Villingen Schwenningen

Villingen Schwenningen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Villingen-Schwenningen
Villingen-Schwenningen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Villingen-Schwenningen hervorgehoben
48.0602777777788.4586111111111704Koordinaten: 48° 4′ N, 8° 28′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis
Höhe: 704 m ü. NN
Fläche: 165,47 km²
Einwohner: 81.417 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 492 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 78048–78056
Vorwahlen: 07721, 07720, 07425, 07705
Kfz-Kennzeichen: VS
Gemeindeschlüssel: 08 3 26 074
Stadtgliederung: 2 Stadtbezirke sowie 9 kleinere Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Münsterplatz 7/8
78050 Villingen-Schwenningen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Rupert Kubon (SPD)
Villingen aus der Luft

Villingen-Schwenningen ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs mit 80.894 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2008). Sie ist Kreisstadt, Hochschulstandort und größte Stadt des Schwarzwald-Baar-Kreises sowie eine der größten Mittelstädte Deutschlands. Villingen-Schwenningen ist das Oberzentrum der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg (das höchstgelegene deutsche Oberzentrum) und gilt als eine der Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Eine Besonderheit ist der Charakter als Doppelstadt, die sich aus zwei großen Stadtteilen und ehemals selbstständigen Städten zusammensetzt, nämlich dem badischen Villingen und dem württembergischen Schwenningen, die mehrere Kilometer getrennt voneinander liegen. Villingen-Schwenningen ist seit der Gründung 1972 Große Kreisstadt, was auch schon die beiden ehemaligen Städte Villingen und Schwenningen am Neckar seit 1. April 1956 waren.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Villingen liegt zwischen dem Ostrand des Schwarzwalds und der Hochmulde der Baar an der Brigach, einem der beiden Quellflüsse der Donau (der andere ist die Breg), die in Donaueschingen zusammenfließen. Schwenningen liegt etwa fünf Kilometer entfernt östlich auf der Baar. In der Nähe des Schwenninger Moos befindet sich der Neckarursprung, die Quelle des Neckar. Das Stadtgebiet erstreckt sich von 660 bis 975 Meter Höhe.

Zwischen den beiden Teilstädten verläuft die Europäische Wasserscheide und die ehemalige Grenze zwischen Württemberg und Baden.

Klima

Niederschlag und Temperatur

Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge in Villingen-Schwenningen beträgt 916 mm/Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur 6.7 Grad Celsius.

Hagel-Risiko-Gebiet

Nirgendwo in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit so groß wie im Schwarzwald-Baar-Kreis, dass es zu einer Hagelkatastrophe kommt. Der Hagelsturm vom 28. Juni 2006 war weltweit der sechstschlimmste aller Zeiten. Der 28. Juni 2006 war zunächst sonnig und heiß. Am Abend bildete sich über der Stadt eine sogenannte "Super-Zelle" in den Wolken. Kurz nach 19.30 Uhr schlugen dann Eiskugeln groß wie Tennisbälle (bis 11 cm Durchmesser) in Villingen, dann in Schwenningen und schließlich in Trossingen ein. 18.000 Dächer wurden in Villingen-Schwenningen beschädigt, Autos demoliert und mehr als 100 Menschen verletzt. Zehn Tage war die Feuerwehr bei mehr als 1400 Einsätzen unterwegs. Die Dachreparaturen zogen sich zum Teil zwei Jahre hin. Das Unwetter war vom Schadensvolumen her weltweit das sechsteuerste Hagelunwetter der Geschichte, hinter dem Münchner Super-Hagel von 1984 und Ereignissen in Dallas, Denver, St. Louis (alle USA) sowie Sydney (Australien). Hagel-Forscher Marco Kaschuba von der Universität des Saarlands rechnet das Unwetter von Villingen-Schwenningen angesichts der Vielzahl der Verletzten auch zu den sechs vernichtendsten Hagelstürmen seit dem Mittelalter. An der Spitze dieser Statistik rangiert - wobei diese Angaben fraglich sind - ein Starkhagel von 1360 über dem französischen Chartres, gefolgt von gut dokumentierten Hagelschäden mit teilweise hunderten Toten in Indien, China und Bangladesch. Die Hagelgefahr in Villingen-Schwenningen und im Schwarzwald-Baar-Kreis, der mit 2.500 Quadratkilometern in der sogenannten "Europäischen Hagelzone" liegt, wird derzeit von einem wissenschaftlichen Langzeitprojekt der Uni Saarbrücken untersucht.(Quelle: Südkurier vom 28. Februar 2009).

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Villingen-Schwenningen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt:

Unterkirnach, Sankt Georgen im Schwarzwald, Mönchweiler, Königsfeld im Schwarzwald, Niedereschach, Dauchingen (alle Schwarzwald-Baar-Kreis), Deißlingen (Landkreis Rottweil), Trossingen (Landkreis Tuttlingen) sowie Tuningen, Bad Dürrheim, Brigachtal, Donaueschingen und Vöhrenbach (alle Schwarzwald-Baar-Kreis).

Stadtgliederung

Innenstadt von Villingen

Das Stadtgebiet Villingen-Schwenningens besteht aus den beiden Stadtbezirken Villingen und Schwenningen und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Herzogenweiler, Marbach, Mühlhausen, Obereschach, Pfaffenweiler, Rietheim, Tannheim, Weigheim und Weilersbach. Am 31. Dezember 2008 zählten die Stadtteile Villingen 36.774 Einwohner, Schwenningen 31.882 Ew., Pfaffenweiler 2.338 Ew., Marbach 2.053 Ew., Obereschach 1.843 Ew., Tannheim 1.366 Ew., Weigheim 1.313 Ew., Weilersbach 1.271 Ew., Rietheim 1.096 Ew., Mühlhausen 757 Ew. und Herwzogenweiler 200 Ew.

Für den Stadtteil Mühlhausen wurde gemäß § 65 der baden-württembergischen Gemeindeordnung ein Bezirksbeirat gebildet, dessen acht Mitglieder nach jeder Kommunalwahl durch den Gemeinderat von Villingen-Schwenningen neu gewählt werden. Die anderen acht Stadtteile bzw. Stadtbezirke sind zugleich Ortschaften im Sinne von § 67ff der Gemeindeordnung, das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl direkt zu wählenden Ortschaftsrat, mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Zahl der Ortschaftsräte beträgt in allen Ortschaften zehn, in Herzogenweiler jedoch nur sechs.

Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete:

  • zu Herzogenweiler: Glaserhof, Glasermühle
  • zu Marbach: Bahnhof Marbach-Ost
  • zu Mühlhausen: Roter Berg
  • zu Obereschach: Aubenmühle, Oberer Guggenbühl, Öle, Schlietenhof, Sommertshausen, Unterer Guggenbühl, Waldhummelhof
  • zu Pfaffenweiler: Häringshöfe, Säge, Spitalhöfe
  • zu Rietheim: Mühlenhof
  • zu Tannheim: Forsthaus, Sägewerk, Untermühle
  • zu Villingen: Am Germanswald, Bertholshöfe, Feldnermühle, Hölzlekönig, Nordstetten, Salvest, Viehhof, Volkertsweiler und Zollhaus

Die Gemarkung der Stadt - mit über 16.500 ha eine der flächengrößten im Land Baden-Württemberg - weist einen in Baden-Württemberg kaum vergleichbaren Verlauf auf. So sind die Gemarkungen von Unterkirnach und dem Stadtbezirk Villingen eng miteinander verzahnt. Während die meisten Waldflächen rund um Unterkirnach auf Gemarkung Villingen liegen, sind die offenen Flächen auf Unterkirnacher Markung. Allein der Grenzverlauf Villingen-Unterkirnach ist rund 60 km lang und bildet zahlreiche En- bzw. Exklaven. Die Gewanne im Stockwald, Groppertal, Hippengehr, Salvest, Viehhof und Neuhäusle sind Beispiele hierfür.

Grund für den markanten Grenzverlauf ist, dass Unterkirnach bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts eine abhängiger, unselbständiger Ort der Stadt Villingen war. Bei dessen Loslösung von der Stadt wurden die offenen Flächen im Kirnach- und Brigachtal der neuen selbständigen Gemeinde Unterkirnach zugeschlagen, während der Wald als einer der größten kommunalen Wälder in Baden-Württemberg (rund 8.000 ha) - bis heute - bei der Stadt Villingen verblieb. Der Waldrand und somit die Gemarkungsgrenze bildet die örtlichen geologischen Verhältnisse ab, der Wald stockt auf dem unfruchtbaren Buntsandstein, während die Wiesen im fruchtbareren Granit/Gneis angelegt wurden.

