- Versilberung
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Unter Versilbern versteht man alle technischen Verfahren, die auf festen Gegenständen einen Überzug aus Silber erzeugen. Beim Versilbern von Glas spricht man auch von Verspiegeln.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Eine Versilberung ist nur auf weitgehend unelastischen Materialien sinnvoll, weil sich sonst die Verbindung absehbar stellenweise löst und die Silberschicht auf Dauer überall abblättert.
Metalle und Legierungen, wie Neusilber (das ist eine Nickel-Kupfer-Zink-Legierung, die wie Silber aussieht), Kupfer, Messing, Zink, Zinn, Blei, Eisen, Stahl und Nickel, aber auch nicht-metallische Materialien wie Glas oder Kunststoffe sind für das Versilbern geeignet.
Besondere Eigenschaften von Silberüberzügen:
- Die sehr gute elektrische Leitfähigkeit ist wichtig für Kontakte, Drähte und Hohlleiter in der Elektrotechnik.
- Dekoratives Aussehen von Kunst-, Schmuck- oder Gebrauchsgegenständen, z.B. Essbesteck.
- Silber hat ein sehr gutes Reflexionsvermögen. Deshalb kommt es bei der Herstellung von Spiegeln und Reflektoren zum Einsatz.
- Korrosionsschutz in der chemischen Industrie.
Die Schichtdicken von Silberüberzügen sind je nach Anwendungszweck sehr verschieden. Während bei Elektronikteilen oft ein bis einige µm ausreichen, werden bei Essbesteck örtlich bis zu 120 µm abgeschieden. Als Standardfall für Essbesteck gilt die "90g-Auflage" d.h. auf einem Dutzend Löffeln oder Gabeln werden insgesamt 90 g Silber abgeschieden.
Aufdampfen
Das Aufdampfen eines Silberbezugs als thermisches Verdampfen ist die einfachste Beschichtungstechnik. Das Silber wird durch einen Widerstandsheizer (z. B. ein sogenanntes „Aufdampfschiffchen“ aus Wolfram) oder einen Induktionsheizer (grob gesagt in einem Ofen) mit hitzefestem Keramiktiegel auf Temperaturen in der Nähe des Siedepunktes erhitzt. Dabei verdampft es, breitet sich gasförmig im Ofen oder in der Vakuumkammer (je nach verwendeten Geräten) aus und kondensiert am gegenüberliegenden kühleren Substrat. Der Silberdampf bildet dort eine dünne Schicht. Die Schichtstärke hängt von der Dauer der Aufdampfung ab.
Galvanische Versilberung
Die Versilberung zählt zu den ältesten Anwendungen der Galvanotechnik. 1838 und 1840 wurden in England die ersten Patente dazu angemeldet. Bei der galvanischen Versilberung werden die Gegenstände (nach einer Vorbehandlung) in einen Silberelektrolyten eingetaucht und durch das Anlegen einer elektrischen Spannung scheidet sich auf der Oberfläche ein Silberüberzug ab. Zur weiteren Verbesserung der Oberflächeneigenschaften folgt oft eine Nachbehandlung.
Stromloses Versilbern
Für stromloses Versilbern benutzt man heiße cyanidhaltige Bäder mit Silbernitrat („Sudverfahren“) oder wässrige Lösungen aus Silbernitrat, Ammoniak, Hydrazinsulfat und Natriumhydroxid. Zum Versilbern nichtmetallischer Gegenstände (Spiegel, Weihnachtskugel) muss die Oberfläche speziell vorbehandelt werden. Bei Kunststoffen muss zuerst eine Kupferschicht aufgebracht werden.
Feuerversilbern
Die Feuerversilberung zählt ähnlich wie die Feuervergoldung zu den historischen Verfahren, die wegen der giftigen Elemente Quecksilber oder Blei nicht mehr verwendet werden.
Triviales
Im übertragenen Sinne versteht man unter „Versilbern“ auch "Etwas (Hehlerware) verkaufen" - "Etwas zu Geld/Silber machen".
Weblinks
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