Vereinigung Apostolischer Gemeinden

Vereinigung Apostolischer Gemeinden

Die Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften (auch: VAG, oder engl. United Apostolic Church) ist ein Sammelbegriff für neun rechtlich und finanziell selbständige apostolische Gemeinschaften. 1956 wurde in Düsseldorf die "Vereinigung der Apostel der Apostolischen Gemeinden" gegründet. Die Mitgliedskirchen entstanden zu unterschiedlicher Zeit und aus verschiedenen Gründen als Abspaltungen der Neuapostolischen Kirche. In späteren Jahren wurden die Gemeinschaften, deren Apostel sich zusammengeschlossen hatten, umgangssprachlich und insbesondere von neuapostolischer Seite oft mit VAG bezeichnet. Auch innerhalb der apostolischen Gemeinschaften wurde diese Bezeichnung in den 1980er und 1990er Jahren benutzt, obwohl sie sachlich falsch ist. Denn es gab nie einen Zusammenschluss von Gemeinden bzw. Gemeinschaften, sondern nur von deren Kirchenleitern. Die Abkürzung VAG bezeichnet heute korrekt die "Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften" in Europa, da die außereuropäischen Gemeinschaften sich lehrmäßig deutlich unterscheiden.

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Inhaltsverzeichnis

Mitglieder

Der VAG in Europa gehören zurzeit folgende Gemeinschaften an:

Der 1921 gegründete Reformiert-Apostolische Gemeindebund schloss sich 1994 mit der Apostolischen Gemeinschaft zusammen. Er gehörte vorher ebenfalls zur VAG.

Die heutige Apostolische Gemeinde des Saarlandes gehörte von 1956 bis 1967 zur Apostolischen Gemeinschaft und somit ebenfalls zum Verband. Ebenso die - inzwischen untergegangene - Altapostolische Gemeinde in Österreich von 1987 bis ca. 1995.

Zur Vereinigung der Apostel der apostolischen Gemeinden gehören neben Kirchenleitern den vier europäischen Gemeinschaften noch die der australischen Kirche mit den von ihr verbundenen Missionskirchen sowie die der südafrikanischen Kirche. Oftmals werden diese Gemeinschaften auch zur VAG gezählt, was sachlich jedoch nicht richtig ist.

Die Igreja Evangelica Apostolica in Brasilien wie auch die Diasporagemeinden in Argentinien und den USA, die von Deutschland aus betreut wurden, sind aufgelöst. Die derzeit etwas 80 Gemeinden auf den Philippinen werden von Australien aufgebaut und betreut. Die australischen Gemeinden haben auch die United Apostolic Church of India von den Europäern übernommen und bauen die Mission in Indien neu auf und aus. Ebenfalls aus Australien werden Missionen in Kenia, Neuseeland, Pakistan, Japan, Myanmar und Kanada betrieben, die unter dem Namen "Unity Apostles Church" arbeiten.

Lehre, Ämter und Leitung

siehe hier den Absatz unter Apostolische Gemeinschaft#Theologie und Lehre

Die vier europäischen und - bis 2005 auch - die indische Teilkirche sind in Lehr- und Organisationsfragen sehr eng miteinander verbunden. Zu den australischen und südafrikanischen Gemeinden bestehen inzwischen eher lose Verbindungen; es gibt Unterschiede in theologischen Fragen.

Die Apostel wählen als ihren Sprecher einen Sekretär für die Dauer von vier Jahren. Dies ist zurzeit der Südafrikaner J. P. Erasmus. Alle fünf Jahre finden internationale Apostelkonferenzen statt. Zurzeit umfasst die Vereinigung zehn Apostel in Deutschland (Ap. Groß, Knauth, Lieberth und Loose), den Niederlanden (Ap. Den Haan), Frankreich (Ap. Schaeffer), der Schweiz (Ap. Baltisberger), Südafrika (Ap. Erasmus) und Australien (Ap. Flor und Dargusch).

