- Valentin Inzko Jun.
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Valentin Inzko (* 22. Mai 1949 in Klagenfurt) ist ein österreichischer Diplomat. Seit 26. März 2009 ist er internationaler Bosnien-Beauftragter (Hoher Repräsentant) und EU-Sonderbeauftragter für Bosnien.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater war der Slawist und Schulinspektor Valentin Inzko sen. (1923-2002). Seine leitende Tätigkeit im Rat der Kärntner Slowenen und in der Krščanska kulturna zveza (Christlicher Kulturverband) prägte auch den Sohn.
Von 1955 bis 1959 besuchte Valentin Inzko die zweisprachige Volksschule in Suetschach (Sveče) im Rosental (Rož). Danach war er bis 1967 im Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt (Celovec).
Im Jahr 1967 begann er mit den Studien der Rechtswissenschaften sowie von Serbokroatisch und Russisch an der Universität Graz. 1972 promovierte er zum Doktor juris. Im Anschluss absolvierte er die Diplomatische Akademie in Wien.
Von 1974 bis 1978 war er stellvertretender Leiter der UNDP-Vertretung in Ulaanbaatar. Danach war er vier Jahre lang stellvertretender Leiter der UNDP-Vertretung in Colombo. 1981 trat er in das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Wien Politische Sektion, Abteilung für Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Zentralasien und Südkaukasien ein.
Von 1982 bis 1986 war er in der österreichischen Botschaft in Belgrad als Presse- und Kulturattaché. Danach war er drei Jahre lang die österreichische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York (Botschaftsrat), österreichischer Delegierter der Ersten Kommission sowie stellvertretender Vorsitzender der UN-Abrüstungskommission. Von 1989 bis 1990 war er im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Wien als stellvertretender Leiter der Abteilung für Presse und Information tätig. Von Oktober bis Dezember 1992 war er Leiter der OSZE-Mission im Sandschak von Novi Pazar.
Valentin Inzko war von 1990 bis 1996 Kulturrat der österreichischen Botschaft Prag und ist seit 1. Jänner 1993 Gründungsdirektor des österreichischen Kulturinstituts in Prag. Danach war er bis 1999 österreichischer Botschafter in Sarajewo, wo er die Botschaft eröffnete und aufbaute.
Von 1995 bis 2005 war er im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Wien Leiter der Abteilung für Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Zentralasien und Südkaukasien.
Seit 20. Januar 2005 ist Valentin Inzko österreichischer Botschafter in der Republik Slowenien.
Hoher Repräsentant für Bosnien
2009 kehrt Inzko nach Bosnien zurück, diesmal als Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina (der in Personalunion auch der EU-Sonderbeauftragte für Bosnien ist). Dieses Amt soll er ab 26. März bekleiden.[1] Er ist nach Wolfgang Petritsch der zweite Österreicher in dieser Funktion.
Er bewarb sich mit der Hoffnung auf Außenseiterchancen und wurde letztendlich mit überwältigender Mehrheit für diesen Posten nominiert. Einzig die USA legten sich mit einem Veto quer, da sie einen Kandidaten eines NATO-Landes in dieser Position sehen wollten, namentlich den Kandidaten Großbritanniens, Emyr Jones Perry. Sie wollten sogar das Verfahren neu aufrollen, mussten aber am Ende einsehen, dass dies sinnlos wäre und stimmten letztendlich auch der Ernennung Inzkos zu. Inzko spricht fließend Serbokroatisch sowie Russisch, Slowenisch, Tschechisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Er war erster österreichischer Botschafter in Bosnien-Herzegowina. Er wurde vom damaligen Präsidenten Alija Izetbegovic zum Ehrenbürger von Sarajevo ernannt.
Inzko folgt dem Slowaken Miroslav Lajčák nach. Nach Inzkos Amtszeit wird es vermutlich keine weitere Besetzung dieses Postens geben.
Einzelnachweise
- ↑ Entscheidung durch Botschafter im Friedensimplementierungsrat Der Standard am 13. März 2009 abgerufen am 19. März 2009
Weblinks
Personendaten NAME Inzko, Valentin KURZBESCHREIBUNG österreichischer Diplomat GEBURTSDATUM 22. Mai 1949 GEBURTSORT Klagenfurt
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