Val Fex

Val Fex
Curtins, eine der Kleinsiedlungen im Fextal.
Talausgang mit der Siedlung Platta. Im Hintergrund rechts der Silsersee.

Das Fextal (rätoromanisch Val Fex) ist ein Seitental des Oberengadins im Schweizer Kanton Graubünden. Politisch ist es ein Teil der Gemeinde Sils im Engadin/Segl.

Das Tal gehört zu den höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Tälern der Schweiz. Ausgehend von Sils-Maria (1'809 m ü. M.) am Talanfang finden sich die Kleinsiedlungen Vaüglia, Platta, Crasta (1951 m), Vals und Curtins (1973 m), die meist nur aus wenigen Häusern bestehen.

Das Hochtal endet am Fexergletscher, der von einem Kranz von Berggipfeln wie dem Il Chapütschin, La Maonigia, Piz Fora, Piz Güz und dem 3.441 m hohem Piz Tremoggia (Dreizack) umgeben ist. Hier liegt auch das Quellgebiet der das Tal durchfließenden Fedacla, die früher zeitweise mit großen Wassermassen Sils verwüstete.

Wohl seit dem 12. Jahrhundert als Schaf- und Viehweide genutzt, fand das Tal 1303 als Fedes (von Feda, «Schaf») urkundliche Erwähnung. Seit 1538 gehörte es zur Nachbarschaft Sils.

Im Jahr 2000 zählte das Fextal 101 Einwohner. Zwei Hotels, einige Pensionen sowie drei Voll- und zwei Nebenerwerbslandwirte gibt es hier. Seit 1954 steht das gesamte Tal unter strengem Naturschutz, privater Kraftfahrzeugverkehr ist nur den wenigen Anrainern gestattet. Touristen können Pferdekutschen bzw. im Winter Pferdeschlitten für den Güter- und Personenverkehr benutzen.

Für Touristen heute malerisch, war das Tal früher Ausgangspunkt für Kleinschmuggel über die Berge nach und von Italien.

Sehenswürdigkeiten

Das um 1500 erbaute Bergkirchlein in Fex-Crasta birgt Fresken eines unbekannten oberitalienischen Meisters aus dem Jahre 1511. Diese wurden im Verlaufe des reformatorischen Bildersturms übermalt und im 20. Jahrhundert wieder freigelegt[1].

Die Kirche in Crasta.
Fresken im Chor der Kirche.

Literatur

  • Flurin Camenisch, Alfred Schneider: Val Fex: Ausblick in ein stilles Tal. Haupt, Bern 2001, ISBN 3258059098
  • Oswald Wyss, Constant Wieser und Alfred Wyss: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 202: Bergkirche Fex-Crasta, Bern 1977
  • Constant Wieser: Val Fex: das Tal, die Häuser und ihre Bewohner. Hrsg.: Pro Fex. 2., verb. Aufl. 2007.
  1. Bericht über den Zustand der Fresken in der Bergkirche von Crasta (pdf).

Weblinks

46.4127777777789.76444444444457Koordinaten: 46° 24′ 46″ N, 9° 45′ 52″ O; CH1903: (778803 / 142808)


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