- Vernetzt – Johnny Mnemonic
-
Filmdaten Deutscher Titel: Vernetzt – Johnny Mnemonic Originaltitel: Johnny Mnemonic Produktionsland: Kanada, USA Erscheinungsjahr: 1995 Länge: ca. 92 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 18 Stab Regie: Robert Longo Drehbuch: William Gibson Produktion: Staffan Ahrenberg
Don Carmody
Jean Desormeaux
Victoria Hamburg
Robert LantosMusik: Brad Fiedel Kamera: François Protat Schnitt: Ronald Sanders Besetzung - Keanu Reeves: Johnny Mnemonic
- Dina Meyer: Jane
- Ice-T: J-Bone
- Takeshi Kitano: Takahashi
- Dennis Akayama: Shinji
- Dolph Lundgren: Street Preacher
- Henry Rollins: Spider
- Barbara Sukowa: Anna Kalmann
- Udo Kier: Ralfi
- Tracy Tweed: Pretty
- Falconer Abraham: Yomamma
- Don Francks: Hooky
Vernetzt – Johnny Mnemonic ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Robert Longo aus dem Jahr 1995. Der Actionfilm basiert auf der zum Science-Fiction Sub-Genre Cyberpunk gerechneten Kurzgeschichte Der mnemonische Johnny von William Gibson und wurde von den Filmstudios Alliance Communications Corporation, Cinévision und TriStar Pictures produziert. Die bisher einzige weitere Verfilmung eines Werkes von William Gibson ist New Rose Hotel.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Es geht in dem Film um Johnny (Keanu Reeves), der als Kurier arbeitet. In dieser Zeit ist das wichtigste Gut Information. Daher gibt es Kuriere, die einen Teil ihres Gehirns zu einem Datenspeicher umfunktionieren lassen um wertvolle Daten sicher zu übermitteln, allerdings verliert man dabei einen Teil seines Gedächtnisses. Johnny ist einer von ihnen, bekommt aber einen Auftrag, der für seinen Speicher zu groß ist. Daraufhin leidet er unter schweren Flashbacks seiner Kindheit, die er für den Speicher geopfert hat. Um nicht an der Überlastung seines Hirns zu sterben, muss er die Daten innerhalb von 24 Stunden aus seinem Gehirn entladen haben. Dieses Unterfangen gestaltet sich allerdings sehr schwierig, da ein riesiger Pharma-Konzern hinter ihm her ist. Die Daten in Johnnys Kopf ermöglichen ein Heilmittel für NAS - Nerve Attenuation Syndrome, die schwerste Seuche seit Menschengedenken. Dieses Wissen will der Konzern für sich behalten, da die Unterdrückungsmedizin für diesen viel mehr Geld bringt als das Heilmittel. Johnny wird jedoch von einer Untergrundbewegung, den Low-Tecs - der gegen die Konzerne und deren Unterdrückung kämpft - in seinem Kampf unterstützt, und schließlich kann das Heilmittel doch ans Licht kommen.
Rezeption
Nach dem überwältigenden Erfolg von Gibsons Kultroman Neuromancer wurde eine Verfilmung desselben in SF-Kreisen seit 1984 ungeduldig erwartet, obwohl es allenthalben Warnungen gab, dass Gibsons Prosa als Film nicht funktionieren würde. Regelmäßig tauchten Gerüchte über begonnene Dreharbeiten oder Drehbücher auf. 1995 stellte sich eine der vermeintlichen Neuromancer-Verfilmungen tatsächlich als eine Verfilmung der älteren Kurzgeschichte Johnny Mnemonic heraus. (Eine andere entpuppte sich später als Matrix.) In dieser hatte Gibson die wichtigsten Elemente seiner Sprawl-Welt, in der viele seiner frühen Romane und Kurzgeschichten spielen, entwickelt. Für den Film wurden jedoch nur die Figuren und Schauplätze verwendet, Geschichte und Motive der Handelnden wurden völlig verändert.
Entsprechend vernichtend fiel das Urteil vieler Kritiker aus: Kenner von Gibsons Werken bemängelten das Fallenlassen der ursprünglichen, komplexen Handlung zugunsten eines eher geradlinigen, hollywoodkompatiblen Action-Plots. Des Weiteren wurden die naiven Dialoge und das eher lustlose Spiel der Hauptdarsteller kritisiert. Immerhin ist der Film stellenweise visuell beeindruckend und kann als Einstieg in eine nähere Beschäftigung mit Gibsons Romanen dienen.
Kritiken
„Erstmals wurde eine Kurzgeschichte des Cyberpunk-Erfinders William Gibson für die Leinwand adaptiert. Gibson selbst schrieb das Drehbuch, als Regisseur wurde der New Yorker Konzeptkünstler Robert Longo engagiert. Das Ergebnis überzeugt durch aufwendige Ausstattung und trickreiche Spezialeffekte, die dem Sci-Fi-Setting durchaus gerecht werden.“
– Blickpunkt: Film
„Ein eklektischer, passagenweise harter Thriller im Cyberspace-Ambiente mit ungewöhnlicher Besetzung, einem Künstler-Regisseur und beeindruckenden Special-Effects. Aus Versatzstücken des Genres und mit eindimensionaler B-Movie-Dramaturgie versehen, aber spannend und durch seine Mixtur schon wieder originell.“
– film-dienst 22/1995
Auszeichnungen
Der Produzent Don Carmody gewann im Jahr 1996 den Genie Award, der Film wurde in zwei weiteren Kategorien für den gleichen Preis nominiert. Keanu Reeves wurde 1996 für die Goldene Himbeere nominiert.
Weblinks
- Johnny Mnemonic in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Johnny Mnemonic auf Rotten Tomatoes (englisch)
Wikimedia Foundation.