- Uvalno
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Úvalno Basisdaten Staat: Tschechien Region: Moravskoslezský kraj Bezirk: Bruntál Fläche: 1472 ha Geographische Lage: 50° 3′ N, 17° 44′ O50.047517.740277777778325Koordinaten: 50° 2′ 51″ N, 17° 44′ 25″ O Höhe: 325 m n.m. Einwohner: 947 (28. August 2006) Postleitzahl: 793 91 Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2006) Bürgermeister: Vítězslav Odložilík Adresse: Úvalno 58
793 91 ÚvalnoWebsite: www.uvalno.cz Úvalno (deutsch Lobenstein) ist eine Gemeinde mit 947 Einwohnern (28. August 2006) in Tschechien. Sie befindet sich in 325 m ü.M. sechs Kilometer südöstlich der Stadt Krnov an der Eisenbahnstrecke nach Opava. Das langgestreckte Dorf liegt an einem Querbach rechtsseitig des breiten Tals der Oppa, die hier die Grenze zu Polen bildet, gegenüber dem polnischen Branice, zu dem Grenzübergang für den kleinen Grenzverkehr besteht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1238 als Chvalno. Die Besiedlung erfolgte wesentlich früher. In den bewaldeten Bergen nördlich des Dorfes entstand in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts an einem Platz, wo zuvor schon eine Befestigungsanlage aus der Hallstattzeit gestanden war, die Burg Lobenstein, die im 15. Jahrhundert durch Matthias Corvinus erstürmt und zerstört wurde.
1493 erhielt Johann von Schellenberg, der Kanzler und Schwager Vladislavs II., die Burg verliehen, die den Namen Schellenburg erhielt. 1523 verkaufte sein Sohn Georg von Schellenberg, der inzwischen auch in den Besitz des Herzogtums Jägerndorf gekommen war, das Herzogtum einschließlich der Herrschaft Schellenburg an Georg den Frommen von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach. 1622 ging die Burg nach der Schlacht am Weißen Berg an die Liechtensteiner über und wurde im Dreißigjährigen Krieg, wie auch das Dorf, zerstört. Danach blieb sie wüst und verfiel. Nach archäologischen Grabungen 1817 und 1825 wurden 1861 große Teile des Mauerwerks als Straßenbaumaterial abgebrochen.
Unter den Hohenzollern war die Reformation eingeführt worden, ab 1622 setzte Karl von Liechtenstein die Rekatholisierung durch. Im 17. und 18. Jahrhundert brachen in Lobenstein mehrere Großfeuer aus, die Teile des Ortes vernichteten. Ab dem Jahre 1830 führte die neue Straße von Jägerndorf nach Troppau durch Lobenstein und nach 1880 erhielt der Ort einen Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1913 wurde auf dem Wachberg (Strážiště) die Hans-Kudlich-Warte, ein Aussichtsturm mit dem Mausoleum im Erdgeschoss eingeweiht. Am 1. Dezember 1930 hatte der Ort 1720 Einwohner und 1939 lebten in Lobenstein 1798 Menschen, die bis auf 45 Tschechen und 20 Polen der deutschen Volksgruppe angehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte aufgrund der Beneš-Dekrete die Vertreibung der Deutschen.
Die neuen Bewohner wurden aus Čeladná, der Hanna, Opava sowie aus Wolhynien angesiedelt. Am 22. Mai 1947 hatte Úvalno 1042 Bewohner. Im Jahre 1949 erfolgte die Kollektivierung in der Landwirtschaft. Zur drei Kilometer entfernten polnischen Nachbargemeinde Branice wurde 1996 der kleine Grenzverkehr aufgenommen. Seit Januar 2008 ist die Grenzbrücke über die Oppa mit einem zulässigem Gewicht bis 7 Tonnen befahrbar.
Sehenswürdigkeiten
- Die Hans-Kudlich-Warte auf dem Strážiště (400 m) nordwestlich des Ortes aus dem Jahre 1913 wurde nach einer umfangreichen Sanierung durch den Freundeskreises Bauernbefreier Hans Kudlich e. V und die Gemeinde Úvalno am 1. Oktober 2000 wieder eröffnet. Das zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verfallene, dann gesperrte und vom Abriss bedrohte Bauwerk dient wieder als Aussichtsturm. Im Erdgeschoss ist zur Erinnerung an den größten Sohn der Gemeinde das Hans-Kudlich-Mausoleum eingerichtet. In unmittelbarer Nähe des Turmes befindet sich eine Bergbaude.
- Die Pfarrkirche St. Nikolaus war ursprünglich ein gotischer Bau aus dem 14. Jahrhundert. Im Jahre 1762 erhielt sie ihre heutige barocke Gestalt. Im Kircheninnern befindet sich ein Epitaph aus dem Jahre 1241 für einen Erbrichter, sowie weitere Denkmäler für Personen aus Úvalno, Červený Dvůr (Roter Bau) sowie aus den umliegenden Forsthäusern.
- Vom Strážiště bestehen Wanderwege durch die Wälder auf den Špičák (Spießberg, 398 m) und Ostry (400 m) mit der zwei Kilometer von Úvalno entfernten Ruine der Burg Šelenburk (Schellenburg), die weiter zum Cvilín (Liechtensteinwarte), einem markanten Aussichtsturm mit einem Seitentürmchen und zur Wallfahrtskirche auf dem Burgberg oberhalb von Krnov führen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hans Kudlich (1823–1917), österreichischer Politiker, Revolutionär und Bauernbefreier
Weblinks
- http://www.uvalno.cz (tschechisch)
- Hans-Kudlich-Warte (tschechisch)
- Šelenburk (tschechisch)
- Fotogalerie der Šelenburk (tschechisch)
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