- Ver sacrum (Antike)
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Das ver sacrum (lateinisch heiliger Frühling) war ein antiker Brauch, bei der eine Mannschaft junger Männer, oft ein gesamter Jahrgang, aus dem Stammesverband ausgestoßen oder auch nur ausgesandt wurde, um neues Land für ihren eigenen Unterhalt zu erobern und so einen neuen Stamm zu gründen.
Dabei wurden alle Lebewesen, die im kommenden Frühjahr geboren wurden, den Göttern geweiht. Tiere wurden geopfert, die männlichen Neugeborenen wurden, sobald sie erwachsen waren, als Kolonisten ausgeschickt.
Manchmal wurde dieser Brauch in Notzeiten durchgeführt. Es gab ihn in verschiedenen Formen, vor allem bei italischen Völkern, den Kelten und strittig diskutiert bei den Germanen im Kontext der Sakralkontinuität (Königsheil), beziehungsweise den sakral intendierten sogenannten Kultgruppen der kriegerischen „Männerbünde“.
Literatur
- Heurgon, Jacques, Trois études sur le ‚Ver sacrum’, Brüssel, 1957.
- Tagliamonte, Gianluca, Figli di Marte: Mobilita, Mercenari e Mercenariato Italici in Magna Grecia e Sicilia, Rom, 1994.
Kategorie:- Feste und Brauchtum (Antike)
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