VEB Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf

VEB Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf
Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf
Unternehmensform GmbH
Gründung 1894
Unternehmenssitz Leipzig-Knautnaundorf
Mitarbeiter 200
Branche Stahlindustrie
Website

www.shb-guss.de

Die Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf GmbH (SHB) in Leipzig-Knautnaundorf ist ein mittelständisches Stahlguss-Unternehmen mit 200 Mitarbeitern. Obwohl der Ort Bösdorf 1982 dem Braunkohletagebau weichen musste, ist er im Firmennamen weiterhin erhalten geblieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Unternehmer Max Heller gründet 1894 die Firma Max Heller Stahlhandel in Leipzig. Das Unternehmen wächst vom reinen Handelsgeschäft zum Gießereibetrieb und wird 1917 unter dem Namen Max Heller Nachfolger (MHN) nach Bösdorf umgesiedelt.

In den 1950er Jahren wird aus MHN der VEB Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf. Durch den Einsatz des ersten in der DDR gebauten Lichtbogenofens wird nun auch Stahlguss auf dem Werksgelände produziert. Während der DDR-Zeit erlangt der VEB Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf eine strategisch wichtige Bedeutung für den damaligen Energielieferanten Nummer Eins, die Braunkohleindustrie. SHB produziert Gussstahlbauteile für Tagebauanlagen, Brikettfabriken, Baumaschinen und viele weitere Bereiche der Braunkohlegewinnung und -verarbeitung. Abnehmer sind alle mitteldeutschen Braunkohlereviere sowie das Gaskombinat Schwarze Pumpe.

Anfang der 1980er Jahre muss der Standort Bösdorf selbst dem Braunkohletagebau Zwenkau weichen. [1] Der Betrieb zieht 1984 in ein komplett neu errichtetes Werk in Knautnaundorf. Geliefert und montiert wird die technische Produktionsanlage von der japanischen Firma Komatsu. Das neue Werk war die modernste Gießereianlage der DDR, 1200 Mitarbeiter sind auf dem 55.000 m² großen Betriebsgelände tätig, jährlich werden rund 6000 Tonnen Stahlguss produziert.

Mit der politischen Wende 1990 wird das Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf als Aktiengesellschaft aus dem Kombinat Anlagenbau Braunkohle ausgegliedert und geht in Treuhandbesitz über. Sieben Jahre später erfolgt die Neugründung der SHB Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf GmbH als ein Kooperationspartner der DIHAG Deutsche Giesserei- und Industrie-Holding Aktiengesellschaft. 2003 wird das SHB-Tochterunterunternehmen Evosteel gegründet, das sich auf besonders dünnwandige Gussstahlteile für die Automobilindustrie spezialisiert hat. [2]

Produkte

Die SHB stellt Stahlgussbauteile für Anlagen der Rohstoffgewinnung, Energieerzeugung, Fahrzeug- und Verfahrenstechnik sowie für Baumaschinen her. Bauteile der SHB werden unter anderem in Schienenfahrzeugen, Kränen und in Erdölförderanlagen eingesetzt.

Der Kamin

Weithin sichtbar ist der Schornstein auf dem Werksgelände der SHB. Der Kamin des Stahl- und Hartgusswerks Bösdorf ist mit 205 m das höchste Bauwerk der Stadt Leipzig.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tagebau Zwenkau - Abbau SHB-Gelände in Bösdorf
  2. Deutschlandfunk-Beitrag "Leichtbauteile aus Gussstahl"

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