- Vicia dumetorum
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Hecken-Wicke Systematik Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales) Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae) Tribus: Fabeae Gattung: Wicken (Vicia) Art: Hecken-Wicke Wissenschaftlicher Name Vicia dumetorum L. Die Hecken-Wicke (Vicia dumetorum) ist eine, in Mitteleuropa zerstreut vorkommende, Pflanzenart aus der Gattung Vicia in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).
Inhaltsverzeichnis
Habitus und Blätter
Die Hecken-Wicke ist eine kletternde, ausdauernde krautige Pflanze mit weitkriechender, runder, sehr ästiger Grundachse. Der Stängel ist etwa 1 bis 1,5 m lang und 2 bis 4 mm dick. Er ist scharf vierkantig bis schmal geflügelt, und wie die ganze Pflanze von frischgrüner Färbung und ziemlich kahl.
Die gefiederten Laubblätter sind 10 bis 15 cm lang, alle mit verzweigten, kräftigen Ranken versehen und besitzen drei bis fünf Paare wechselständige, kurz - aber deutlich- gestielte Fiederblättchen. Die Fiederblättchen sind eiförmig bis elliptisch oder fast rhombisch, mehr oder weniger 2 bis 4 cm lang und etwa halb so breit, abgerundet und kurz bespitzt, meist ganzrandig, selten etwas gezähnt, oberseits dunkelgrün, unterseits bleichgrün und besitzen acht bis 14 Paar gerade, durch ein feines Netzwerk verbundene Seitennerven. Sie sind kahl oder (am Rand) kurz behaart.
Die Nebenblätter sind etwa 1 cm lang, halbmondförmig, und besitzen fünf bis sieben begrannte, durch weite Buchten getrennte Zähne.
Blütenstand und Blüten
Die Blütenstände sind 0,5 bis 2 mal so lang wie die Laubblätter, aufrecht abstehend, einseitig, locker, vier- bis achtblütig und besitzen sehr hinfällige Tragblätter.
Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind mehr oder weniger 1,5 cm lang und sitzen an 2 bis 3 mm langen Stielen. Der Kelch ist glockig, mehr oder weniger zweilippig, mit kurzen, dreieckigen, weißlich berandeten Zähnen. Die Krone ist etwa dreimal so lang wie der Kelch, trüb purpurrot, sehr selten gelblich oder weißlich, beim Verblühen bräunlich werdend. Die Fahne besitzt einen langen Nagel und eine etwas kürzere, verkehrt-eiförmige bis verkehrt-herzförmige, rotviolett geaderte Platte. Die Flügel sind wenig kürzer, schmal und stumpf. Das Schiffchen ist grünlichweiß, mit aufwärts gekrümmter, mehr oder weniger violetter Spitze.
Sie blüht in den Monaten Juni bis August. Die Blüten werden von Bienen und Hummeln besucht. Honigbienen stehlen Nektar durch seitliches Auseinanderdrängen der Kronblätter.
Früchte und Samen
Die Hülsenfrüchte sind nickend oder abstehend, im Kelch deutlich gestielt, an beiden Seiten allmählich verschmälert, etwa 4 bis 5 cm lang, 8 bis 10 mm breit, flach, derbwandig, netzaderig, reif lederbraun und drei- bis achtsamig.
Die Samen sind fast kugelig, 5 bis 6 mm lang, matt dunkelbraun oder violettbraun gefärbt. Sie können durch Einrollen der Fruchtklappen fortgeschleudert werden, bleiben jedoch meist sehr lang in den Hülsen.
Verbreitung und Standortansprüche
Die Hecken-Wicke ist in Mittel- und Osteuropa bis Frankreich, Süd-Skandinavien, Russland, West-Sibirien, Balkan und Italienbeheimatet. Vicia dumetorum ist ein gemäßigt-kontinentales Florenelement.
Die Hecken-Wicke ist nur in der Mitte und im Süden Deutschlands etwas verbreiteter, aber zerstreut wachsend. In Bayern ist diese Wicken-Art nur im westlichen Teil verbreitet. In den anderen Gebieten praktisch fehlend.
Die Hecken-Wicke wächst in lichten Laubgehölzen und in Hecken. Sie steigt auch im Gebirge nicht über die montane Stufe.
Literatur
- Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
- Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3
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