Mitglieder im Apostelbund seit Gründung 1956

Name Arbeitsbereich/Bezirk Ordination Ruhestand Todestag
Paul Schmidt Sachsen Oktober 1951 10. August 1955
Alwin Ostermann Vogtland Juli 1958
Ernst Güttinger Schweiz/Frankreich 6. Februar 1960
Otto Güttinger Schweiz/Frankreich 5. Juli 1960
Emil Zielke Australien 13. März 1962
Siegfried Dehmel Duisburg 29. Juni 1963
Max Ecke Sachsen 16. Januar 1965
H.J. Smit Niederlande 13. April 1965
Max Müller Vogtland 27. November 1967
D.C.S Malan Südafrika
Gerrit Kamphuis Niederlande 13. Juni 1965 25. September 1971
Ernst Dunkmann Düren 17. November 1968 13. Juli 1979
Philipus Jacobus Erasmus Südafrika 1952 28. Mai 1978 26. Oktober 1986
Peter Kuhlen Düsseldorf 31. März 1935 5. April 1970 17. November 1986
Arnold Edward Zielke Nordqueensland 2. April 1961 4. Januar 1988
Arnan Niemeyer Südqueensland 2. April 1961 10. April 1977 28. November 1995
Erwin Kindler Schweiz/Frankreich 10. September 1961 21. Juni 1992 28. Dezember 2007
Erich Rabe Vogtland 12. August 1962 21. April 1974 10. Februar 1985
Rudolf Ludwig Sachsen 12. August 1962 20. April 1980 8. März 1991
Hubert Geuer Düren 7. Juni 1964 24. September 1973
Johann Friedrich Kröner Niederlande 13. Juni 1965 16. November 1975 26. Mai 1991
Werner Kahlert Süddeutschland 12. November 1967 28. Juli 1981
Rudolf Gaßmeyer Rheinland 12. November 1967 21. September 1997
Josua Jeremia Joubert Südafrika 14. Mai 1972 27. Juli 1997
Johannes Philippus Erasmus Südafrika 14. Mai 1972
Kurt Kretzschmar Vogtland 1. April 1973 1. Dezember 1992 28. November 1996
Ernst Lenser Duisburg/Norddeutschland 15. Mai 1975 13. September 1998
Christiaan Boermeester Niederlande 16. November 1975 15. November 1987
Mervyn Zischke Südqueensland 10. April 1977 27. November 1988
Frank Volkmer Sachsen 28. Mai 1978 12. März 2006
William Edgar Erry Indien 21. August 1994
Johann Friedrich Kröner jun. Niederlande 15. November 1987 16. November 1997 15. Dezember 2008
Roland Böhm Vogtland 26. März 1989 19. Oktober 2003
Kenneth Dargusch Südqueensland 23. September 1990
Clifford Flor Nordqueensland 23. September 1990
André Grein Frankreich 15. Dezember 1991 27. Juni 2004
Walter Baltisberger Schweiz 21. Juni 1992
Michael Vanathaian Indien 23. August 1982 1. Oktober 2005
Werner Weise Süddeutschland 2. Juli 1995 19. November 2003
Wilfried Baron Bezirk West- und Süddeutschland 25. August 1996 9. November 2008 1. Februar 2010
Detlef Lieberth bis Oktober 2006 für die Bezirke Köln, Düren und Essen zuständig, seither ohne Bezirksverantwortung 25. August 1996
J. Th. den Haan Niederlande 16. November 1997
Matthias Knauth Duisburg/Norddeutschland 13. September 1998
Norbert Schaeffer Frankreich 27. Juni 2004
Gert Loose Ostdeutschland 1. Juli 2007
Armin Groß Bezirk West- und Süddeutschland 4. November 2007

2003 fassten die europäischen Apostel den Beschluss zur Frauenordination, der 2004 dann erstmalig in Deutschland umgesetzt wurde. Inzwischen gibt es in Deutschland zahlreiche Diakoninnen und in den Niederlanden und Deutschland auch Priesterinnen.

Links

Quellen

  • Wissen, Volker: Zur Freiheit berufen - Ein Portrait der Vereinigung Apostolischer Gemeinden und ihrer Gliedkirchen, Remscheid 2008, ISBN 978-3-86870-030-5
 Commons: Apostolic Church – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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