- Unterschwaben
-
Niederschwaben bzw. Unterschwaben bezeichnet im Gegensatz zu Oberschwaben
- die aus den Resten des Herzogtums Schwaben geschaffene Landvogtei Niederschwaben, die 1378 zwischen Württemberg (Altwürttemberg) und der Landvogtei Oberschwaben aufgeteilt wurde
- den protestantischen Nordteil Schwabens bzw. Württembergs (das historische Kernland Altschwaben bzw. Altwürttemberg) zwischen Donau und Schwarzwald mitsamt der Hauptstadt Stuttgart sowie Esslingen usw.
- die protestantischen Schwaben Altwürttembergs (Unterländer), die sich von den katholischen Oberschwaben Neuwürttembergs unterscheiden und distanzieren
- einen von den Nationalsozialisten im Falle einer Eroberung bzw. eines „Anschlusses“ der Deutschschweiz dort zu errichtenden Gau Niederschwaben bzw. Unterschwaben, fernab der real existierenden historischen Landvogtei
- den slowakischen Ort Cerveny Klastor, der im 18. Jahrhundert von schwäbischen Auswanderern (Donauschwaben) besiedelt wurde
Allgemein, also auch bezüglich des schwäbischen Dialekts, wird die Unterscheidung „Ober…/Unter…“ eher bei kleinräumigeren Gebieten verwendet, die kein eigener Dialektraum, sondern Teil eines übergeordneten Dialektgebietes sind (z. B. Ober-/Unterelsass zu Alemannisch bzw. am Nordrand Südrheinfränkisch, württembergisches Ober-/Unterland zu Schwäbisch bzw. Alemannisch bzw. am Nordrand Südrheinfränkisch, Oberer/Unterer Neckar zu Schwäbisch bzw. Alemannisch bzw. Südrheinfränkisch bzw. Rheinfränkisch, Ober-/Unterfranken innerhalb des oberdeutschen Ostfränkisch im Ggs. zum niederdeutschen Niederfränkisch usw.). „Ober…/Nieder…“ setzt man dagegen bei großräumigeren, eigenständigen Dialektgebieten bzw. Staaten (z. B. Ober-/Niederbayern, -österreich, -hessen, -sachsen, -lausitz, -schlesien, -rhein, ober-/niederfränkisch, ober-/niederdeutsch, hoch-/niederalemannisch usw.). Hier würde auch „Schwäbisch“ mit „Ober- und Niederschwäbisch“ eingeordnet werden. Insofern hat der Begriff „Niederschwaben“ aber einen höheren Stellenwert als Unterschwaben.
Wikimedia Foundation.