Vertrag von Windsor (1522)

Der Vertrag von Windsor wurde am 19. Juni 1522 zwischen König Heinrich VIII. von England und Kaiser Karl V. geschlossen.

Zum einen behandelte das Papier den Plan eines gemeinsamen Englisch-Kaiserlichen Angriffes auf Frankreich unter der Voraussetzung, dass jede Seite mindestens 40.000 Männer dafür zur Verfügung stellt. Karl V. ging darauf ein, um England für Lasten und letzte Schulden auszugleichen, die wegen des Konflikts mit Frankreich im Rahmen der Italienischen Kriege zu zahlen waren. Im Juli griffen in der Folge die Engländer die Bretagne und die Picardie von Calais aus an. König Franz I. von Frankreich konnte wegen Geldmangels keine großen Widerstand leistenden Söldnerheere aufstellen und die englische Armee brandschatzte und plünderte in dieser Gegend.

Zum anderen schmiedete Heinrich VIII. in dem Vertrag nach dem Scheitern eines früheren Eheplanes ein Ehebündnis für seine einzige Tochter Mary Tudor, die zu dieser Zeit sechs Jahre alt war. Marias Ehemann in spe sollte nun ihr Cousin ersten Grades und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Karl V., werden. Auch diese geplante Verehelichung war aber schon wenige Jahre nach Vertragsschluss obsolet.

Literatur

• August Leberecht Herrmann: Franz der Erste, König von Frankreich, Seite 113. Leipzig 1824.
• Vertragstext in: G. A. Bergenroth (Herausgeber): Calendar of Letters, Despatches and State Papers, Seite 438–440. London 1866