Raumplanung

Villingen-Schwenningen ist das Oberzentrum der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, dem die Mittelzentren Donaueschingen, Rottweil, Schramberg und Tuttlingen zugeordnet sind. Für die meisten Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis übernimmt Villingen-Schwenningen auch die Funktion des Mittelbereichs. Lediglich die Stadt Donaueschingen und die Gemeinden Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen gehören zum Mittelbereich Donaueschingen.

Geschichte

Die Historie der beiden ehemaligen Städte ist sehr unterschiedlich. Während die Stadtgeschichte Villingens ins frühe Mittelalter zurückreicht und durch die knapp 500-jährige Zugehörigkeit zu Vorderösterreich geprägt ist, ist für Schwenningens Geschichte lange Zeit ein eher dörflicher Charakter bestimmend, bis Schwenningen dann im Zusammenhang mit der Industrialisierung im Jahr 1907 zur Stadt wird und zur Uhrenmetropole aufsteigt.

Der 1972 erfolgte Zusammenschluss der ehemals badischen Stadt Villingen und der württembergischen Stadt Schwenningen (früher Schwaningen) stieß nicht bei allen Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung. Bis heute ist die „Doppelstadt“ auf vielen Gebieten noch nicht zusammengewachsen.
siehe auch Ruine Kirneck, Ruine Warenburg

Eckpunkte der Stadtgeschichte

Villingen

Wappen Villingen

Am Westrand Villingens zieht sich von Norden nach Süden eine alte Siedlungsgrenze hin, die so genannte Buntsandsteingrenze, die den unzugänglichen Schwarzwald im Westen vom östlich davon gelegenen offenen Kalkland der seit der jüngeren Steinzeit besiedelten Hochmulde der Baar trennt. Die ersten Ansiedlungen befanden sich östlich des heutigen Villingens links der Brigach.

  • 616 v. Chr.: Ein Hügel ganz in der Nähe südwestlich von Villingen, der Magdalenenberg, erwies sich bei den 1890 unter Leitung des Oberförsters Ganter und 1970-73 unter Leitung des Prähistorikers K. Spindler durchgeführten Grabungen als hallstattzeitlicher „Fürstengrabhügel“ und größter Grabhügel Mitteleuropas. Die jahrgenaue Datierung ergibt sich aus dem dendrochronologisch ermittelten Fälldatum der Eichen, aus denen die zentrale Grabkammer gezimmert war.
  • Für die Zeit zwischen 100 und 300 n. Chr. kann die Anwesenheit von Römern nur vermutet werden.
  • Seit dem 4. Jahrhundert siedelten an der Altstadtquelle links der Brigach Alamannen.
  • 817 Erste Erwähnung Villingens und Schwenningens in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen
  • 999 Verleihung der Markt-, Münz- und Zollrechte an Villingen durch Kaiser Otto III.
  • 1119 Die Zähringer gründen Villingen auf der gegenüberliegenden, rechten Seite der Brigach neu. Dabei entsteht das für Zähringerstädte typische Straßenkreuz.
  • 1218 Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 ist Villingen Reichsstadt. 1283 erhalten die Fürstenberger von Rudolph von Habsburg Villingen als Reichslehen. Villingen verliert damit seine Reichsfreiheit wieder.
  • 1271 Villingen wird durch einen Flächenbrand komplett zerstört.[2]
  • 1324 Der auch von den Grafen von Fürstenberg anerkannte Zunftbrief regelt durch Bestimmungen für die Wahl von Bürgermeister, Zunftmeistern und Richtern das politische Leben der Stadt neu. Das Hauptgewerbe war damals die Wollweberei.
  • 1326 wird Villingen an Österreich verkauft und gehört bis 1805 zu Vorderösterreich.
  • 1349 An der Pest stirbt über die Hälfte der Bevölkerung.
  • 1524/25 Im Bauernkrieg wird die Stadt bedroht, aber nie ernsthaft belagert. Im Gegenteil, sie greift aktiv auf Seiten Vorderösterreichs in den Krieg gegen die Bauern ein, indem sie die umliegenden Ortschaften (z. B. Schwenningen) überfällt.
  • 1633 Dreimalige Belagerung im Dreißigjährigen Krieg durch Schweden, aber weder die Belagerungen 1633 noch die Belagerung 1634 waren erfolgreich.
  • 1704 erneute Belagerung im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges, eine Übermacht von mehreren zehntausend Franzosen unter dem Marschall Tallard belagert die Stadt, die wiederum standhält
  • 1805 an Württemberg und 1806 an Baden
  • 1848 die Revolution greift auf Villingen und Schwenningen über
  • 1873 Bau der Eisenbahn (Schwarzwaldbahn) von Offenburg nach Konstanz
  • 1938 der Betsaal der Jüdischen Gemeinde in der Gerberstraße wird beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört. Heute erinnern ein Brunnen und eine Gedenktafel an dieses Gotteshaus und an die jüdischen Opfer der Shoa[3]

Schwenningen

Wappen Schwenningen
  • 0817 Erste urkundliche Erwähnung von Schwenningen
  • 1444 Schwenningen kommt zu Württemberg und wird dem Amt bzw. Oberamt Tuttlingen zugeordnet.
  • 1525 Im Bauernkrieg griffen Villinger am 20. Juni das Dorf Schwenningen an und verbrannten es fast vollständig.
  • 1824 Im Bereich der heutigen Salinenstraße wurde die Saline Wilhelmshall mit sechs Siedhäusern errichtet
  • 1830 Schwenningen erhält Marktgerechtigkeit
  • 1842 Schwenningen kommt vom Oberamt Tuttlingen zum Oberamt Rottweil aus dem 1924 der Landkreis Rottweil hervorging.
  • 1848 Gründung des Uhren-Gewerbe-Vereins
  • 1858 Gründung der ersten Uhrenfabrik für tragbare Nachtwächterkontrolluhren in Schwenningen durch Johannes Bürk. Weitere Fabrikgründungen waren: 1860 Uhrenfabrik Mauthe, 1883 Schlenker & Kienzle, 1888 Schlenker-Grusen, 1890 Johann Jäckle, Metallwaren, 1902 Johannes Schlenker (ISMET), 1925 Steinel. Schwenningen nannte sich Mitte des 20. Jahrhunderts „die größte Uhrenstadt der Welt“.
  • 1869 Eröffnung der Eisenbahnlinie Rottweil–Schwenningen–Villingen.
  • 1885 Gründung der ersten sozialistischen Gewerkschaft.
  • 1900 Einweihung der „Königlich Württembergische Fachschule für Feinmechanik, Elektromechanik und Uhrmacherei“, heute Staatliche Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium
  • 1907 Schwenningen, bisher größtes Dorf Württembergs, wird zur Stadt erhoben.
  • ab 1933 werden im Krematorium die KZ-Opfer aus den umliegenden KZ-Außenlagern Schömberg, Schörzingen, Dautmergen und Erzingen eingeäschert. Die Urnen befinden sich in einem Sammelgrab und in 117 Einzelgräbern auf dem Friedhof, woran Gedenksteine erinnern. Unter den Toten befanden sich auch Opfer der "Euthanasie"-Tötungsaktion T4 und ausländische Zwangsarbeiter.
  • 1950 Erste Messeveranstaltung „Südwest stellt aus“
  • 1956 Die Uhrenfabrik Kienzle fertigt die ersten batteriebetriebenen Uhren; die erste Solaruhr „Heliomat“ kommt im gleichen Jahr auf den Markt.
  • 1970er Jahre: Durch die Einführung der Quarzuhrwerke beginnt der Niedergang der Schwenninger Uhrenindustrie.

Villingen-Schwenningen

  • 1972 Im Rahmen der Gemeinde- und Kreisreform werden Villingen und Schwenningen zur Stadt Villingen-Schwenningen zusammengelegt.
  • 1976 Verleihung der Ehrenfahne des Europarats an Villingen-Schwenningen für seine Bemühungen um gute Beziehungen zu den Partnerstädten.
  • 1985 fanden in Villingen-Schwenningen die Heimattage Baden-Württemberg statt.
  • 1994 Villingen-Schwenningen erzielt den ersten Platz im Umweltreport des Focus als Stadt mit der höchsten Lebensqualität aller deutschen Städte mit über 80.000 Einwohnern.
  • 2001 Villingen-Schwenningen erhält nach dreißig Jahren ein gemeinsames Stadtwappen.

