Viktor von Seiller

Viktor von Seiller

Viktor Freiherr von Seiller (* 18. August 1880 in Albano Laziale, bei Rom; † 29. November 1969 in Wien[1]) war General im Generalstab der k.u.k. Armee und Mitunterzeichner des Waffenstillstands von Villa Giusti der das Ende Österreich-Ungarns markierte.

Leben

Seiller war Sohn des Diplomaten Aloys von Seiller (1833–1918) aus der adeligen Familie Seiller und wollte selbst Diplomat werden. Er konnte aber das für den Auslandsdienst erforderliche Privateinkommen von 12.000 Kronen, wegen seiner fünf Geschwister nicht nachweisen. Daher schlug er auf Rat seines Vaters die militärische Laufbahn ein.[2] Als Generalstabsoffizier der österreichisch-ungarischen Armee wurde er in der Folge als Militärattaché doch noch in der Diplomatie tätig. Gefördert von Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf war er zunächst in der Italiengruppe des Evidenzbüros tätig, sowie im Herbst 1911 mit einer Geheimmission betraut und wurde 1914 bis zum Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 österreichischer Militärattaché in Rom.[2]

Oberstleutnant Seiller war 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs Teilnehmer und Dolmetscher bei den Friedensverhandlungen mit Italien und für das Armeekommando Österreich-Ungarns Unterzeichner des Waffenstillstands von Villa Giusti am 3. November 1918 unter anderem mit General Viktor Weber von Webenau.

Nach dem Krieg fungierte er als Verbindungsoffizier zu den alliierten Militärbehörden.[3] 1958 veröffentlichte er in der Wochenzeitung Die Furche eine Artikelserie zum Waffenstillstand von Villa Giusti.[1]

Seiller war verheiratet mit Clementine Feldmann, mit der er eine Tochter hatte: Renata Freiin von Seiller. Sie war Freundin von William Somerset Maugham und Übersetzerin einiger seiner Werke ins Deutsche.

Einzelnachweise

  1. a b Peter Broucek (Hrsg.): Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau. Band 1: K.u.k. Generalstabsoffizier und Historiker. Verlag Böhlau, Wien 1980, ISBN 3-205-08740-2, S. 514.
  2. a b Günther Kronenbitter: Krieg im Frieden. Die Führung der k.u.k. Armee und die Großmachtpolitik Österreich-Ungarns 1906−1914. Verlag Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-56700-4, S. 272.
  3. Max Löwenthal: Doppeladler und Hakenkreuz. Erlebnisse eines österreichischen Diplomaten. Verlag Wort und Welt, Thaur bei Innsbruck 1985 ISBN 3-85373-089-2, S. 54.

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