- Vici
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Vicus (Plural: Vici) ist die Bezeichnung einer Siedlung der römischen Antike. Der wirtschaftliche Schwerpunkt lag in der gewerblichen Produktion, Handwerk, Handel und Dienstleistungen. Je nach Funktion reichte ihre Größe von einer kleinen Straßensiedlung bis zur Ausdehnung gleichzeitig bestehender (Groß-) Städte.
In den Provinzen Obergermanien und Raetien bildeten sich Vici überwiegend in unmittelbarer Nähe von Kastellen [1], es gibt jedoch auch vici im zivilen Kontext wie z. B. in Mayen.
Römische Vici besaßen keine eigene Verwaltung, keinen Rechtsstatus und waren der Gebietskörperschaft einer civitas zugeordnet. Nur wenige verfügten über öffentliche Bauwerke, wie Thermen oder Tempel. Viele Standorte der vici konnten anhand der tabula peutingeriana und des itinerarium antonini geortet werden.
Der Begriff Vicus kann auch ein Stadtteil/Viertel in einem größeren Ort bezeichnen.
Siehe auch
Literatur
- ↑ C.S. Sommer, Kastellvicus und Kastell, Fundber. Baden-Württemberg 13, 1988, 457-707
- H. Ament: Zur nachantiken Siedlungsgeschichte römischer Vici im Rheinland. In: Landesgeschichte und Reichsgeschichte. Festschrift für Alois Gerlich zum 70. Geburtstag. Geschichtliche Landeskunde 42, 1995 S. 19-34.
- G. Ditmar-Trauth: Das gallorömische Haus. Hamburg Kovač Verlag, 1995.
- R. Gogräfe ([Hrsg.): Haus und Siedlung in den römischen Nordwestprovinzen. Grabungsbefund, Architektur und Ausstattung; internationales Symposium der Stadt Homburg vom 23. und 24. November 2000, Homburg, Ermer Verlag 2002.
- Th. Fischer: Beispiele zur Entstehung römischer Städte in den Nordwestprovinzen. In: Gundolf PRECHT u. Norbert ZIELING (Hrsg.): Genese, Struktur und Entwicklung römischer Städte im 1. Jahrhundert n. Chr. In: Nieder- und Obergermanien: Kolloquium vom 17. bis 19. Februar 1998 im Regionalmuseum Xanten. Xantener Berichte, Band 9. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2001. XII, S. 11ff.
- U. Heimberg: Sielungsstrukturen in Niedergermanien. In: Büren, G. v. u. Fuchs, E. (Hrsg.): Jülich, Stadt – Territorium - Geschichte. Festschrift zum 75-jährigem Jubiläum des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e.V. Kleve 2000. S. 189 – 240.
- F. Oelmann: Gallorömische Straßensiedlungen und Kleinhausbauten. Bonner Jahtbücher Bd. 128, 1928 S. 79ff.
- J.-P Petit, M. Mangin: Les agglomérations secondaires. La Gaule Belgique, les Germanies et l'Occident romain. Actes du Colloque de Bliesbruck-Reinheim/Bitche, 21-24 octobre 1992, Paris 1994.
- J.-P Petit, M. Mangin: Les agglomérations secondaires. La Gaule Belgique, les Germanies et l’Occident romain, Paris 1994 S. 268ff.
- H.v. Petrikovits: Kleinstädte und nichtstädtische Siedlungen im Nordwesten des röm. Reiches. In: H. Jankuhn et al.: Das Dorf der Eisenzeit und des frühen Mittelalters. Göttingen 1977.
- M. Rorison: Vici in Roman Gaul. In: Britannia 33, 2002.
- P. Rothenhöfer: Die Wirtschaftsstrukturen im südlichen Niedergermanien. Untersuchungen zur Entwicklung eines Wirtschaftsraumes an der Peripherie des Imperium Romanum. Kölner Studien zur Archäologie der römischen Provinzen 7, 2005.
- G. Rupprecht: Untersuchungen zum Dekurionenstand in den nordwestlichen Provinzen des römischen Reiches. Frankfurter Althistorische Studien 8, 1975 S 44-46.
- Wamser (Hrsg.): Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer. Zivilisatorisches Erbe einer europäischen Militärmacht. Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung München. 2000. S.108ff.
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