Stadtteile und Wappen

Wappen Herzogenweiler Herzogenweiler gehörte zum Fürstentum Fürstenberg, kam 1805 an Württemberg, 1806 an Baden und gehörte zunächst zum Amt Hüfingen, ab 1813 zum Bezirksamt Villingen, ab 1819 erneut zum Amt Hüfingen, 1844 zum Bezirksamt Donaueschingen und ab 1851 erneut zum Bezirksamt Villingen, aus dem 1939 der Landkreis Villingen hervorging.
Wappen Marbach Marbach gehörte zu Vorderösterreich und gelangte 1805 an Württemberg, 1806 an Baden und gehörte dann zum Bezirksamt Villingen.
Wappen Mühlhausen Mühlhausen gehörte zur Reichsstadt Rottweil, kam mit dieser 1803 an Württemberg und gehörte dann zum Oberamt Rottweil, ab 1810 zum Oberamt Tuttlingen und ab 1938 (wieder) zum Landkreis Rottweil.
Wappen Obereschach Obereschach gehörte dem Johanniter-/Malteserorden, wurde 1805 württembergisch und 1806 badisch. Es gehörte dann stets zum Bezirksamt Villingen.
Wappen Pfaffenweiler Pfaffenweiler gehörte spätestens seit dem 18. Jahrhundert zu Vorderösterreich und teilte daher die Geschicke der Stadt Villingen, das heißt, es wurde 1805 württembergisch und 1806 badisch. Danach gehörte der Pfaffenweiler zum Bezirksamt Villingen.
Wappen Rietheim Rietheim gehörte zu Vorderösterreich, kam 1805 an Württemberg, 1806 an Baden und war dann dem Bezirksamt Villingen zugeordnet.
Wappen Tannheim Tannheim gehörte zum Fürstentum Fürstenberg, kam 1805 an Württemberg, 1806 an Baden und gehörte zunächst zum Amt Hüfingen, ab 1813 zum Bezirksamt Villingen, ab 1819 erneut zum Amt Hüfingen und ab 1844 zum Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging.
Wappen Weigheim Weigheim gehörte zum Fürstentum Fürstenberg, kam 1805 an Württemberg und wurde dem Oberamt Tuttlingen zugeordnet. 1938 kam der Ort zum Landkreis Rottweil.
Wappen Weilersbach Weilersbach gehörte zur Rottweiler Bruderschaft, kam 1803 an Württemberg und wurde zunächst dem Oberamt Rottweil zugeordnet, wurde jedoch 1810 im Tausch an Baden gegeben und gehörte dann zum Bezirksamt Villingen.

Eingemeindungen

Das Gebiet der Stadt Villingen-Schwenningen hat sich wie folgt entwickelt (soweit nicht anders angegeben gehörten die Gemeinden vor 1973 zum Landkreis Villingen):

  • Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Mühlhausen (Landkreis Rottweil) in die Stadt Schwenningen am Neckar (Landkreis Rottweil) eingemeindet.
  • Am 1. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Obereschach in die Stadt Villingen im Schwarzwald eingemeindet.
  • Am 1. Januar 1972 wurden die beiden Städte Villingen im Schwarzwald und Schwenningen am Neckar zur neuen Stadt Villingen-Schwenningen vereinigt. Gleichzeitig wurde der Landkreis Villingen in „Landkreis Villingen-Schwenningen“ umbenannt.
  • Am 1. April 1972 wurden die Gemeinden Herzogenweiler, Pfaffenweiler und Rietheim (alle Landkreis Villingen-Schwenningen) sowie Tannheim (bisher Landkreis Donaueschingen) in die neue Stadt Villingen-Schwenningen eingemeindet.
  • Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Marbach in die Stadt Villingen-Schwenningen eingemeindet.
  • Am 1. Januar 1975 wurden die Gemeinden Weigheim (bisher Landkreis Rottweil) und Weilersbach in die Stadt Villingen-Schwenningen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Villingen-Schwenningen

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatten Villingen und Schwenningen nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Villingen hatte 1900 erst 7.800 Einwohner, 1971 waren es 39.000. In Schwenningen lebten 1900 rund 10.000 Menschen, 1971 waren es 35.000. Am 1. Januar 1972 wurden die beiden Städte zur neuen Stadt Villingen-Schwenningen mit rund 80.000 Einwohnern vereinigt. Seitdem schwankt die Bevölkerungszahl um diese Grenze. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Villingen-Schwenningen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 83.921 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Religionen, Konfessionen

Villingen

Villingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „vor dem Wald“ unterstellt. Später wurde die Stadt Sitz eines Landkapitels. Zwischen 1520 und 1530 versuchte das Franziskanerprovinzial die Reformation einführen, doch scheiterte dies an der Regierung Vorderösterreichs, zu der die Stadt gehörte. Villingen blieb daher bis ins 19. Jahrhundert überwiegend katholisch. Die ursprüngliche Pfarrkirche Villingens war die heutige Friedhofskirche, deren romanischer Turm noch erhalten ist. Das Münster zu Unserer Lieben Frau, eine Doppelturmbasilika aus dem 12. Jahrhundert, war die „Leutkirche“, die schon im Gründungsplan der Stadt vorgesehen war. Sie ist die heutige katholische Hauptkirche Villingens.

Von deren Pfarrei spaltete sich 1927 die Kuratie St. Fidelis ab, die 1942 zur Pfarrei erhoben wurde. Die zugehörige Kirche wurde 1953/54 erbaut. Von der Pfarrei St. Fidelis spaltete sich 1956 die Kuratie St. Konrad ab, welche 1970 zur Pfarrei erhoben wurde. Die zugehörige Kirche wurde 1964/67 erbaut. Eine weitere katholische Kirche ist die 1962/64 erbaute Kirche Bruder-Klaus im Nordosten der Stadt. Hier gab es seit 1963 eine eigene Kuratie und seit 1969 eine Pfarrei. Alle vier Gemeinden bilden heute die katholische Gesamtkirchengemeinde Villingen. Neben der Pfarrkirche (Münster) gab es in Villingen auch zahlreiche Klöster. Der Johanniter-/Malteserorden gründete 1253 in Villingen eine Kommende und baute eine Kirche. Die Kommende Villingen gehörte bis 1806 zum katholischen Großpriorat Deutschland des Johanniter-/Malteserordens, mit Sitz in Heitersheim. Ein Franziskanerkloster gab es ab 1268, doch wurde es 1797 aufgehoben. Die Kirche wurde bereits 1298 geweiht. 1451 wird ein Antoniterhaus erwähnt. Im 13. Jahrhundert gab es auch Nonnen, die nach den Regeln der Augustiner lebten. Diese Vereinigung ging jedoch im Dominikanerorden auf, der 1782 aufgelöst wurde. Das Bickenkloster beziehungsweise Kloster St. Clara war ein Klarissenkloster, das 1633 weitgehend zerstört, 1731 jedoch neu errichtet und 1782 aufgehoben wurde. Aus ihm entstand das Ursulinenkloster. Schon 1536 gab es auch ein Kloster mit Benediktinermönchen aus St. Georgen. Deren Klosteranlage ist barock ausgestattet worden. Schließlich gab es ab 1655 noch ein Kapuzinerkloster, das 1806 aufgehoben wurde.

Schwenningen

Schwenningen gehörte ebenso wie Villingen zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „vor dem Wald“ unterstellt.

Seit 1444 war Schwenningen württembergisch. Infolge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Württemberg wurde 1535 die Reformation eingeführt. Daher war Schwenningen im Gegensatz zu Villingen bis ins 19. Jahrhundert rein evangelisch.

1275 gab es sowohl in Ober- als auch in Unterschwenningen jeweils eine Kirche. In Oberschwenningen bestand die Michaelskirche und in Unterschwenningen die St.-Vincenz-Kirche. Wenngleich die Vincenzkirche allmählich zur Filialkirche von St. Michael herabgestuft wurde, so wurde sie nach der Reformation die alleinige Pfarrkirche von Schwenningen. Die Michaelskirche wurde abgebrochen. 1563 erhielt die Vincenzkirche einen neuen Turm, 1700 ein neues Schiff und 1837/38 ein Querschiff und eine Erhöhung des Turmes. An der nunmehrigen Stadtkirche wurde infolge des starken Zuzugs von Protestanten bereits 1835 eine zweite Pfarrei errichtet.

