- Verblendung (Bauteil)
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Die Vorsatzschale (auch Außenwandverkleidung oder Verblendung) bezeichnet eine Schale, die einem anderen Bauteil vorgesetzt wird. Dies kann aus konstruktiven und optischen Gründen geschehen.
Vorsatzschalen dienen häufig dazu, auf bereits bestehende Gebäudeflächen eine zweite Haut aufzutragen. So ist es beispielsweise möglich ein aus Beton oder Ziegelmauerwerk gebautes Gebäude mit einer Vorsatzschale aus Holz oder Klinker zu verkleiden, um den Anschein zu erwecken, es bestehe vollständig aus diesem Baustoff. Die notwendige Wärmedämmung würde bei diesem Beispiel zwischen Betonwand und Holzschale bzw. Klinkerschale eingebaut werden. Diese Bauweise ist sinnvoll, da die tragende Struktur aus Beton oder Ziegelmauerwerk schnell errichtet werden kann und eine hohe Dauerhaftigkeit besitzt, aber weder optisch noch wärmedämmtechnisch besonders gut ist.
Verblender nennt man spezielle Ziegel für die Aussenfläche bei Sichtmauerwerk, der Rest des Mauerverbands ist in Normalziegel ausgeführt.
Aber nicht nur Außenflächen, sondern auch Innenräume werden mit Vorsatzschalen ausgestattet. So findet man in öffentlichen Gebäuden oder Geschäftshäusern oftmals verkleidete oder abgehängte Decken, um dem Raum eine bessere Optik zu verleihen sowie den Schall- und Wärmeschutz zu verbessern. Zusätzlich lassen sich Leitungen der Haustechnik hinter Vorsatzschale gut verstecken. Verwendet werden hierfür Gipskartonplatten oder Holzplatten.
Vorsatzschalen sind Bauelemente, die mit tragenden Bauwerksstrukturen verbunden sind, aber niemals selbst eine tragende Struktur darstellen, da sie oftmals sehr dünn und nur wenig tragfähig sind.
Siehe auch
Quellen
- K. Peter: Lexikon Bautechnik, 2. Auflage, 2005, Müller Verlag, ISBN 3-7880-7763-8
- Frey, August, Günter: Bautechnik Fachkunde Bau. 10. Auflage Europa Lehrmittelverlag, 2003, ISBN 3-8085-4460-0
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