Verbum supernum prodiens

Verbum supernum prodiens

Verbum Supernum Prodiens ist ein Hymnus, den Thomas von Aquin 1264 für das Morgengebet, die Laudes, am Fronleichnamsfest schrieb.

Der evangelische Theologe Otto Riethmüller schuf 1932 eine Übertragung, die sich auch heute im Evangelischen Gesangbuch im Bereich "Lieder zum Gottesdienst - Abendmahl" (EG 223) findet.

Die letzten beiden Verse O salutaris hostia sind oft für sich als Gesang zum Eucharistischen Segen oder zur Kommunion verwendet worden, ähnlich wie Panis angelicus, und wurden vielfach vertont. Zu den bekanntesten Vertonungen zählen die von Gioachino Rossini, Camille Saint-Saëns und Charles Gounod.

Text und Übersetzungen

Latein Übersetzung Übertragung von Otto Riethmüller 1932
1. Verbum supernum prodiens,
Nec Patris linquens dexteram,
Ad opus suum exiens,
Venit ad vitæ vesperam.
2. In mortem a discipulo
Suis tradendus æmulis,
Prius in vitæ ferculo
Se tradidit discipulis.
3. Quibus sub bina specie
Carnem dedit et sanguinem;
Ut duplicis substantiæ
Totum cibaret hominem.
4. Se nascens dedit socium,
Convescens in edulium,
Se moriens in pretium,
Se regnans dat in præmium.
5. O salutaris hostia,
Quæ cæli pandis ostium,
Bella premunt hostilia;
Da robur, fer auxilium.
6. Uni trinoque Domino
Sit sempiterna gloria:
Qui vitam sine termino
Nobis donet in patria.
Das himmlische Wort kommt hervor,
ohne dass es die Rechte des Vaters verlässt,
zu seinem Werk geht es heraus,
kommt zum Abend des Lebens.
Bevor er in den Tod vom Jünger
übergeben wurde an seine Neider,
vorher zur Lebensspeise
gab er sich seinen Jüngern.
Ihnen unter zweifacher Gestalt
Fleisch gab er und Blut;
so dass er durch die doppelte Substanz
den ganzen Menschen speist.
Bei seiner Geburt gab er sich zum Gefährten;
tafelnd, zur Speise;
sterbend, zum Lösegeld;
herrschend gibt er sich als Preis.
O heilbringende Opfergabe/Hostie,
die du die Tür des Himmels öffnest,
feindliche Kriege drängen:
Gib Kraft, bringe Hilfe.
Dem einen dreifaltigen Herrn
Sei ewige Ehre,
der Leben ohne Ende
uns geben möge im Vaterland.
Das Wort geht von dem Vater aus
und bleibt doch ewiglich zu Haus,
geht zu der Welten Abendzeit,
das Werk zu tun, das uns befreit.
Da von dem eignen Jünger gar
der Herr zum Tod verraten war,
gab er als neues Testament
den Seinen sich im Sakrament,
gab zwiefach sich in Wein und Brot;
sein Fleisch und Blut, getrennt im Tod,
macht durch des Mahles doppelt Teil
den ganzen Menschen satt und heil.
Der sich als Bruder zu uns stellt,
gibt sich als Brot zum Heil der Welt,
bezahlt im Tod das Lösegeld,
geht heim zum Thron als Siegesheld.
Der du am Kreuz das Heil vollbracht,
des Himmels Tür uns aufgemacht:
gib deiner Schar im Kampf und Krieg
Mut, Kraft und Hilf aus deinem Sieg.
Dir, Herr, der drei in Einigkeit,
sei ewig alle Herrlichkeit.
Führ uns nach Haus mit starker Hand
zum Leben in das Vaterland.

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