1907 wurde die Pauluspfarrei (Kirche von 1910), 1922 die Johannespfarrei (Notkirche von 1931, 1959/60 Neubau) abgetrennt. Aus der Johannespfarrei entstand 1965 die Johannespfarrei II. Ferner entstand noch die Markuspfarrei (Kirche von 1957). Neben den genannten Kirchen gibt es noch eine Friedhofskapelle von 1908. Alle evangelischen Gemeinden Schwenningens gehören zum Dekanat Tuttlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Zu dieser Landeskirche gehören auch die Protestanten aus dem Stadtteil Weigheim, die von der Nachbargemeinde Schura betreut werden.

Im 19. Jahrhundert zogen wegen des starken Wachstums des Ortes infolge der Industrialisierung (Uhrenindustrie) zahlreiche Katholiken aus der Umgebung nach Schwenningen. Sie erhielten 1892/93 eine eigene Kirche, die Franziskuskirche. Eine zweite katholische Kirche Mariä Himmelfahrt wurde 1952 gebaut, da durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener die Stadt stark gewachsen war. Die katholischen Gemeinden Schwenningens gehören zum Dekanat Rottweil des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Villingen-Schwenningen auch eine serbisch-orthodoxe Gemeinde sowie Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die evangelische Stephanus Gemeinde, die Baptisten Brüdergemeinde, die Christliche Gemeinde, die Christliche Glaubensgemeinde, die Christus-Gemeinde und die Gemeinde Gottes.

Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind in Villingen-Schwenningen vertreten.

Stadtteile

Auch die meisten heutigen Stadtteile von Villingen-Schwenningen blieben nach der Reformation überwiegend katholisch, weil sie entweder zu Vorderösterreich oder zum Fürstentum Fürstenberg gehörten. Daher gibt es in den meisten Stadtteilen auch eine katholische Gemeinde oder Filialgemeinde und eine Kirche.

Die Gemeinde Herzogenweiler wurde zunächst von Vöhrenbach betreut. Heute ist sie eine Filiale von Pfaffenweiler. Die Kapelle St. Wendelin wurde 1908 erbaut. Eine Stephanskapelle ist jedoch bereits 1320 genannt. Marbach war eine Filiale von Kirchdorf. Doch wurde bereits 1710 eine Filialkirche St. Jakobus der Ältere erbaut, die 1935 erweitert wurde. Mühlhausen kam wohl im 16. Jahrhundert an Rottweil. Die katholische Kirche St. Georg wurde bereits im 12. Jahrhundert gebaut, 1714/15 renoviert und erhielt dabei einen neuen Turm. In Obereschach gab es eine alte St.-Ulrichskapelle, die 1821 durch einen Neubau ersetzt wurde. Zur Pfarrei Obereschach gehört auch der Nachbarort Mönchweiler. Die Dreifaltigkeitskirche Pfaffenweiler wurde erst 1965/66 erbaut, der Turm stammt jedoch von 1720. Eine Kirche wird dort bereits im 12. Jahrhundert erwähnt. Sie gehörte dem Kloster St. Georgen. Eine eigene Pfarrei war jedoch erst wieder 1869 errichtet worden. Diese betreut auch die Filialgemeinde Herzogenweiler. In Rietheim gibt eine 1487 erstmals genannt St.-Konradskapelle, die 1909 vergrößert wurde. Zunächst wurde Rietheim von Kirchdorf aus betreut, seit 1797 gehört es zur Pfarrei Villingen und seit 1927 zu St. Fidelis. Tannheim war zunächst ebenfalls eine Filiale von Kirchdorf und wurde 1806 zur eigenen Pfarrei erhoben. Die zugehörige Kirche St. Gallus wurde aber erst 1898 erbaut. Die Weigheimer Kirche wurde 1763 nach einem Brand unter Einbeziehung des Turms des Vorgängerbaus von 1694 neu erbaut. Das Schiff wurde 1891 verlängert. Daneben gibt es eine im 18. Jahrhundert erbaute St.-Wendelinskapelle. Auch in Weilersbach ist seit dem 13. Jahrhundert ein Pfarrer erwähnt. Die Kirche wurde 1360/70 erstmals erwähnt. Die alte Kirche St. Hilarius wurde jedoch 1953/55 durch einen Neubau ersetzt.

Alle genannten katholischen Gemeinden im Stadtgebiet von Villingen-Schwenningen gehören zum Dekanat Villingen des Erzbistums Freiburg mit Ausnahme der Pfarreien in Mühlhausen und Weigheim, die dem Dekanat Rottweil des Bistums Rottenburg-Stuttgart angehören.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Protestanten nach Villingen. Sie wurden zunächst von Mönchweiler aus betreut. 1854 entstand die erste protestantische Gemeinden, die 1892 zur Johannespfarrei zusammengefasst wurde. Die Gemeinde erhielt die ehemalige Johanniterkirche aus dem 13. Jahrhundert, heute Johanneskirche. 1952 wurde von ihr die Pauluspfarrei und 1960 die Markuspfarrei abgetrennt. 1972 entstand noch die Petruspfarrei und 1975 die Lukaspfarrei. Im Stadtteil Marbach entstand 1976 ebenfalls eine eigene Pfarrei. Diese bildet heute mit den fünf Villinger Pfarreien und mit der Nachbargemeinde Niedereschach die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Villingen. Die genannten Gemeinden betreuen auch die Protestanten der Stadtteile Herzogenweiler, Pfaffenweiler und Rietheim (Pfarrei Marbach), Mühlhausen (Pauluspfarrei), Obereschach (Petruspfarrei) und Weilersbach (Niedereschach). Die Protestanten von Tannheim werden von der Gemeinde Donaueschingen betreut. Sie gehören alle zum Kirchenbezirk Villingen der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Doppelstadt

Dass Villingen dem badischen und Schwenningen dem württembergischen Landesteil angehört, führt zu einigen Besonderheiten. Vieles gibt es doppelt und wegen der unterschiedlichen Landeszugehörigkeit der Stadtteile meist in etwas unterschiedlicher Form. Gerne bezeichnet man Villingen-Schwenningen deshalb als „Doppelstadt“.

Einige Beispiele:

  • Villingen (07721) hat eine andere Telefonvorwahl als Schwenningen (07720);
  • die Institutionen und Vereine der gemeinsamen Stadt gehören verschiedenen Landesverbänden an, so dass z.B. die badischen Sportvereine sich im sportlichen Wettkampf nicht mit den württembergischen messen können;
  • es existiert in Villingen das badische Richternotariat mit Volljuristen, während man in Schwenningen auf das württembergische Bezirksnotariat trifft;
  • die Kirchengemeinden gehören unterschiedlichen Landeskirchen beziehungsweise Bistümern (Erzbistum Freiburg/Diözese Rottenburg-Stuttgart beziehungsweise Evangelische Landeskirche in Baden/Evangelische Landeskirche in Württemberg) an;
  • In jedem der beiden Stadtbezirke gibt es ein Rathaus (Sitz des Oberbürgermeisters ist Villingen).

Viele Einrichtungen existieren als württembergische bzw. badische Version in einer Stadt also doppelt etc. und anderes mehr. Die Überwindung solcher „Spaltungen“ der sogenannten Doppelstadt ist trotz 36-jähriger gemeinsamer Geschichte noch nicht in allen Punkten gelungen. Die Stadtverwaltung versucht diese doppelstädtische Besonderheit touristisch zu vermarkten, in dem sie Villingen-Schwenningen als „Baden-Württemberg-Stadt“ bezeichnet.

