- Battyman-Tunes
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Battyman Tunes sind Reggae- oder Dancehall-Songs, in denen offen zur Gewalt an Homosexuellen aufgerufen wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Wort Battyman kommt aus dem jamaikanischen Kreol, einer jamaikanischen Kreolsprache mit englischen Wurzeln, und bezeichnet einen homosexuellen Mann. Ähnlich wie Chi Chi Man wird der Begriff als Schimpfwort gebraucht.
Das wohl bekannteste Beispiel eines Battyman-Tune ist Boom Bye Bye von Buju Banton aus dem Jahr 1992, in dem zur Hinrichtung homosexueller Menschen (insbesondere Männer) aufgerufen wird. Banton verteidigte seinen Song später mit der Begründung, er richte sich ausschließlich gegen homosexuelle Kindesmissbraucher. Weitere bekannte homophobe Reggae- und Dancehall-Sänger sind Sizzla, Elephant Man, Shabba Ranks, Vybz Kartel, Bounty Killer [1] und Capleton.
Schwulenfeindlichkeit ist in Jamaika weit verbreitet und wird von vielen Künstlern in Songs aufgegriffen. Beispiele hierfür sind unter anderem T.O.K., Mickey Kodak oder Anthony B.. In Deutschland sind Battyman Tunes in der Reggae-Szene sehr umstritten. Bekannte Künstler wie Raggabund oder Silly Walks Movement distanzieren sich ausdrücklich von der Intoleranz gegenüber homosexuellen Menschen und verurteilen sie beispielsweise als "Hasspropaganda" (Raggabund in Battyman Tunes). In einem Abkommen Reggae Compassion Act unterzeichnen Reggae- und Dancehall-Sänger, jegliche Homohetze zu unterlassen. [2]
Die Jamaica Labour Party verwendete im Wahlkampf 2001 den Song Chi Chi man von T.O.K. als Themensong, welcher die Verbrennung und Ermordung von Schwulen feiert.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Queer:Hasssänger schon wieder auf Deutschland-Tour
- ↑ Beenie Man's signed Statement - Reggae Compassionate Act
- ↑ Gary Younge: Troubled island, guardian.co.uk, 27. April 2006
Weblinks
- Alben und Songs mit homophoben Texten
- Bericht über Bounty Killer, der zur "Battyman-Tunes"-Szene Jamaicas gehört und ein Konzert in München gab
Siehe auch
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