Einsatzkräfte vor Ort. Die ungenügende Durchsetzbarkeit der Friedensziele wurde weiterhin kritisiert. Das Unvermögen der UNAMID, die Zivilbevölkerung zu schützen, zeigte sich besonders deutlich Anfang 2009, als es der UNAMID nicht gelang, die Zivilisten im Ort Muhajeriya in Süd-Darfur vor den Kämpfen zwischen Regierungseinheiten und der Rebellengruppe JEM zu schützen. UNAMID und Hilfsorganisationen mussten Muhajeriya verlassen, um sich selbst in Sicherheit zu bringen, etwa 30.000 Menschen wurden zur Flucht gezwungen.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d UNAMID: Facts & Figures
- ↑ Darfur - UNAMID - Facts and Figures. UNAMID, Januar 2009
- ↑ IRIN News: Hybrid force for Darfur sets up base
- ↑ Darfur Consortium: Putting People First: The Protection Challenge Facing UNAMID in Darfur (PDF)
- ↑ Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007)des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und weiterer Mandatsverlängerungen durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. 13. August 2008
- ↑ Sudan (Darfur): UNAMID must not desert civilians in Muhajeriya. Amnesty International, 2. Februar 2009
Weblinks
- Security Council authorizes hybrid UN-African Union operation in Darfur. UN News Centre
- Grünes Licht für Friedenstruppe. Tages Anzeiger, 31. Juli 2007
- Sudan 'will support Darfur force'. BBC News, 1. August 2007
- UNAMID auf unmissions.org (englisch)
- Bartholomäus Grill: Jagd auf die Helfer. Wie die UN beim Schutz der Menschen in Darfur versagt. Eine Reportage aus der sudanesischen Kriegs-Provinz. Die Zeit, 28. Februar 2008
- Adoji Onoya: Peacekeeping Challenges in Africa: The Darfur Conflict. Conflict Trends 3, 2008, S. 39–44
Laufende Missionen: BINUB 2007, Burundi | UNMIS 2005, Sudan | ONUCI 2004, Elfenbeinküste | UNMIL 2003, Liberia | UNMEE 2000, Äthiopien, Eritrea | MONUC 1999, Kongo, Republik | MINURSO 1991, Westsahara | MINURCAT 2007, Tschad, Zentralafrikanische Republik
Beendete Missionen: ONUB 2004–06, Burundi | UNAMSIL 1999–2005, Sierra Leone | UNOMSIL 1998–99, Sierra Leone | MINURCA 1998–2000, Zentralafrikanische Republik | MONUA 1997–99, Angola | UNAVEM III 1995–97, Angola | UNASOG 1994–94, Tschad/Libyen | UNAMIR 1993–96, Ruanda | UNOMIL 1993–97, Liberia | UNOMUR 1993–94, Ruanda/Uganda | UNOSOM II 1993–95, Somalia | ONUMOZ 1992–94, Mosambik | UNOSOM I 1992–93, Somalia | UNAVEM II 1991–95, Angola | UNTAG 1989–90, Namibia | UNAVEM I 1988–91, Angola | ONUC 1960–64, Kongo
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