Kommunalpolitik

Nach den Ergebnissen der Gemeinderatswahl vom 13. Juni 2004 verteilen sich die 40 Sitze wie folgt auf die Fraktionen:

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt Villingen stand anfangs der vom Stadtherrn eingesetzte Schultheiß und die Vierundzwanzig. Seit dem 13. Jahrhundert waren auch die Zünfte im Rat vertreten. 1297 ist erstmals ein Bürgermeister genannt. Nach dem Zunftbrief von 1324 gab es einen Rat, dem der Bürgermeister, der Schultheiß, die Richter und Zunftmeister und mehrere Zünftige angehörten. Zunächst gehörten insgesamt 80 Mitglieder zum Rat, später reduzierte man diese auf 12 Richter und 10 Zunftmeister, später noch weniger. 1756 führt Österreich eine neue Ratsverfassung ein. Im 19. Jahrhundert, als Villingen zu Baden gehörte, gab es einen Bürgermeister und einen Gemeinderat. Ferner gab es einen Bürgerausschuss, der sich in einen Großen und eine Kleinen Ausschuss aufteilte. Im 20. Jahrhundert erhielt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.

An der Spitze der Stadt Schwenningen stand der von der württembergischen Herrschaft eingesetzte Vogt. Seit 1819 gab es einen Bürgermeister und 1821 trug dieser die Amtsbezeichnung Schultheiß, ab 1907 Stadtschultheiß und seit 1927 Oberbürgermeister. Dem Vogt stand ein Untervogt zur Seite, der meist Nachfolger des Vogtes wurde. Seit 1833 trug dieser die Amtsbezeichnung Ratschreiber. Daneben gab es das Dorfgericht, später einen Gemeinderat.

Die Oberbürgermeister der Städte Villingen und Schwenningen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso wie die Oberbürgermeister der seit 1972 vereinigten Stadt von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren (zeitweise auch 12 Jahre) direkt gewählt. Sie waren und sind Vorsitzende des Gemeinderats. Allgemeiner Stellvertreter des Oberbürgermeisters ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.

Bürgermeister und Oberbürgermeister von Villingen

  • 1912–1930: Guido Lehmann
  • 1931–1933: Adolf Gremmelspacher
  • 1933: Stadtrat Gutmann, kommissarisch
  • 1933–1937: August Hermann Schneider
  • 1937–1940: Karl Berckmüller
  • 1940–1945: Hermann Riedel, 1. Beigeordneter
  • 1945–1946: Walter Bräunlich
  • 1946: Edwin Hartmann
  • 1946–1950: Edwin Nägele
  • 1950–1972: Severin Kern

Bürgermeister und Oberbürgermeister von Schwenningen

  • 1797–1816: Erhard Bürk
  • 1816–1819: (Vogt)
  • 1819–1821: Thomas Wegler
  • 1821–1825: ?
  • 1825–1835: Matthias Rapp
  • 1835–1841: Johann Georg Koch
  • 1841–1852: Andreas Bürk
  • 1852–1857: Christian Strohm
  • 1857–1887: Erhard Müller
  • 1887–1912: David Würth
  • 1912–1925: Emil Braunagel
  • 1925–1930: Lang von Langen
  • 1930–1948: Otto Gönnenwein
  • 1949–1962: Hans Kohler
  • 1962–1972: Gerhard Gebauer

Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen

  • 1972–1994: Gerhard Gebauer
  • 1994–2002: Manfred Matusza
  • seit 2002: Rupert Kubon

Wappen

Das 2001 anlässlich des bevorstehenden 30-jährigen Stadtjubiläums verliehene Wappen vereinigt Elemente der früheren Wappen von Villingen (roter Adler auf silber-blau gespaltenem Schild) und Schwenningen (silberner Schwan und blaues Zahnrad auf blau-silbern geteiltem Schild). Es zeigt auf einem in Silber und Blau gespaltenem Schild einen Wellenbalken in verwechselten Farben (für die Flüsse Brigach und Neckar), im oberen rechten Feld einen linksgewendeten, gelb bewehrten roten Adler (für Villingen), im oberen linken Feld einen schwimmenden silbernen Schwan mit goldenem Schnabel und goldener Zunge (für Schwenningen).

Bis zur Verleihung dieses Wappens durch das Regierungspräsidium Freiburg am 11. Dezember 2001 hatte die Doppelstadt kein eigenes Wappen geführt und musste sich des Landeswappen Baden-Württembergs bedienen.

Das historische Villinger Stadtwappen mit Helmzier und Pfauenfedern sowie Schnörkeln aus dem Jahre 1530 wurde der Stadt für ihre Erfolge im Bauernkrieg und dem Festhalten am alten Glauben verliehen, während das Schwenninger Wappen noch keine sehr lange Tradition hatte. Es wurde erst bei der Stadterhebung 1907 angenommen. Der damals in das Wappen aufgenommene Schwan ist jedoch schon in den Siegeln des Ortes von 1797 zu sehen, während das Zahnrad als Symbol der Uhrenindustrie anstelle des zuvor geführten Neckarursprungs (mit den Buchstaben N und U) aufgenommen wurde.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Villingen-Schwenningen beziehungsweise die früheren Städte Villingen und Schwenningen unterhalten mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Verwaltungsgemeinschaft

Mit den Gemeinden Brigachtal, Dauchingen, Mönchweiler, Niedereschach, Tuningen und Unterkirnach hat die Stadt Villingen-Schwenningen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Gemeindefinanzen

Nach der Kommunalabfrage 2007 des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg stehen städtischen Steuereinnahmen von insgesamt 70,426 Mio. Euro 2006 und geschätzten Steuereinnahmen für 2007 von insgesamt 78,188 Mio. Euro folgende Schulden der Kommune gegenüber:

  • 2006 insgesamt 111,3 Mio. Euro Schulden (nämlich: 53,478 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 57,831 Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe/Sondervermögen)
  • 2007 insgesamt 122,3 Mio. Euro Schulden (nämlich: 63,273 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 59,146. Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe/Sondervermögen).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das Theater am Ring bietet Theatervorstellungen aller Gattungen. Es gibt ein Großes Haus mit Oper, Schauspiel, und Ballett, sowie Kinder- und Jugendtheatervorstellungen und ein Kleiner Saal für Theatergespräche und Lesungen.

Musik

Das Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen wurde 1912 von Martin Oberle als „Villinger Orchesterverein“ gegründet. Größere Erfolge konnte das Orchester erst nach dem Zweiten Weltkrieg als „Kammerorchester Villingen“ erzielen. Bekannt sind die Kienzle-Werkskonzerte und die Kreuzgang-Konzerte im alten Franziskanerkloster. Ende der 1970er Jahre entwickelte es sich zu einem Sinfonieorchester. Das Orchester wird nach wie vor als eingetragener Verein geführt.

In Villingen-Schwenningen gibt es drei sinfonische Blasorchestervereinigungen: Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen, Stadtharmonie Villingen e. V. sowie die Stadtmusik Schwenningen. Alle drei bestehen aus einem Großen Blasorchester, einem Jugendblasorchester, einem Schülerorchester sowie weiteren kleineren Ensembles, zu den beiden Villinger Vereinigungen gehört jeweils noch ein Spielmannszug. Neben diesen drei Vereinigungen gibt es in den Kernstädten noch den Musikverein Harmonie Schwenningen, zusätzlich besteht in jedem der Teilorte Villingen-Schwenningens ein eigener Musikverein.

Der „Riese Romäus“ (Villingen)
Der Romäusturm (Villingen)
Das Bickentor (Villingen)

Sehenswürdigkeiten / Museen / Archiv

Die Stadt liegt an der Deutschen Uhrenstraße.

  • Franziskanermuseum Villingen mit der ältesten datierbaren Schwarzwalduhr von 1706, einer Turmuhr von 1575, umfassendste Ausstellung zur Schildmalerei im Schwarzwald und einer Uhrmacherwerkstatt
  • Museum Altes Rathaus Villingen
  • Stadtarchiv in Villingen
  • Städtische Galerie mit "Lovis-Kabinett" in Schwenningen
  • Lebendiges Uhrenindustriemuseum
  • Heimat- und Uhrenmuseum in Schwenningen
  • Uhrenindustriemuseum
  • Internationales Flugzeugmuseum in Schwenningen
  • Heimatstuben Herzogenweiler, Tannheim und Mühlhausen und Bauernmuseum in Mühlhausen
  • City-Rondell (ehemalige Uhrenfabrik Mauthe), Erlebniskaufhaus Weltzeit mit 15 Großuhren

Sehenswürdigkeiten in Villingen

Der mittelalterliche Stadtkern von Villingen ist formal zu großen Teilen erhalten, dazu gehört das frühgotische Münster (13.–16. Jahrhundert), das spätgotische Rathaus (1534), die Stadtmauer mit drei erhaltenen von ursprünglich vier Tortürmen und das stadtgeschichtliche Franziskanermuseum in Villingen, das im Rahmen der 1000-Jahr-Feier 1999 neu eröffnet wurde. Dort befinden sich auch sehr viele Funde vom Magdalenenberg. Die Straßenzüge der Innenstadt werden durch Um- sowie Neubauten der Nachkriegsjahre und jüngsten Zeit geprägt. Das Alte Rathaus in Villingen wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Ende des 19. Jahrhundert wurde die spätgotische Fassade mit einer eindrucksvollen Historienmalerei versehen, die vom Kunstmaler Karl Eyth stammte und Ende der 1920er Jahre beseitigt wurde.

