Verband der Mittel- und Ostdeutschen Zeitungsverleger

Verband der Mittel- und Ostdeutschen Zeitungsverleger

Der Verband Mittel- und Ostdeutscher Zeitungsverleger (VMOZV) [1] war von 1952 bis 1993 ein Zusammenschluss von Zeitungsverlegern, die in den Gebieten des Deutschen Reiches von 1937 Zeitungen verlegten. In diesem Verband sollten sie sich zusammenschließen und für die sowjetisch besetzten Gebiete ihre Interessen vertreten.

Der Verband wurde im Juli 1952 in Wiesbaden von acht Mitgliedern gegründet und hatte dort in der Weinbergstr. 31 ihren Sitz. Die Satzung des Verbandes wurde am 18. Juli 1952 erstellt. Von Anfang an war der VMOZV gleichberechtigt Mitglied im damaligen Verband Deutscher Zeitungsverleger. Im Laufe der Jahre wuchs die Anzahl der Mitglieder und hatte im Jahre 1960 mit 300 ihre größte Mitgliedschaft.[2]

Prominente Mitglieder des Verbandes waren Carl Boldt aus Rostock, Klaus Edgar Herfurth aus Leipzig, Fritz Faber aus Magdeburg, Harald Huck aus Dresden, Johann Ludwig Neuenhahn aus Jena und Karl Basch aus Gera. Der Schwerpunkt des Verbandes war darauf ausgerichtet, im Falle einer Eingliederung der besetzten Ostgebiete in das deutsche Staatsgebiet wieder ihre alten Tätigkeiten als Verleger aufzunehmen. Somit war es naheliegend, dass der Verband Mitglied im Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands beim Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen war, in dem zielgerichtet auf den sogenannten Tag X sich vorbereitet wurde.[3]

Weitere Tätigkeitsfelder des Verbandes betrafen die Fragen der Entschädigung der Verleger infolge der Kriegseinwirkungen, Fragen der Wahrnehmung von Schutzrechten für Titel und die Altersfürsorge bei Angehörigen von Verlegern, die in den besetzten Gebieten ihre Vermögen und damit auch ihre Altersvorsorge verloren hatten.[4]

Nach dem Anschluss der DDR an die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1990 erhofften die Altverleger, wieder ihre Tätigkeiten dort aufzunehmen. Es kam aber zu einer Interessenkollosion mit den Mitgliedern des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), die jegliche Zusammenarbeit mit den verbliebenen Altverlegern ablehnten, da die westdeutschen Verleger selber im Gebiet der DDR tätig werden wollten. Damit war die Hauptaufgabe des VMOZV erloschen und die Mitglieder beschlossen am 29. Juni 1991 die Auflösung des Verbandes. Mit der Löschung im Register des Amtsgerichts Wiesbaden am 15. Juli 1993 endete die Geschichte des Verbandes auch juristisch.

Literatur

  • Otto Altendorfer, Das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland 2, Wiesbaden 2004[5]
  • C. Heymanns, Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch, 1978

Einzelnachweise

  1. Der vollständige Name des Verbandes war Verband Mittel- und Ostdeutscher Zeitungsverleger sowie Inhaber graphischer Betriebe e.V.
  2. Stefan Matysiak, Die ostdeutschen Altverleger und ihre Aktivitäten im westdeutschen Exil, in: Deutschland Archiv, Nr. 5, 2008, S. 867-876
  3. Robert Allertz, Im Viesier die DDR. Eine Chronik, Berlin 2006, 3. Auflage, S.47
  4. http://www.matymedia.de/VMOZV.html
  5. In dieser Quelle wird das Gründungsdatum des VMOZV inkorrekt mit dem Jahr 1955 angegeben

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