- Verlorene Stadt der Inka
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Paititi oder Paytiti ist der Name der "Verlorenen Stadt der Inka", des mysteriösen Zufluchtsorts der Inka im Osten Perus.
Geschichte
Nach der Eroberung des Inkareiches durch Francisco Pizarro im Jahr 1533 zogen sich die letzten indianischen Widerstandskämpfer in die Bergfestung Vilcabamba zurück. Von dort aus führten sie fast vierzig Jahre lang einen zermürbenden Guerillakrieg gegen die spanischen Besatzer. Erst 1572 konnten spanische Konquistadoren Vilcabamba einnehmen und den letzten Inka-Führer Túpac Amaru töten. Die Festung war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon fast verlassen, die Bewohner waren zusammen mit den reichen Besitztümern der Inka-Herrscherkaste nach Osten in den unzugänglichen Regenwald geflohen.
Erst 2001 konnte diese Geschichte bestätigt werden, nachdem der italienische Archäologe Mario Polia in den Archiven der Jesuiten in Rom den Bericht des Missionars Andrea Lopez entdeckt hatte. In dem Dokument, das aus der Zeit um 1600 stammt, beschreibt Lopez eine große Stadt, die reich an Gold, Silber und Edelsteinen sei, mitten im tropischen Urwald an einem Wasserfall läge und von den Eingeborenen Paititi genannt werde. Lopez unterrichtete den Papst über seine Entdeckung. Verschwörungstheorien behaupten, dass die genaue Lage von Paititi seitdem vom Vatikan geheim gehalten werde.
In der Mythologie der Q'ero-Indianer ist Paititi der Ort der Entrückung des Inka-Königs (Inkarrí), von wo er bald auch wiederkommen wird, spätestens am Tage des Jüngsten Gerichts.
In den Massenmedien wird Paititi häufig mit El Dorado gleichgesetzt. Der Mythos von El Dorado hat seinen Ursprung jedoch im Hochland von Kolumbien und Venezuela und nicht in dem Perus.
Expeditionen
Seit 1990 bemühen sich Forscher und Archäologen verstärkt, der Legende von Paititi auf die Spur zu kommen. Die Expeditionen führen in das weitgehend unerschlossene Madre-de-Dios-Gebiet östlich von Cuzco oder in die Region östlich des Titicacasees in Bolivien.
- 1925 - Percy Fawcett (Mato Grosso, verschollen)
- 1954 bis 1955 suchte der Bergfilmer und Abenteurer Hans Ertl nach Paititi in Bolivien. Das Resultat war der Expeditions- oder Kulturfilm „Vorstoß nach Paititi“.
- 1972 - Bob Nichols
- 1997 - Lars Hafksjold (Madre de Dios, Peru)
- Mai bis September 2001 - Koto-Mama-Expedition Phase III (Amazonas-Gebiet)
- 1984 bis 2002 - insgesamt 12 Expeditionen von Gregory Deyermenjian ins Madre-de-Dios-Gebiet
- 2002 - Jacek Palkiewicz (Madre-de-Dios)
- Juni 2004 - Gregory Deyermenjian
- 2005 - bislang letzte Expedition von Thierry Jamin und Herbert Cartagena
Die Ergebnisse der Expeditionen sind vielversprechend. Es wurden Inka-Pfade, Petroglyphen sowie Siedlungsreste und Ruinen gefunden. Mindestens eine weitere Expedition war für 2006 geplant.
Weblinks
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