Ein weiteres interessantes Bauwerk ist der 1888 errichtete Aussichtsturm auf der Wanne.

Folgende Kirchen gibt es in Villingen:

Die Katholische Stadtpfarrkirche, das Münster zu Unserer Lieben Frau, wurde bereits im Mittelalter erbaut. Es erfuhr mehrere Veränderungen und wurde im 18. Jahrhundert innen barockisiert. Die Benediktinerkirche wurde ab 1688 von Michael Thumb errichtet. Vollendet wurde sie aber erst 1719 von dem ebenfalls zur Auer Zunft gehörenden Jodokus Beer. Die Bickenklosterkirche entstand 1737 als Saalkirche. Die ehemalige Altstadtpfarrkirche St. Maria (heute Friedhofskirche) wurde 1864 neu erbaut. Erhalten ist aber der Turm aus dem 12. Jahrhundert. Die ehemalige Johanniterkirche aus dem 13. Jahrhundert dient seit Ende des 19. Jahrhunderts als evangelische Johanneskirche.

Neuere katholische Kirchen in Villingen sind St. Fidelis (erbaut 1953/54), St. Konrad (erbaut 1964/67), St. Bruder Klaus (erbaut 1962/64) und Heilig Kreuz (1971). Neue evangelische Kirchen sind die Pauluskirche von 1955 und das Markuszentrum von 1962.

Die Villinger Stadtbefestigung

Ursprünglich bestehend aus der bis heute zu weiten Teilen erhaltenen inneren Stadtmauer, wenngleich in wesentlich höherer Ausführung wie man es stellenweise zwischen Oberem Tor und Riettor noch erahnen kann, dem inneren Graben, der der so genannten Fülle (äußere Stadtmauer), mit einer beträchtlichen Stärke von mehreren Metern, deren innere und äußere Stützmauern mit Füllmaterial der Gräben verdichtet war. Die Fülle war niedere als die Innere Stadtmauer. Auf ihr konnten Geschütze und Kanonen problemlos aufgestellt werden. Obwohl mittelalterlichen Ursprungs war die Funktion der Fülle vergleichbar mit dem französischen Festungswesen des 17./18. Jahrhunderts. Der Fülle vorgelagert war der äußere Graben, der nach Außen durch eine Stützmauer abgesichert war. Heute ist der Bereich ab dem Inneren Graben nach Außen zu großen Teilen Bestand der begrünten Ringanlagen um die mittelalterliche Stadt.

Die Tore und Türme der Stadtbefestigung

Noch existierende Türme und Tore:

  • Oberes Tor
  • Riettor
  • Bickentor
  • Kaiserturm, ursprünglich Gerberturm, zeitweise auch Wachtel- oder Schnabelturm genannt
  • Romäusturm, ursprünglich Diebsturm, aber auch St.-Michaelsturm genannt
  • Elisabethenturm, ehemaliger Wachturm
  • Pulvertürmle, ehemaliges Pulverrondell
  • Glockenhiisle, ehemaliges Pulverrondell, mittlerweile zu Wohnzwecken umgebaut
  • Bastion
  • Rondell am Bickentor

abgegangene Türme und Tore:

  • Harzerturm
  • Speckturm
  • Türmle beim Benediktiner
  • Rondell an der äußeren Stadtmauer (Nord-West-Ecke)
  • Pulverrondelle beim Oberen Tor
  • Niederes Tor
  • Niedertorerkel
  • Obertorerkel
  • Riettorerkel
  • Bickentorerkel
  • „Bügeleisen“
  • Bastionen an der äußeren, östlichen Stadtmauer

… in Schwenningen

Neckarquelle bei Schwenningen

Das Rathaus in Schwenningen wurde 1926 bis 1928 von Hans Herkommer erbaut.

Die ehemalige St.-Vincenz-Kirche ist die älteste evangelische Kirche Schwenningens und trägt heute den Namen „Stadtkirche“. Sie erhielt 1563 einen neuen Turm, 1700 ein neues Schiff und 1837/38 ein Querschiff und eine Erhöhung des Turmes. 1910 wurde als zweite evangelische Kirche die Pauluskirche erbaut, 1956 bis 2004 wurde die 1908 erbaute Kapelle im Alten Friedhof als „Markuskirche“ genutzt. 1959/60 entstand die heutige Johanneskirche, 1972 das Rinelenzentrum, heute Markuszentrum. Die 1892/93 erbaute Franziskuskirche ist die katholische Hauptkirche Schwenningens. Die Kirche Mariä Himmelfahrt wurde 1952 gebaut.

Sehenswert sind auch das Naturschutzgebiet Schwenninger Moos (Neckarursprung), das Luftrettungszentrum „Christoph 11“, das internationale Luftfahrtmuseum, das Uhrenindustriemuseum in der ehemaligen Uhren-Fabrik Bürk, das Heimat- und Uhrenmuseum, das Feuerwehr-Museum, die Städtische Galerie und die neue Helios-Arena mit dem Zweitliga-Eishockeyverein SERC Wild Wings.

Zu den Kirchen der anderen Stadtteile vergleiche bei Religionen.

Brauchtum

Villinger Fasnet 2006
Narrenfigur Hansel der Narrenzunft Schwenningen

Fastnacht („Fasnet“)

Villingen ist für sein Gefüge aus traditioneller schwäbisch-alemannischer Fastnacht und Karneval bekannt. Traditionell steht der „Villinger Narro“, gerne als „Aristokrat der alemannischen Fasnet“ bezeichnet, im Mittelpunkt. Er ist eine der ältesten Narrenfiguren der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Im letzten Drittel des 19. Jahrhundert erreichte die rheinische Karnevalswelle Villingen sowie den gesamten schwäbisch-alemannischen Raum. Zur Sicherung des Bestandes sowie infolge der Rückbesinnung auf die alten Fastnachtsformen und mit Gründung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte in Villingen 1924 wurde der Karneval aus dem deutschen Südwesten in seine Hochburgen am Rhein zurückgedrängt. In Villingen kam es jedoch zu einer entgegengesetzten Entwicklung. Die Katzenmusik, ein Verein, der sich bis dahin in origineller Weise die Fasnet des kleinen Mannes und Verulkung des Militärs ergänzend zum historischen Narrolaufen angenommen hatte, tat Ende der 20er Jahre einen Schritt, der zu einer Rekarnevalisierung der örtlichen Fastnacht führte. Die Glonki-Gilde, derzeit, nach der Narrozunft und Katzenmusik, der drittgrößte Karnevalsverein der Stadt, wurde 1933 nach der Machtergreifung gegründet und folgte ebenfalls dem karnevalistischen Muster. Dadurch entstand eine Dualität, die das Bild der Villinger Fasnet bis heute prägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen noch einige Gruppen hinzu, wie auch in den 70er Jahren, die das traditionelle Bild der Fastnacht zusätzlich verändert haben und den Karneval in Villigen weiter voran treiben. Ein fast schon großstädtischer Karnevalsumzug ist der Große Umzug am Fasnetdienstag, an dem aus Wagen haufenweise Süßigkeiten in die Menge geworfen werden. Angeführt wird dieser Umzug jedoch nach wie vor von der historischen Narrozunft. Einheimische und auswärtigen Gruppen beteiligen sich mit ihren Fantasiefiguren ebenfalls an diesem Umzug. Am Morgen des Fasnetmontags, dem Haupttag der Villinger Fasnet, zieht der historische Umzug der Villinger Narro durch die Stadt. Am Nachmittag findet der sogenannte „Maschgerelauf“ vom Oberen Tor aus statt, bei dem vor allen den Touristen die historische Villinger Fasnet erläutert und nähergebracht werden soll. Zuvor, dazwischen und nachfolgend gibt es weitere Umzüge der Narrenvereine. Einen Tag, welcher dem historischen Fastnachtsbrauchtum vorbehalten bleibt, gibt es nicht.

Romäus

Der Romäus ist ein Villinger Landsknecht und Lokalheld von riesenhaftem Wuchs, um den sich zahlreiche Geschichten und Sagen ranken. Eine der Heldentaten des Romäus war der von ihm allein durchgeführte, heimliche Diebstahl des Stadttores der mit Villingen konkurrierenden, benachbarten Stadt Rottweil. Er soll in dem nach ihm benannten Romäusturm (früherer Diebesturm), der mit einem überlebensgroßen Bild von ihm bemalt ist, eingesessen haben. Dieses Gemälde folgt einer historistischen Darstellung vom Ende des 19. Jahrhunderts. Zuvor war ein übergroßes Bildnis des Lokalhelden bereits an der äußeren Stadtmauer rechts vom ehemaligen Obertorerkel angebracht. In dieser Form ist es auf der Rottweiler Pürschgerichtskarte von 1564 des David Rötlin bezeugt. Mit Abbruch der äußeren Fülle wurde ein neues Gemälde am Diebsturm angebracht, der seither den Namen Romäusturm trägt.

Ratzennest

Villinger Heimatroman und Bezeichnung der Stadt nach dem mundartlichen Ausdruck „Ratze“ für Ratte. Die im Dreißigjährigen Krieg Villingen belagernden Schweden wollten die Stadt wie ein „Ratzennest“ mittels des Schwedendammes ersäufen, was aber durch die Villinger verhindert wurde. Hermann A. Neugart hat diese Episode aus der Villinger Geschichte in seinem 1950 erschienenen Heimatroman „Das Ratzennest: Aus den Schicksalstagen einer tausendjährigen Stadt“ dargestellt.

Nägelinskreuz

Schutzkreuz Villingens aus dem 14. Jahrhundert, das in der linken Turmkapelle des Villinger Münsters zu sehen ist. Seine Verehrung soll die Stadt vor allen Übeln bewahren. Dem Nägelinskreuz schreibt man zu, dass keine Stadtbelagerung zur Einnahme der Villinger Innenstadt führte und in den Weltkriegen keine der Innenstadtbauten zerstört wurde.

Freizeit und Sport

Im April 1934 wurden in Villingen zwei Partien des Schachweltmeisterschaftskampfes zwischen Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow ausgetragen.

Bekanntestes sportliches Aushängeschild der Stadt ist der Eishockeyclub SERC Wild Wings, der über 22 Jahre in der 1. Liga gespielt hat und mittlerweile in der 2. Bundesliga zu Hause ist. Ihre Heimspielstätte ist das Eisstadion am Bauchenberg, das derzeit mit einem städtischen Aufwand von 10,5 Mio. Euro renoviert wird.

Es existieren zahlreiche Fußballvereine, von denen derzeit der FC 08 Villingen als höchstklassiger Verein in der Oberliga spielt. Die workID Panthers Schwenningen (KGJ Schwenningen) spielen in der Basketball-Regionalliga.

Feldhockey spielen der HC Villingen (Verbandsliga) und HV Schwenningen (Oberliga), die Volleyballer des TV Villingen spielen in der Oberliga.

Landesgartenschau

Villingen-Schwenningen ist 2010 Veranstaltungsort der Landesgartenschau, deren Schwerpunkt im Stadtteil Schwenningen liegen wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ringzug im Bahnhof Villingen

Verkehr

Eisenbahn: In Villingen-Schwenningen liegen zwei Bahnhöfe und einige Haltepunkte. Der Bahnhof Villingen liegt an der Schwarzwaldbahn OffenburgSingen (Hohentwiel). Auf der Schwarzwaldbahn verkehren derzeit jedoch nur noch einzelne Intercity-Züge, die allesamt in Villingen halten und die Stadt mit Zielen bis in Norddeutschland verbinden. Weiterhin verkehren zahlreiche Züge des Regionalverkehrs (InterRegioExpress und Regionalexpress, Stand 2006). Daneben ist Villingen Endpunkt der Bahnstrecke Rottweil–Villingen, an der auch der Bahnhof Schwenningen liegt. Seit 2003 verbindet der Ringzug im Taktverkehr den Schwarzwald-Baar-Kreis mit den Landkreisen Tuttlingen und Rottweil. Weitere Haltepunkte im Stadtgebiet sind Marbach West, Marbach Ost, Zollhaus, Eisstadion und Hammerstatt.

Der innerstädtische öffentliche Personennahverkehr wird durch Stadtbuslinien der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen bedient. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind in den Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar integriert.

Mit dem Auto ist die Stadt über die Bundesautobahn A 81 StuttgartSingen und über die Bundesstraßen B 27 (StuttgartSchaffhausen), B 33 (OffenburgKonstanz) und B 523 (Villingen–Tuttlingen) zu erreichen. Die B 33 führt dabei höhenfrei bis an den Villinger Stadtkern und durch die Stadt hindurch. Im Süden kann man über die B 33 die B 31 erreichen, die nach Freiburg im Breisgau führt.

Im Industriegebiet Schwenningen-Ost liegt der Flugplatz Schwenningen mit angegliedertem Luftfahrtmuseum.

Ansässige Unternehmen

In Villingen-Schwenningen befinden sich vor allem Elektro-, Messgeräte- und Uhrenindustrie. Wichtige Unternehmen der Nachkriegszeit waren beziehungsweise sind unter anderem SABA, Kienzle Apparate GmbH (heute VDO Automotive Werk Villingen), Eugen Trost GmbH, Kienzle Uhrenfabrik AG Schwenningen, Mauthe, Binder Magnete (heute Kendrion Binder Magnete GmbH ), Schlittschuhhersteller T'Blade, Wieland Werke AG Villingen, ISGUS GmbH (früher ISGUS J. Schlenker-Grusen GmbH). Seit dem 7. Mai 1997 ist Villingen-Schwenningen auch Sitz des Briefzentrums 78 der Deutschen Post.

Behörden, Gerichte und Einrichtungen

Villingen-Schwenningen ist Sitz des Schwarzwald-Baar-Kreises, der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ferner gibt es ein Regionalzentrum der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, das neu gebaut wurde. Weitere Behörden sind ein Finanzamt und eine Agentur für Arbeit. Ferner gibt es zwei Notariate, ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Konstanz gehört (das Landgericht Konstanz unterhält in Villingen-Schwenningen zusätzlich eine Außenstelle), sowie Kammern des Arbeitsgerichts Freiburg.

Villingen ist auch Sitz des Kirchenbezirks Villingen der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Villingen des Erzbistums Freiburg.

Medien

In Villingen-Schwenningen erscheinen drei regionale Tageszeitungen mit Lokalausgaben: Der Südkurier (Mantelteil aus Konstanz), der Schwarzwälder Bote (Mantelteil aus Oberndorf am Neckar) und die Südwest-Presse (mit dem Titel „Neckarquelle“, Mantelteil aus Ulm).

Der Südwestrundfunk betreibt ein Regionalbüro in der Villinger Innenstadt. Von hier aus wird das Programm „Radio Schwarzwald-Baar-Heuberg“ innerhalb von SWR4 Baden-Württemberg gesendet. Der für Villingen-Schwenningen zuständige private Bereichssender ist Radio 7 (Ulm), Radio Neckarburg (Eschbronn) ist der zuständige private Lokalsender.

Im Ortsteil Marbach befindet sich bei 48° 1′ 40″ nördlicher Breite und 8° 28′ 41″ östlicher Länge ein 72 Meter hoher, als Stahlbetonkonstruktion ausgeführter Sendeturm des SWR.

Ein weiterer, 83 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom befindet sich nördlich der Villinger Wöschhalde bei 48° 5′ 16″ nördlicher Breite und 8° 28′ 11″ östlicher Länge.

Bildungseinrichtungen

In Villingen-Schwenningen befinden sich die Hochschule für Polizei (Baden-Württemberg), die Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen, ein Standort der Hochschule Furtwangen University, ein Studienzentrum der FernUniversität Hagen, die Staatliche Feintechnikschule mit Gewerblicher Schule (unter anderem auch mit einem Technischen Gymnasium – FTS) und die Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe.

An allgemeinbildenden Schulen sind vorhanden:

In städtischer Trägerschaft befinden sich drei Gymnasien (Gymnasium am Deutenberg Schwenningen (GaD), das Gymnasium am Hoptbühl und das Gymnasium am Romäusring Villingen), zwei Realschulen (Karl-Brachat-Realschule Villingen und Realschule am Deutenberg Schwenningen), zwei Förderschulen (Janusz-Korczak-Schule und Berthold-Schule), zehn Grundschulen (Gartenschule Schwenningen, Grundschule Im Steppach Villingen, Haslachschule Villingen, Hirschbergschule, Karlschule Schwenningen und Warenberg-Grundschule Villingen sowie je eine Grundschule in den Stadtteilen Marbach, Rietheim, Tannheim und Weigheim-Mühlhausen), eine Hauptschule (Am Deutenberg Schwenningen) sowie sieben Grund- und Hauptschulen (teilweise mit Werkrealschule) und zwar Bickebergschule Villingen, Friedensschule, Golden-Bühl-Schule, GHS Pfaffenweiler, GHS Obereschach, Klosterringsschule Villingen und Südstadtschule Villingen.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist Träger der Albert-Schweitzer-Schule (Hauswirtschaftlich, Landwirtschaftlich und Sozialpädagogische Schule Villingen), der Kaufmännischen Schule I, der David-Würth-Schule (Kaufmännische Schule II) und der Gewerblichen Schule Villingen-Schwenningen sowie der Carl-Orff-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten, der Christy-Brown-Schule für Körperbehinderte und der Schule für Sprachbehinderte Schwenningen.

Mehrere Privatschulen runden das schulische Angebot Villingen-Schwenningens ab. Darunter die Städtische Abendrealschule, die St.-Ursula-Schulen Villingen (Gymnasium, Realschule, Tagesschule in Trägerschäft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg), die Freie Christliche Georg-Müller-Schule (Grund- und Realschule), die Inlingua-Sprachschule, die Motima GmbH Schule für Physiotherapie, die Private Krankenhaussschule an der Nachsorgeklinik Tannheim, eine Private Schule für Erziehungshilfe im Kinder- und Familienzentrum VS, die Rudolf-Steiner-Schule (Freie Waldorfschule), ein privater Sonderschulkindergarten für Körperbehinderte und die Krankenpflegeschule an den Städtischen Krankenanstalten Villingen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Villingen-Schwenningen bzw. die beiden früheren Städte und ehemaligen Gemeinden haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Stadt Villingen im Schwarzwald

  • 1903: Heinrich Osiander, Bürgermeister
  • 1935: Hermann Schwer, Fabrikant
  • 1938: Johanna Schwer, Fabrikantin
  • 1958: Pater D. Alban Dold O.S.B., Leiter des Palimpsestinstituts Beuren
  • 1961: Paul Revellio
  • 1967: Max Weinmann, Ehrendekan
  • 1971: Karl Brachat, Oberschulrat a.D.

Stadt Schwenningen am Neckar

  • 1880: Karl Hähnle, Arzt
  • 1900: Julius von Gaupp, Staatsrat
  • 1903: Paul Schmid, Pfarrer und Heimatforscher
  • 1907: Christian Mauthe, Kommerzienrat
  • 1912: David Würth, Stadtschultheiß
  • 1926: Richard Bürk, Kommerzienrat
  • 1927: Jakob Kienzle, Geheimer Kommerzienrat
  • 1928: Johannes Kohler
  • 1947: Mathias Fleig, Stadtrat
  • 1950: Fritz Mauthe, Gemeinderat
  • 1953: Christian Link, Fabrikant
  • 1954: Hermann Rupp, Fachhauptlehrer und Heimatforscher
  • 1961: Hans Kohler, Oberbürgermeister
  • 1964: Erhard Schrenk, Stadtrat

Gemeinde Marbach

  • 1953: Karl Kern, Fabrikant
  • 1967: Paul Riegger, Direktor
  • 1971: Karl Stetter, Konrektor
  • 1973: Friedrich Hirt, Ortsvorsteher

Gemeinde Obereschach

  • 1928: Karl Kammerer, Kammersänger
  • 1958: Oskar Joos, Oberlehrer

Gemeinde Weigheim

  • 1956: Josef Hauser, Fabrikant
  • 1960: Josef Gawatz, Pfarrer
  • 1966: Alfons Käfer, Bürgermeister

Gemeinde Weilersbach

  • 1934: Wilhelm Becker, Pfarrer
  • 1968: Engelbert Schuler, Bürgermeister
  • 1974: Heinrich Schubnell, Pfarrer

Stadt Villingen-Schwenningen

  • 1972: Severin Kern, Oberbürgermeister von Villingen
  • 1998: Ewald Merkle, Stadtrat
  • 2005: Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg
  • 2007: das Ehepaar Liselotte und Gerhard Gebauer, sie Gründerin des Ortsvereins der Lebenshilfe, er Altoberbürgermeister

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1895, in Villingen, Richard Haizmann, Maler, Grafiker, Bildhauer, Keramiker, † 1963 in Niebüll
  • 1901, in Villingen, Ernst Schlenker, katholischer Dogmenhistoriker, 1944 in Freiburg im Breisgau
  • 1920, in Schwenningen, Felix Schlenker Mauch, Künstler
  • 1924, in Villingen, Gerd Jauch, Journalist und Fernsehmoderator (u. a. ZDF-Sendung „Wie würden Sie entscheiden?“), † 2007
  • 1927, in Villingen, Hans Georg Brunner-Schwer, Musikproduzent, Tonmeister, Fabrikant (MPS-Records), machte legendäre Jazzaufnahmen, unter anderem mit Oscar Peterson, † 2004
  • 1928 in Weigheim, Eduard Hauser, Politiker (Die Republikaner). Von 1996 bis 2001 war er Landtagsabgeordneter von Baden-Württemberg.
  • 1932 in Villingen, Gerson Fehrenbach, deutscher Bildhauer, † 2004 in Berlin
  • 1932 in Schwenningen, Werner Dürrson, Schriftsteller und Übersetzer, † 2008
  • 1937, in Villingen, Anton Pfeifer, MdB seit 1969; Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft (1982–1987) und beim Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1987–91) sowie Staatsminister im Bundeskanzleramt (1991–1998)
  • 1942, Hans Peter Reuter, Maler
  • 1943, in Villingen, Hartmann von der Tann
  • 1949, Rainer Baumann, Gitarrist, Komponist, Texter, Musiklehrer und Autor, † 2007 in Hamburg
  • 1957, Veit Heinichen, Schriftsteller
  • 1966, Nina Jäckle, Schriftstellerin
  • 1969, Robert Prosinečki, ehemaliger kroatischer Fußballprofi
  • 1970, Klaus Schmeh, Sachbuch-Autor
  • 1972, Michelle, Schlagersängerin
  • 1975, Thorsten Schmitt, Nordisch Kombinierer
  • 1977, Andreas Renz, Eishockeyspieler
  • 1978, Martin Schmitt, Skispringer
  • 1978, Oliver Roggisch, Handballer
  • 1981, Dennis Seidenberg, Eishockeyspieler
  • 1982, Ivana Brkljačić, kroatische Hammerwerferin
  • 1983, Jochen Schöps, Volleyball-Nationalspieler
  • 1984, in Villingen, Matthias Schwierz, Inline-Speedskater, Eisschnellläufer
  • 1984, Yannic Seidenberg, Eishockeyspieler
  • 1986, in Villingen, Sabrina Weckerlin, Schauspielerin und Sängerin
  • 1987, in Villingen, Juliane Maier, Fußballspielerin, U-19-Europameisterin
  • 1988, in Schwenningen, Andreas Hudec („Strify“), Sänger der Glam-Rock-Band Cinema Bizarre
  • 1990, Sebastian Rudy, Fußballspieler

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. J. Fuchs: Villingen im 12. und 13. Jahrhundert in: Villingen und die Westbaar, VeröffAlemInst 32, 1972, S. 92
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 101

Literatur

  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband Baden-Württemberg Band 1 aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Württembergisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyer, Stuttgart, 1961
  • Villinger Sportgeschichte; Eine Villinger Chronik der einzelnen Leibesübungen vom Mittelalter bis nach dem Zweiten Weltkrieg. „Vom Spiel zum Sport“ von Klaus Willner, 1998

Weblinks


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